Fulda stellt sich quer gegen Rassismus – Viel Kritik an der wachsenden medialen Präsenz der AfD

Fulda stellt sich quer gegen Rassismus

Fulda. Ist der Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus der AfD, der sogenannten „Alternative für Deutschland“, überbewertet oder verharmlost? Um diese und ähnliche Fragen, ging es auf der Veranstaltung am Freitagabend im Fuldaer Kulturkeller, zu der der Verein „Bündnis Fulda stellt sich quer e. V.“ eingeladen hatte. Als Hauptredner und Ehrengast fungierte der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB für den Bezirk Hessen/Thüringen Sandro Witt.

Sandro Witt„Ein großer Teil der Bevölkerung scheint – wegen der Notwendigkeit der Aufnahme und anschließender Integration der Flüchtlinge – verunsichert. Was fehlt, ist eine klare Orientierung in der Politik und hin zur Humanität sowie zur wirksamen Weltfriedenspolitik. Es tummeln sich Brandstifter, ja eine fremdenfeindliche Politik am rechten Rand, deren ‚Gift‘ – nicht zuletzt, Ausmaß auf die Mitte unserer Gesellschaft nimmt, deren radikaler Ausdruck, sich in den Pegida-Bewegungen widerspiegelt und mittlerweile ihrerseits nach einem parlamentarischen Standbein sucht. Wesenszüge und Ideale, die die Alternative für Deutschland in sich vereint, in diesem Sinne mit Hassparolen auf Ausländer sowie mit der Verhöhnung von Menschenrechten, Wähler gewinnen will; Dies leider mit derzeit wachsender Zustimmung und leider auch immer mehr zunehmender medialer Präsenz“, heißt es in der offiziellen Presseerklärung des Vereins „Bündnis Fulda stellt sich quer e. V.“. Das Ziel des Vereins, ist klar formuliert. In diesem Sinne, wird das Bündnis mit seinen formulierten Ansätzen, alles dafür tun, dass die AfD, die fremdenfeindliche, wie rassistische Positionen vertritt, nicht gewählt wird.

Neben einer Analyse, welche Menschen sich hinter der AfD verbergen und welche Ziele – nicht zuletzt auch hier in Fulda – diese beabsichtigt, erörterte Sandro Witt fundiert über Motive, Hintergründe, Strippenzieher und nicht zuletzt die Einflussnahme der Medien, die auch in der Region Fulda, nicht fernab der AfD, und somit der heiklen Thematik ist. Korrelierend dazu, sprach Witt gestern Abend von den Anfängen der AfD, den rassistischen und inhumanen Charakteren der AfD-Parteifunktionäre sowie von deren Mitgliedern. Zudem referierte Sandro Witt von den Auswirkungen der Hetzpropaganda auf die Zivilgesellschaft dieser – im eigentlichen Sinne – weltoffenen Landeshauptstadt Erfurt.

Mit den kommenden Kommunalwahlen am 06. März 2016, wird erstmals auch die AfD im Landkreis Fulda zu den Kreiswahlen antreten. In diesem Kontext deren Repräsentanten, mit einer fremdenfeindlichen Politik auch Einfluss auf die Medien nehmen. Dieses, da es sich vor kurzem – auch im Landkreis Fulda ereignete, von einigen Bürgern negativ bewertet und schlussendlich verurteilt wurde. Darüber hinaus gab es – hinsichtlich ihrer Monotonie in der Berichterstattung – Kritik an der hiesigen Tageszeitung.

PublikumBefürchtungen über eine weitere mögliche mediale Präsenz der AfD und damit einhergehende Aufmerksamkeit in der Gesellschaft dieser Partei, laufen Gefahr, dass die AfD, im Kontext der bevorstehenden Kommunalwahlen, zunehmende Wichtigkeit bekommen könnte. Um dem entgegenzuwirken, waren sich die Anwesenden auf gestriger Veranstaltung einig: „Stellung zu AfD beziehen“, „der AfD dagegenhalten“, „sich nicht wegducken“, „viel Aufklärungs- und Bildungsarbeit betreiben“, vor allem – und das erlangte gestern Abend bei den anwesenden Lokalpolitikern ganz besondere Wichtigkeit – „sich bei den anstehenden Wahlen für demokratische Parteien entscheiden“, in diesem Sinne es ganz besonders wichtig ist, wählen zu gehen.

Des Weiteren gab es Kritik an Landrat Woide, hinsichtlich seiner jüngsten Äußerungen zur Asyl- und Flüchtlingspolitik, die vor einigen Monaten noch wesentlich anderen Charakter hatte. Die SPD-Unterbezirksvorsitzende Sabine Waschke MdL, der Vorsitzende und Spitzenkandidat der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Jonathan Wulff, Bernhard Lindner von der SPD in der Stadtverordnetenversammlung Fulda, die Geschäftsführerin der Stadtfraktion vom Bündnis 90/Die Grünen sowie Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Fulda Ute Riebold, Karin Masche von Die Linke Offene Liste in der Stadtverordnetenversammlung Fulda und andere, wohnten der Veranstaltung bei.  +++ fuldainfo | jessica auth

 

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