
Im Vogelsbergkreis schreitet der Glasfaserausbau zügig voran. Mit einer Versorgungsquote von 51,68 Prozent der Privathaushalte mit direkten Glasfaseranschlüssen (FTTB/H) belegt der Kreis aktuell eine Spitzenposition in Hessen und erreicht landesweit den zweiten Platz. Die Grundlage für diesen Erfolg bildet eine Kombination aus eigenwirtschaftlichem Ausbau durch mehrere Telekommunikationsunternehmen und früheren Förderprojekten. Zahlreiche weitere Anschlüsse befinden sich derzeit in der Aktivierung, im Bau oder in der konkreten Planung. Zudem gilt eine Vielzahl an Adressen bereits als „homes passed“, bei denen die Glasfaserleitungen bis vor die Grundstücke verlegt wurden und jederzeit gebucht werden können.
Trotz dieser positiven Bilanz gibt es im Kreis noch unterversorgte Gebiete. Um auch diese zu erschließen und eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen, hat die Breitbandbeteiligungsgesellschaft Vogelsbergkreis GmbH (BBV) in ihrer jüngsten Gesellschafterversammlung einstimmig beschlossen, Fördermittel zu beantragen.
Der Breitbandkoordinator des Kreises, Raphael Müller, präsentierte den aktuellen Stand der Versorgung und erläuterte die strategischen nächsten Schritte. Er betonte, dass der eigenwirtschaftliche Ausbau zwar der zentrale Motor der Digitalisierung sei, das Ziel jedoch darin bestehe, alle Bürgerinnen und Bürger zu erreichen. Wo der Markt keinen Ausbau vorsieht, sollen Fördermittel von Bund und Land eingesetzt werden.
Konkret geht es um eine Beratungsförderung im Rahmen des „Graue-Flecken-Förderprogramms“ des Bundes nach der Gigabit-Richtlinie 2.0. Diese Mittel dienen der Finanzierung einer detaillierten Ist-Analyse, die die verbleibenden unterversorgten Adressen genau erfassen soll. Auf dieser Datengrundlage können anschließend Infrastrukturfördermittel beantragt werden.
Der Antrag auf Beratungsförderung ist inzwischen beim zuständigen Projektträger eingereicht. Ziel des Kreises ist es, die letzten weißen und grauen Flecken auf der digitalen Landkarte zu schließen und damit einen weiteren Schritt in Richtung einer flächendeckenden Glasfaserinfrastruktur bis 2030 zu gehen. +++
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