Der 100. Jahresband der Fuldaer Geschichtsblätter zeigt einmal mehr die ganze Bandbreite der Forschungen zur Fuldaer Geschichte von der Archäologie bis hin zu Zeitzeugenberichten über das Ende des Zweiten Weltkriegs in Fulda.
Seit 1902 gibt der Fuldaer Geschichtsverein die Geschichtsblätter heraus, in denen Fachleute aus den unterschiedlichsten Disziplinen neue Erkenntnisse zur Geschichte der Stadt und der Region präsentieren. Nur unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg und die schwierige Phase von 1938 bis 1953, in denen man sich nicht dem Nationalsozialismus anbiederte und der Verein 1941 sogar vorübergehend aufgelöst wurde, konnte regelmäßig ein Jahresband vorgelegt werden.
Die 100. Ausgabe für das Jahr 2024 wurde nun im Grünen Zimmer des Stadtschlosses vorgestellt. Der Zweite Vorsitzende und Geschäftsführer des Geschichtsvereins Dr. Thomas Heiler sowie der Schriftleiter Thomas Martin verwiesen dabei auf die ungebrochene Bedeutung dieses Publikationsorgans für die Erforschung der Fuldaer Geschichte. Davon profitieren nicht nur die etwa 570 Vereinsmitglieder, die den Band kostenfrei erhalten, sondern auch die Forschenden in der gesamten Bundesrepublik, da der Geschichtsverein mit allen großen Bibliotheken des Landes und den einschlägigen Forschungseinrichtungen im Tauschverkehr steht.
Thomas Martin, der als erst sechster Schriftleiter nach Josef Kartels, Gregor Richter, Christoph Weber, Robert Pessenlehner und Otto Berge die Geschichtsblätter seit nunmehr 30 Jahren mit großem Fachwissen und Engagement betreut, hat für den neuen Band wieder eine Vielzahl von äußerst abwechslungsreichen Beiträgen zusammengestellt. Sie reichen von der Erinnerungskultur der Ritteradeligen von Schletten sowie ein wiederentdecktes Wappen der Familie von Hutten (Michael Balzer) über eine umfangreiche Darstellung aus der Feder von Dr. Gregor Stasch über die fuldische Bildhauerfamilie Weber bis hin zur Geschichte der Schule in Loheland während der NS-Zeit (Anett Matl) sowie zu Zeitzeugenberichten über das Kriegsende 1945 in Fulda (Stephanie B. Klein). Kleine Beiträge befassen sich mit Steinäxten (Dr. Frank Verse) und der Dokumentation einer derzeit in der Bibliothek der Theologischen Fakultät gezeigten Ausstellung über Fulda und Rom in ihren Wechselbeziehungen.
Der Band enthält auch zwei Nachrufe. Erinnert wird darin an den im Februar dieses Jahres verstorbenen langjährigen Vorsitzenden des Vereins Oberbürgermeister a.D. Dr. Wolfgang Hamberger, dessen außergewöhnliches Engagement für die Fuldaer Geschichtsforschung insbesondere mit der Herausgabe der zweibändigen Fuldaer Stadtgeschichte verknüpft ist. Erinnert wird auch an Christian Dehnhardt, der jahrzehntelang als Schatzmeister die sichere finanzielle Grundlage für eine erfolgreiche Publikations- und Veranstaltungstätigkeit legte.
Zusammen mit den Geschichtsblättern wurde auch das Vortrags- und Exkursionsprogramm vorgestellt. Dr. Thomas Heiler verwies dabei insbesondere auf die Veranstaltungen zum 150jährigen Jubiläum des Vonderau Museums sowie Vorträge über die Chronik des Apollo von Vilbel, die Verordnungstätigkeit der Fuldaer Fürstäbte oder die Geschichte des Rhönklubs anlässlich von dessen 150jährigem Bestehen 2026. Nach wie vor sind alle Vorträge für alle Besuchenden kostenfrei. Der aktuelle Jahresband sowie frühere Ausgaben der Geschichtsblätter können für Nichtmitglieder zum Preis von 15 € über die Geschäftsstelle des Geschichtsvereins (kulturamt@fulda.de) bezogen werden. +++ pm









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