Fuldaer Schulamt präferiert Medienschutz und Medienkompetenzerziehung

Wertevermittlung und Demokratiebildung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Schulamt fd

Das Staatliche Schulamt für den Landkreis Fulda hat pünktlich zum Start des Schuljahres 2025/26 in seiner turnusmäßigen Pressekonferenz über Neuerungen im Schulamtsbezirk informiert und die aktuellen Zahlen vorgestellt. Neben der Vermittlung von Lerninhalten im Schulunterricht und erzieherischen Aufgaben wird im Schuljahr 2025/26 auch im Schulamtsbezirk Fulda ein besonderer Fokus auf die Werte- und Kompetenzvermittlung gelegt, hob Marion Vancuylenburg, Amtsleiterin Staatliches Schulamt Fulda hervor.

Bezugnehmend der Smartphone-Schutzzonen hatten die Schulen in Stadt und dem Landkreis Fulda in der Vergangenheit unterschiedliche Ausprägungen, wie mit den mobilen Endgeräten an den Schulen umgegangen wurde. Während dies an Grundschulen sehr eindeutig geregelt ist, gibt es an weiterführenden Schulen Ausnahmeregelungen. „Natürlich möchten wir unsere Heranwachsenden durch eine gezielte und gute Medienbildung auf einen sachgemäßen Umgang diesbezüglich gut vorbereiten“, verdeutlicht VanCuylenburg. Unerlässlich sei es daher, dass auch den Schulen bezüglich der Förderung der Medienkompetenz ein gesonderter Bildungsauftrag zukommt.

„Aufschwung“ bekommen hat zum neuen Schuljahr die Beratungsstelle „Jugend und Medien“ vonseiten des Hessischen Kultusministeriums. Das Angebot reicht dabei vom Angebot digitaler Elternarbeit bis zur Gestaltung von Elternabenden.

Weiterhin einen hohen Stellenwert hat das Unterrichtsfach „Digitale Welt“

Pilotschulen für das Schulfach „Digitale Welt“. In der Jahrgangsstufe 5 und 6 werden 2 Unterrichtseinheiten zusätzlich im Fach Digitale Welt vermittelt. Die Schulen sind in der Vermittlung und in ihrem Angebot „relativ frei“, so die Schulamtsleiterin. An das Schulamt angegliedert ist die Steuergruppe „Medien“, an dieses wiederum das Medienzentrum angegliedert ist. Das Medienzentrum wird von der Stadt und dem Landkreis Fulda gestellt, betrieben wird es jedoch mit Personal des Staatlichen Schulamtes für den Landkreis Fulda, um nach den Worten der Amtsleitung „eine gezielte und gute Fortbildungsaktivität für die in der Region eingesetzten Lehrkräfte anbieten zu können“.

Eine enge Zusammenarbeit pflegt das Fuldaer Schulamt auch mit dem Polizeipräsidium Osthessen (PPOH) beispielsweise beim Präventionsprogramm „DIGITAL NATIVE“, dessen Ziel es ist, Heranwachsenden einen verantwortungsbewussten Umgang mit den sozialen Medien zu vermitteln und strafrechtliche Konsequenzen aufzuzeigen.

Gezielt für Lehrkräfte hat das Staatliche Schulamt für den Landkreis Fulda einen „digitalen Werkzeugkasten“ entwickelt, bei diesem es zu allen relevanten Themen kurze Präsentationen gibt. „Wir erhoffen uns damit eine Verstetigung im konstruktiv kritischen Umgang mit den Medien“, stellt VanCuylenburg heraus. Auch bei der Erörterung von Chancen und Risiken in der Mediennutzung gibt das Schulamt Schulen Hilfestellung. Ferner hat das Schulamt für Schulen eine Übersicht über Programme und Projekte zur Medienbildung und Medienkompetenzerziehung und eine Materialsammlung für Beratungshilfen erstellt sowie Nutzungsordnungen als Beispiele entwickelt, auf diese Schulen zurückgreifen können.

Die psychische und physische Gesundheit von Lehrkräften gewinnt immer mehr an Bedeutung. Mit dem neuen Kompetenzzentrum „Gesunde Schule“ wird die schulpsychologische Versorgung ausgebaut sowie Angebote zu Prävention, psychischer Gesundheit, Bewegung und Ernährung gebündelt. Ausgebaut im Schulamtsbezirk Fulda wird die schulpsychologische Versorgung. Das bedeutet konkret, dass das Team in der schulpsychologischen Abteilung um zusätzlich eine dreiviertel, unbefristete Stelle verstärkt wird.

Stabile Unterrichtsversorgung dank der Rückgewinnung von Pensionären und Personen in Elternzeit

Für das neue Schuljahr 2025/26 hat das Staatliche Schulamt Fulda, wie Amtsleiterin VanCuylenburg herausstellt, 1.955 zu besetzende Lehrerstellen zugewiesen bekommen, was in der Gesamtheit eine Aufstockung von 17 Stellen bedeutet. Damit ist auch in diesem Jahr die stabile Unterrichtsversorgung sichergestellt. Bei den 1.955 Lehrerstellen handelt es sich nicht um die tatsächliche Anzahl an Lehrkräften im Fuldaer Schulamtsbezirk; in der Praxis sind das nämlich – nicht zuletzt durch die Lehrenden in Teilzeit – deutlich mehr, ergänzt Van Cuylenburg. Von den 1.955 Lehrstellen sind 2.657 tatsächliche Lehrkräfte. „Wir haben mehr Personen ein versetzen können, als wir ausversetzt haben. Insgesamt konnten 27 Personen neu einstellen“, ergänzt VanCuylenburg. Ferner profitiert das Staatliche Schulamt für den Landkreis Fulda von der Rückgewinnung der Pensionärinnen und Pensionäre sowie den Personen in Elternzeit.

Vom 18. bis 20. August 2025 werden in Stadt und Landkreis etwa 2.287 Schülerinnen und Schüler eingeschult

Der Fuldaer Schulamtsbezirk verfügt aktuell über 101 Schulen bzw. Schulformen – von diesen 15 private Einrichtungen sind. 63 Schulen befinden sich in Trägerschaft des Landkreises, 23 in Trägerschaft der Stadt. In diesem Jahr verzeichnet der Schulamtsbezirk im Gesamtergebnis der allgemeinbildenden und beruflichen Schulen ein Plus von 114 (Prognosezahlen) Schülerinnen und Schülern. Vom 18. bis vereinzelt noch bis zum 20. August 2025 werden etwa 2.287 Schülerinnen und Schüler an Grundschulen der Stadt und des Landkreises eingeschult.

Erfasst sind hierbei in aller erster Linie die Erstklässlerinnen und Erstklässler, jene, die eine Vorklasse besuchen, die Schülerinnen und Schüler, die eine Eingangsstufe besuchen und jene die zum Flexiblen Schulanfang (Schulen, die mit dem Flexiblen Schulanfang arbeiten) eingeschult werden. 473 Schülerinnen und Schüler besuchen im Schuljahr 2025/26 die Vorlaufkurse (verpflichtende Deutschkurse vor der Einschulung). Im vergangenen Jahr waren es mit 437 Schülerinnen und Schüler 36 weniger.

Ab dem Jahr 2026 besteht für Familien und schulpflichtige Kinder im Grundschulalter beginnend ab dem 1. Schuljahr ein Rechtsanspruch auf eine ganztägige Betreuung. Ab 2030 haben alle Grundschuljahrgänge einen Rechtsanspruch auf Betreuung. Aktuell nehmen 58 Schulen am Landesprogramm Hessen teil, wie die Schulamtsleiterin ausführte, verfügten weitere 24 Schulen über eine pädagogische Nachmittagsbetreuung. Auch bezüglich des verpflichtenden Rechtsanspruches ab dem kommenden Jahr arbeitet das Fuldaer Schulamt gemeinsam mit seinen Schulträgern (Stadt und Landkreis Fulda) aktuell mit Hochdruck daran, dass möglichst viele Schulen im hessischen Landesprogramm arbeiten werden.

Vor dem Hintergrund des schulisches Gesamtsprachenförderkonzeptes erhält das Staatliche Schulamt für den Landkreis Fulda für seine Schulen für das Schuljahr 2025/26 ca. 65.000 Euro ausschließlich für die Deutsch- Fördermaßnahmen zusätzlich zugewiesen, wovon Dolmetscherkosten finanziert werden, gezielte Fortbildungen angeboten werden oder gezieltes Material käuflich erworben wird, ergänzt VanCuylenburg. Für die Deutsch-Fördermaßnahmen erhält das Schulamt ca. 70 Stellen (Vorlaufkurse und Regelklassenunterricht). Der Zuzug von Schülerinnen und Schüler nicht deutscher Herkunftssprache sei rückläufig, was die Struktur der Beschulung verändere.

„Wertevermittlung und Demokratiebildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe“

„Eine der großen Herausforderungen im neuen Schuljahr wird der Themenblock Wertevermittlung und Demokratiebildung sein“, stellt Christian Pießnack, stellvertretender Amtsleiter und verantwortlich für die Gymnasien in Stadt und Landkreis Fulda und die Gesamtschulen, heraus, der ergänzt: „Es bleibt festzuhalten, dass die Vermittlung dieser beiden Kernkompetenzen neben der pädagogischen Vermittlung durch alle Lehrkräfte auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sowie die des Elternhauses ist.“ Als wichtige Unterstützungsmaßnahme für Lehrkräfte dient ab diesem Schuljahr die sogenannte „Wertvoll-Plattform“, auf der beispielsweise Unterrichtsmaterialen eingestellt werden können oder von dieser von Aktionstagen berichtet wird.

Bereits im vergangenen Schuljahr wartete der Schulamtsbezirk Fulda mit einer ganzen Reihe von Initiativen zur Wertevermittlung und Demokratiebildung auf, die man im Schuljahr 2025/26 weiter vertiefen wolle. Das Staatliche Schulamt für den Landkreis Fulda kooperiert bereits seit mehreren Jahren mit dem Landesamt für Verfassungsschutz und Polizeipräsidium Osthessen (PPOH) in den Bereichen Extremismusprävention und Medienschutz. In der Praxis bedeutet das das Angebot für Fortbildungen für Lehrkräfte und das weitere sozialpädagogische Fachpersonal an den Schulen zu den Themen Islamismus, Linksextremismus. Für den September und November 2025 plant das Fuldaer Schulamt zwei Dienstversammlungen mit allen in Stadt und Landkreis tätigen Schulleiterinnen und Schulleitern, um sie für das große Themenspektrum einerseits zu sensibilisieren aber andererseits aber auch dafür zu sorgen, dass Schulen mehr Handlungssicherheit und Rechtssicherheit eingeräumt wird.

Die Wertvolltour und die damit korrelierenden Veranstaltungen, die sich der Tour anschlossen habe bestätigt, dass vonseiten der Schülerinnen und Schüler zum Thema Demokratiebildung ein reger Gesprächsbedarf besteht, weshalb man dessen Vermittlung auch zukünftig aufrechterhalten wolle. „Wertevermittlung und Demokratiebildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht ausschließlich in Schulen stattfinden kann, sondern auch in Vereinen und Verbänden, in den Elternhäusern und deshalb auch eine maßgebliche Aufgabe für alle Bereich der Gesellschaft in den nächsten Jahren sein wird“, sagt Christian Pießnack abschließend.

Ausbau des schulpsychologischen Dienstes

Zum neuen Schuljahr 2025/26 wird die schulpsychologische Abteilung zusätzlich um eine dreivierte Stelle verstärkt. Damit wird die schulpsychologische Versorgung noch einmal mehr sichtbarer als in den Jahren zuvor. Das Staatliche Schulamt für den Landkreis Fulda hat jeder ihrer 86 öffentlichen Schulen das Angebot unterbreitet, regelmäßig mit dem schulpsychologischen Dienst in den jeweiligen Schulen vor Ort präsent zu sein, berichtet die Sprecherin der Schulpsychologie am Fuldaer Schulamt, Dr. Janet Grätz-Tümmers. Konkret bedeutet das die Sichtbarkeit einer Schulpsychologin einmal im Monat in einer Schule. Viele Schulen haben das Angebot dankbar angenommen, konstatiert die Schulpsychologin. „Die Schulen können sich langfristig auf unser Dasein einstellen.

Insbesondere die größeren Schulen profitieren ab diesem Schuljahr von mehr Präsenz durch den schulpsychologischen Dienst. Das Angebot reicht dabei von diversen Beratungsangeboten für Schülerinnen und Schüler über Gesprächsangebote für Lehrkräfte und Eltern bis zu Supervisionen“, erläutert die Schulpsychologin. Bei der Angebotsunterbreitung richtet sich der schulpsychologische Dienst nach den unterschiedlichen Bedarfen der Schulen. „Zunehmende Wichtigkeit hat die Mitarbeitet in den multiprofessionellen Teams. Die Schulen werden zunehmend größer, es sind immer mehr Professionen in den Schulen vor Ort; vor diesem Hintergrund stellt sich für uns als schulpsychologischer Dienst natürlich auch die Frage, wie können wir unsere Profession bestmöglich miteinbringen und zusammenarbeiten, um für die Schülerinnen und Schüler letztlich die bestmögliche Wirkung zu erzielen“, so die Psychologin abschließend. +++ jessica auth

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Informierten zum Beginn des neuen Schuljahres 2025/26: Amtsleiterin Marion VanCuylenburg (rechts im Bild) mit Dr. Janet Grätz-Tümmers (Sprecherin der Schulpsychologie am Schulamt Fulda) und Christian Pießnack (Abwesenheitsvertretung und zuständig für alle Gymnasien und die Gesamtschulen)

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