Frankfurter Buchmesse offiziell eröffnet

Rhein (CDU) unterstrich die Bedeutung der Messe für das Land

Die 77. Frankfurter Buchmesse ist am Dienstag feierlich eröffnet worden. Die internationale Fachmesse steht in diesem Jahr unter dem Motto „Fantasie beseelt die Luft“. Für Fachbesucher ist die Messe von Mittwoch bis Sonntag geöffnet, ab Freitag sind auch Privatbesucher willkommen.

In seiner Eröffnungsrede betonte Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, die verbindende Kraft des literarischen Austauschs. „Die Frankfurter Buchmesse verbindet Menschen“, sagte Boos. In einer Zeit, in der Grenzen wieder an Bedeutung gewännen, sei die Fähigkeit, Brücken zu schlagen, eine politische Aufgabe. Diese wolle man jedes Jahr aufs Neue erfüllen – in diesem Jahr mit besonderer Dringlichkeit.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) hob in seiner Ansprache die gesellschaftliche Bedeutung der Messe hervor. Sie sei weit mehr als ein Markt der Bücher, sondern ein Ort, an dem die Freiheit des Wortes und des Denkens gefeiert werde. Angesichts der weltpolitischen Lage und des Erstarkens autoritärer Regime zeige sich deutlicher denn je, welch hohen Stellenwert Literatur habe. „Originäre Literatur öffnet den Blick, initiiert neue Diskurse, wirbt für Empathie und Toleranz“, erklärte Weimer. Damit setze sie ein Zeichen gegen populistische Propaganda und Ressentiments.

Weimer ging zudem auf die Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz ein. Tech-Konzerne aus den USA und China würden Milliarden von Werken ohne Zustimmung der Urheber nutzen, um ihre Systeme zu trainieren. „Völlig ungeniert bedienen sie sich aus dem Fundus geistigen Eigentums rund um den Globus“, so Weimer. Er sprach in diesem Zusammenhang von „digitalem Kolonialismus“, dem man entschieden entgegentreten müsse, und forderte einen wirkungsvollen Urheberrechtsschutz.

An der Eröffnungsveranstaltung nahmen auch der hessische Kultusminister Armin Schwarz (CDU) und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) teil. Als Repräsentantin des diesjährigen Ehrengastes, der Philippinen, sprach Senatorin Loren Legarda. Für die künstlerische Gestaltung sorgten die Philippine Madrigal Singers, der Frankfurter Musiker und Komponist Timothy Roth sowie die philippinischen Poetinnen Merlie Alunan, Marjorie Evasco und Mookie Katigbak-Lacuesta.

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) unterstrich die Bedeutung der Messe für das Land. Die Frankfurter Buchmesse sei weit mehr als eine Fachveranstaltung – sie sei ein weltweites Kulturereignis und ein Leuchtturm für den internationalen Austausch. „Für Hessen ist sie ein Aushängeschild von globaler Strahlkraft“, sagte Rhein. Die Messe mache Frankfurt zum Zentrum des internationalen Dialogs und sei „Hessens Fenster zur Welt“.

Zugleich verwies Rhein auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Ereignisses. Die Buchmesse bringe Menschen aus Medien, Kultur und Wirtschaft zusammen und stärke den Standort Hessen ebenso wie den interkulturellen Dialog. „Kulturelle Offenheit und der Austausch mit anderen sind die DNA Hessens“, betonte er.

Bildungsminister Armin Schwarz hob die bildende und gesellschaftliche Funktion von Literatur hervor. „Bücher sind Brücken, die Menschen und Generationen verbinden. Sie lehren nicht nur Wissen, sondern Haltung“, sagte er. Bücher erinnerten daran, dass Demokratie nicht nur die Freiheit von etwas, sondern die Freiheit sei, jemand zu werden.

Die Besucherinnen und Besucher erwartet in den kommenden Tagen ein vielfältiges Programm mit Lesungen, Podiumsdiskussionen und Workshops. Zahlreiche renommierte Autorinnen, Autoren, Verlegerinnen, Verleger und Künstlerinnen gestalten die Veranstaltungen, die Frankfurt auch in diesem Jahr zum Mittelpunkt der internationalen Literaturwelt machen. +++


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