
Mit einer feierlichen Zeremonie verabschiedete die Ferdinand-Braun-Schule am vergangenen Freitag 270 Absolventinnen und Absolventen der Berufsschule. In einer von Stolz, Optimismus und Nachdenklichkeit geprägten Veranstaltung würdigten Schulleitung, Institutionen, Ausbildungsbetriebe und Gäste den erfolgreichen Abschluss der jungen Fachkräfte – und gaben ihnen zugleich Mutmachendes mit auf den Weg.
Schulleiterin Ulrike Vogler eröffnete die Veranstaltung und begrüßte neben den Absolventen auch deren Familien, Ausbilder, Lehrkräfte sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik. In ihrer Rede setzte Vogler einen nachdenklichen Akzent, indem sie auf die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz einging – und zugleich ihre Grenzen betonte. Während KI Wissen optimieren könne, bleibe der Mensch unersetzlich in seiner Fähigkeit, Emotionen zu erkennen, Fehler zu machen und daraus zu lernen. "Innovation entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch das Überschreiten von Grenzen", so Vogler. Sie forderte die jungen Fachkräfte auf, ihre einzigartigen menschlichen Kompetenzen weiterzuentwickeln – denn Lernen höre nie auf. Die Türen der Schule stünden auch in Zukunft für Austausch und Unterstützung offen.
Auch Dipl.-Kfm. Dr. Christian Gebhardt, Präsident der Industrie- und Handelskammer Fulda, richtete in seiner Ansprache den Blick nach vorne. Er hob die positive wirtschaftliche Lage der Region hervor und sprach von vielversprechenden Perspektiven für die jungen Absolventen. Doch Erfolg sei kein Selbstläufer: "Einsatz, Selbstvertrauen und kontinuierliche Weiterbildung sind entscheidend", betonte Gebhardt. Er ermutigte die jungen Fachkräfte, ihre berufliche Zukunft aktiv zu gestalten – vorzugsweise in der Region Fulda.
Silke Eiter, stellvertretende Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda, schlug ebenfalls optimistische Töne an. Sie gratulierte zum erfolgreichen Abschluss und sprach von einem "neuen Kapitel" im Leben der ehemaligen Auszubildenden. Gerade angesichts gesellschaftlicher Umbrüche durch Digitalisierung, Nachhaltigkeit und KI seien Mut, Neugier und Herz gefragt, so Eiter. Ihre Botschaft: Veränderungen seien Chancen – man müsse sie nur erkennen und nutzen.
Für einen pointierten Perspektivwechsel sorgte Matthias Dengler, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. In seiner Keynote widersprach er gängigen Vorurteilen über die junge Generation. Studien zeigten, dass diese weder faul noch unzuverlässig sei – im Gegenteil: Fleiß, Engagement und der Wunsch nach Wertschätzung prägten ihr Selbstverständnis. Konflikte im Berufsalltag seien Teil des Prozesses, um gemeinsam Lösungen zu finden. Dengler rief zu Offenheit gegenüber Wandel und zum lebenslangen Lernen auf – und dazu, auch Misserfolge als Teil des Erfolgs zu begreifen.
Besonders stolz zeigte sich Abteilungsleiter Tobias Heitz über die 59 Absolventinnen und Absolventen, die einen Notendurchschnitt von 1,4 oder besser erzielt hatten. Die Ehrung übernahmen Ulrike Vogler und Matthias Dengler. In seiner Rede hob Heitz das Thema Vertrauen hervor – in andere, aber auch in sich selbst. Gerade Selbstvertrauen sei der Schlüssel, um neue Wege zu gehen und Herausforderungen zu meistern.
Emotional wurde es zum Abschluss, als Johannes Staubach – frisch gebackener Dachdeckergeselle – den Blick aus Sicht der Auszubildenden auf die zurückliegenden Jahre warf. Mit einer Mischung aus Humor und Dankbarkeit ließ er die gemeinsame Zeit Revue passieren. Danach folgte der offizielle Höhepunkt der Veranstaltung: die Übergabe der Abschlusszeugnisse durch die Klassenlehrkräfte.
Einen besonderen Rahmen erhielt die Veranstaltung durch die musikalische Begleitung der Lehrerband der Ferdinand-Braun-Schule – ein Zeichen gelebter Gemeinschaft, das den festlichen Charakter der Verabschiedung unterstrich.
Mit Stolz im Gepäck und Vertrauen im Herzen starten 270 junge Menschen in ein neues Kapitel – bereit, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten. +++
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