
Anstelle von Mathematik, Deutsch und Englisch stand für zwei zehfte Klassen der Wigbertschule im Rahmen einer Projektwoche ein Projekttag zum Thema Bevölkerungsschutz auf dem Stundenplan. Die Jugendlichen durften dabei löschen, Erste Hilfe leisten und eingeklemmte Personen befreien – und haben dabei etwas fürs Leben gelernt.
„Ziel des Projekttags war es, den Jugendlichen Grundlagen im Bevölkerungsschutz näherzubringen und sie für das Thema zu sensibilisieren“, erklärt Vanessa Ditzel vom Fachdienst Gefahrenabwehr des Landkreises Fulda. Sie hat das Projekt angestoßen und zusammen mit den Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Technisches Hilfswerk (THW) und der Feuerwehr in Hünfeld als Pilotprojekt durchgeführt.
Das Szenario: Durch einen Brand in einem Umspannwerk kam es in Osthessen zu einem großflächigen Stromausfall, der sich auch auf weitere Landkreise ausweitete. Gemeinsam erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler die Folgen: Kühlschrank aus, Licht weg, irgendwann kein Wasser mehr, kein Strom in Krankenhäusern – die Liste war lang. Alle Menschen befänden sich in einer solchen Situation in einer Notlage. In einer solchen Situation nehmen die Blaulichtorganisationen, wie die Hilfsorganisationen, Feuerwehren und das Technische Hilfswerk, eine wichtige Rolle ein. Sie helfen den Menschen und unterstützen sie bei den Herausforderungen.
Die Schülerinnen und Schüler hatten auf dem Pausenhof die Möglichkeit, drei Organisationen aus Hünfeld kennenzulernen. Beim THW konnten sie einen Menschen unter einem großen Fahrzeug retten, Funken üben und Metallteile mit Rettungsgeräten durchtrennen oder spreizen. Bei der Feuerwehr mussten die Schülerinnen und Schüler zunächst eine Brandbekämpfung und anschließend eine Menschenrettung durchführen. Außerdem durften sie in einem vernebelten Pavillon erleben, wie es ist, wenn der Rauchmelder angeht und man im Rauch nichts mehr sieht, aber den Ausgang finden muss. Beim DRK Hünfeld drehte sich alles um Erste Hilfe, stabile Seitenlage, Wiederbelebung und Druckverbände. Die Jugendlichen konnten sich in allen Bereichen ausprobieren.
Danach lag der Fokus auf der persönlichen Vorsorge für Notsituationen. Dabei stand das Thema Selbstschutz im Mittelpunkt. „Wir wollen den Jugendlichen verdeutlichen, dass es wichtig ist, sich selbst in solchen Situationen helfen zu können – und natürlich auch anderen aus der Nachbarschaft oder der Familie“, so Ditzel. Den Schülerinnen und Schülern wurden außerdem die verschiedenen Sirenentöne – „Warnung der Bevölkerung“ und „Entwarnung“ – nähergebracht. In diesem Zusammenhang ging es auch um die unterschiedlichen Notfall-Apps NINA und KATWARN. Die Jugendlichen erfuhren einiges über die persönliche Krisen- und Notfallvorsorge und richteten ihren Notfallpass auf dem Smartphone ein, auf den im Notfall jeder zugreifen kann.
Das Feedback der Schülerinnen und Schüler zum Projekttag fiel eindeutig aus: Die meisten gaben an, dass auch andere Schulen einen solchen Projekttag durchführen sollten, da sie etwas fürs Leben gelernt hätten.
Vanessa Ditzel ist ebenfalls zufrieden mit dem ersten Projekttag: „Ich danke der Freiwilligen Feuerwehr Hünfeld, dem THW-Ortsverband Hünfeld und dem DRK-Kreisverband Hünfeld, dass sie mit dem Landkreis zusammen den Projekttag ermöglicht haben. Unser Ziel ist es, das Konzept auf andere Schulen im Landkreis auszuweiten, damit möglichst viele junge Menschen mit dem Thema Bevölkerungsschutz in Berührung kommen.“ +++
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