Gröhe weist Schulz-Äußerung über "Zwei-Klassen-Medizin" zurück

Hermann Gröhe (CDU)

Berlin. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat die Ankündigung des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz scharf kritisiert, wonach er gegen die "Zwei-Klassen-Medizin" in Deutschland vorgehen werde. "Klassenkämpferische Neidparolen sind in unserem Gesundheitswesen, das zu den besten der Welt gehört, völlig unangemessen", sagte Gröhe in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Schulz-Äußerungen zeigten die "Ahnungslosigkeit des Kandidaten". In Deutschland haben laut Gröhe alle Versicherten unabhängig von ihrem Geldbeutel dieselbe Chance, "eine komplizierte Operation oder Behandlung zu bekommen, wenn dies geboten ist". Die gesetzliche und private Versicherung hätten im Wettbewerb ihre Leistungen weiter verbessert. "Und die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern gibt es beispielsweise nur in der gesetzlichen Versicherung", betonte der Gesundheitsminister. Die privaten Krankenversicherungen forderte der CDU-Politiker auf, gerade auch Ältere mit Beitragserhöhungen nicht zu überfordern. Den Versicherungen mache die lange Niedrigzinsphase zu schaffen. Für die Zukunft müssten Konzepte entwickelt werden, damit Beitragssprünge wie in den vergangenen Jahren vermieden werden. +++


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1 Kommentar

  1. Wie unrecht Gröhe hat, zeigt der aktuelle Armutsbericht des deutschen paritätischen Wohlfahrtsverbandes:
    "Die Unterschiede in der Lebenserwartung von armen
    und wohlhabenden Menschen in Deutschland vergrößern sich weiter. Dies
    ist eine der Feststellungen des jährlichen Armutsberichtes des
    Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und anderer Sozialverbände.
    Der Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Prof. Rolf
    Rosenbrock, erklärt im NDR-Politikmagazin „Panorama“ im Ersten
    (Sendung: Donnerstag, 2. März, 21.45 Uhr): „Die Lebenserwartung
    steigt für die wohlhabenden Menschen in jedem Jahr stärker als für
    die ärmeren Menschen, und deshalb vergrößert sich der Abstand. Die
    Schere geht weiter auseinander.“ Laut einer Studie des Robert
    Koch-Instituts (RKI) sterben Männer, die an oder unter der
    Armutsgrenze leben, im Schnitt 10,8 Jahre früher als wohlhabende
    Männer. Bei Frauen beträgt die Differenz ca. acht Jahre. Der
    Untersuchung zufolge haben arme Männer eine durchschnittliche
    Lebenserwartung von 70,1 Jahren, wohlhabende Männer von 80,9 Jahren.
    Bei Frauen liegen die Zahlen bei 76,9 Jahren bzw. 85,3 Jahren.
    Die Unterschiede zwischen Armen und Wohlhabenden fallen gerade in
    Bezug auf schwerwiegende chronische Erkrankungen wie Herzinfarkt,
    Schlaganfall, Diabetes mellitus oder chronisch-obstruktive
    Lungenerkrankung deutlich aus. „Wir können davon ausgehen, dass das
    Risiko, an diesen Erkrankungen zu erkranken, zwei bis drei Mal höher
    ist bei Personen, die von Armut betroffen sind“, so Dr. Thomas
    Lampert vom Robert Koch-Institut.
    Und auch das Zwei-Kassen-System zeigt doch augenscheinlich,,dass wir es mit einer Zweiklassenmedizin zu tun haben.
    Gröhe nennt keine Argumente, sondern nur Parolen und persönliche Verunglimpfungen. Er reiht sich damit auch in die Reihe der Politiker ein, die nicht ernst zu nehmen sind.
    Da befallen mich Wut und Ärger:
    https://youtu.be/UL0KazAe054
    Viel Spaß und neue Erkenntnisse beim Anhören!

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