
Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, hat heute gemeinsam mit dem Staatssekretär im Hessischen Ministerium der Finanzen, Dr. Martin J. Worms, Fuldas Oberbürgermeister, Dr. Heiko Wingenfeld, sowie dem Präsidenten der Hochschule Fulda, Professor Dr. Karim Khakzar, die neuen Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Mühle Heyl feierlich eröffnet. Zu den zahlreichen geladenen Ehrengästen aus den Bereichen Kunst, Bildung, Politik, Wirtschaft und Verwaltung zählten unter anderem der heimische Abgeordnete des Deutschen Bundestags, Michael Brand MdB, die hiesigen Abgeordneten des Hessischen Landtags, Silvia Brünnel MdL (Bündnis 90/Die Grünen) und Sebastian Müller MdL (CDU), Fuldas Stadtbaurat Daniel Schreiner, der Fuldaer Künstler Franz Erhard Walter, der Architekt Ole Creutzig vom Kasseler Architekturbüro „Atelier 30“, der ehemalige langjährige Hochschulratsvorsitzende, Dr. Michael Imhof, der Kanzler der Hochschule Darmstadt, Dipl.-Ing. Thomas Bartnitzki, der Kanzler der Hochschule RheinMain, Dr. Martin Lommel, der Fuldaer Unternehmer sowie direkter Nachbar zur Hochschule Fulda, Dipl.-Ing. Bernhard Juchheim (Gesellschafter des inhabergeführten Familienunternehmens JUMO), die Verwaltungsspitze der Klinikum Fulda gAG, Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Menzel und Burkhard Bingel sowie der Ärztliche Direktor der Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda gGmbH, Dr. med. Rüdiger Hacker. Als ehemalige Rektoren der damaligen Fachhochschule Fulda wurden Professor Dr. Joseph Dehler (1982 bis 1994) sowie der Gründungsrektor der Fachhochschule, Professor Dr. Tassilo Wettengl (1972 bis 1977), besonders begrüßt.
Mit der Campuserweiterung wurden für den Fachbereich Gesundheitswissenschaften und den Hochschulsport modernste Ausstattungen und Räume für Lehre, Forschung und Begegnung geschaffen. Finanziert wurde die Sanierung und der Neubau überwiegend aus dem von Bund und Land aufgelegten Programm „Hochschulpakt 2020“. Von den insgesamt rund 41 Millionen Euro wurden 31 Millionen durch den Hochschulpakt getragen, die darüber hinausgehenden Kosten finanzierte die Hochschule Fulda aus eigenem Budget. Nach der Begrüßung durch Professor Dr. Karim Khakzar und den Grußworten von Angela Dorn, Dr. Martin Worms sowie Dr. Heiko Wingenfeld fand die offizielle Gebäudeübergabe statt. Angela Dorn überreichte Professor Dr. Karim Khakzar den Gebäudeschlüssel, dieser gab ihn symbolisch weiter an den Dekan des Fachbereichs Gesundheitswissenschaften, Professor Dr. Stefan Greß und den Leiter des Hochschulsports Dr. Jan Ries. „Die Campuserweiterung der Hochschule Fulda auf dem Gelände der ehemaligen Mühle Heyl ist eine Investition in die Zukunft. Sie kommt den klugen und kreativen Köpfen zugute, die hier lernen, lehren und forschen“, so Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Für die stark expandierende Hochschule Fulda mit ihrem wachsenden Fachbereich Gesundheitswissenschaften stehen nun rund 5.200 Quadratmeter mehr Fläche zur Verfügung. Der Fachbereich ist einer der größten der Hochschule Fulda und bietet durch diese Erweiterung nun Platz für 60 Beschäftigte und 1.340 Studierende. Durch seine innovativen und bundesweit beachteten Erfolge leistet er bei der Akademisierung der Gesundheitsberufe absolute Pionierarbeit. Ab sofort werden in der Mühle Heyl angehende Fachkräfte in Gesundheitsberufen ausgebildet, die wir so dringend brauchen. Ich gratuliere der Hochschule Fulda zu dieser gelungenen Campusweiterentwicklung.“ Nebenstehend dankte Ministerin Dorn den seinerzeit Verantwortlichen für ihren Mut und ihre Weitsicht, die richtigen Pfade bestritten zu haben und ermutigte auch zukünftig „mutig neue Wege zu gehen“.
Die 1899 errichteten Gebäude waren ursprünglich Teil der Artilleriekaserne aus der kaiserlichen Zeit und wurden über Jahrzehnte als Reitstall und Reithalle genutzt. Die Familie Heyl erwarb 1949 die Gebäude und baute sie zur Mühle um. 1992 verlegte sie den Hauptsitz des Unternehmens nach Bad Langensalza in Thüringen. Am Standort Fulda wurde der Mahlbetrieb bis 2000 fortgeführt und die mächtigen Silos anschließend als Zwischenspeicher genutzt. Das unmittelbar an den Campus der Hochschule Fulda angrenzende Areal bot sich ideal als Erweiterungsfläche für die rapide wachsende Hochschule an. Durch die Vorgaben des Denkmalschutzes gestaltete sich das Projekt als äußerst anspruchsvoll, unter anderem musste die historische Bausubstanz der Artilleriekaserne in weiten Teilen erhalten bleiben. Zur Umsetzung wurde ein Realisierungswettbewerb ausgeschrieben, der von dem Kasseler Architekturbüro Atelier 30 gewonnen wurde. Das gleiche Büro hatte bereits die Bibliothek, die Mensa und das Student Service Center auf dem Campus geplant und umgesetzt. Nach insgesamt vierjährigen Sanierungs- und Neubauarbeiten wurde nun auch das Bauprojekt auf dem Areal der ehemaligen Mühle Heyl erfolgreich abgeschlossen. „15,5 Millionen Euro hat das Land Hessen für den Umbau auf dem Gelände der ehemaligen Mühle Heyl ausgegeben – zweifellos gut investiertes Geld und Wasser auf den Mühlen der Gesundheitswissenschaften vor Ort. Mit großem Engagement aller Beteiligten wurde das Areal zu einem Schmuckstück auf diesem besonderen Campus, der sich – wie die gesamte Hochschule – prächtig entwickelt. Die neue Anlage vernetzt das Campusgelände und verbindet auf diesem geschichtsträchtigen Gelände die alte, denkmalgeschützte Architektur mit modernen, funktionalen Lernräumen,“ so Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms, der Grüße von Finanzminister Boddenberg überbrachte.
Das Gelände der ehemaligen Mühle Heyl umfasst die Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude 53 und 54 sowie zwei neu errichtete Innenhöfe. Mit den Baumaßnahmen wurde der Campus um rund 5.200 Quadratmeter Nutzfläche erweitert und moderne sowie barrierefreie Lehr-, Labor-, Büro- und Sporträume geschaffen. Der Fachbereich Gesundheitswissenschaften und der Hochschulsport haben die neuen Räume bereits Ende 2022 bezogen. „Durch die Campuserweiterung bietet der Fachbereich Gesundheitswissenschaften der Hochschule Fulda nun ideale Rahmenbedingungen für das Studium mit einer im bundesweiten Vergleich beispielgebenden Ausstattung für die praktische Ausbildung in der Hebammenkunde, der Physiotherapie und den Pflegewissenschaften“, erklärte Hochschulpräsident Khakzar. „Mit den neuen Möglichkeiten im Hochschulsport wird die Hochschule Fulda als Studienstandort für alle Studierenden noch attraktiver. Insgesamt stärkt die Campuserweiterung das Profil der Hochschule Fulda im Bereich Gesundheit und Lebensqualität. Nicht zuletzt wurden auch hervorragende Voraussetzungen für die interprofessionelle Ausbildung von Studierenden der Pflegewissenschaften, der Hebammenkunde und der Medizin geschaffen, die der zukunftsweisenden Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg und dem Klinikum Fulda zugutekommen werden.“
Nach Hochschulpräsident Khakzar zeichnen drei Merkmale das Profil der Hochschule Fulda besonders aus: „Die Hochschule Fulda ist eine der führenden Hochschulen in Deutschland in den Themen Lebensqualität und Gesundheit, vielleicht sogar die führende Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Auch zählt die Hochschule Fulda bundesweit zu den forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.“ In diesem Verständnis war die Hochschule Fulda die erste Hochschule in Deutschland für Angewandte Wissenschaften gewesen, die das Promotionsrecht erhielt. Nicht zuletzt sei es die zentrale Lage der Hochschule Fulda mitten in Deutschland gelegen, dazu logistisch bestens vernetzt, was die Hochschule Fulda auszeichnet. Im Umkreis von 100 Kilometern ist sie die einzige staatliche Hochschule.
Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, der die Grüße und Glückwünsche der Stadt und des Landkreises überbrachte, sprach mit Blick auf die Campuserweiterung von einem „wegweisenden Projekt“ für den Hochschulstandort Fulda. Der wachsenden Hochschule in einer wachsenden Stadt biete der historische Gebäudekomplex der ehemaligen Mühle „fantastische Chancen, dass die Hochschule für Studierende ebenso wie für Dozentinnen und Dozenten weiter an Attraktivität gewinnt.“ Dass dabei durch den überzeugenden architektonischen Ansatz auch der Denkmalschutz zu seinem Recht komme und die vielschichtige Historie des Gebäudes sichtbar werde, sei auch ein Geschenk im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung, so der Oberbürgermeister. Im hinteren Innenhof des Gebäudes 53 hat sich der Fuldaer Künstler Franz Erhard Walter mit 24 spiegelähnlichen Scheiben und sieben weiteren Quadraten verwirklicht. Die 24 Scheiben stehen dabei für die Zeit (1 Tag = 24 Stunden); die sieben Quadrate für die sieben Tage der Woche. +++ pm/ja
