Feierlicher Reformationsgottesdienst in der Christuskirche

Dekan Dr. Thorsten Waap (dritter von rechts) predigte über das Hören als Weg zum Glauben. Foto: Claudia Pfannemüller

Bei einem festlichen Reformationsgottesdienst in der Christuskirche ist gestern Abend der neue Bezirkskantor Tobias Wirth offiziell in sein Amt eingeführt worden. Die Einführung nahm Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum vor, der Wirth den Segen für seinen Dienst im Kirchenkreis Fulda zusprach. Der Gottesdienst bildete den feierlichen Rahmen für den Reformationstag und vereinte geistliche Impulse mit vielfältiger Kirchenmusik.

In seiner Predigt stellte Dekan Dr. Thorsten Waap das Hören als zentralen Weg zum Glauben in den Mittelpunkt. Er bezog sich auf das „Schma Israel“, das jüdische Glaubensbekenntnis, das mit den Worten „Höre Israel, der Ewige ist unser Gott“ beginnt. Auch Jesu Antwort auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot beginne mit dem Wort „Höre“, betonte Waap. Der Glaube komme vom Hören, daher sei es entscheidend, bereit zu sein, zu hören – auf Gott, aufeinander und auf das, was in Stadt und Gemeinden geschieht. Wer auf andere höre, lerne zugleich, sie zu lieben, so der Dekan. Dieses aufmerksame Hinhören sei ein wichtiger Maßstab für ein gutes Miteinander.

Waap hob hervor, dass Gott sowohl in der Schöpfung als auch im Menschen Jesus erfahrbar werde. Der Blick in den nächtlichen Sternenhimmel versetze Menschen ins Staunen, und auch Naturwissenschaftler stießen immer wieder auf Erkenntnisse, die Ehrfurcht hervorriefen. Sogar Physiker wie Max Planck und Albert Einstein hätten sich daher intensiv mit Glaubensfragen auseinandergesetzt, sagte Waap. Zudem wies er darauf hin, dass Martin Luther Jesus als freundlichen und barmherzigen Menschen betont habe. Daraus könne eine persönliche Beziehung zu Christus entstehen, wie sie etwa Johann Sebastian Bach gelebt habe, der täglich in der Bibel las. Bachs Musik sei vom tiefen Glauben geprägt und zeuge bis heute von der Verbindung von Glaube und Musik. Gerade in Zeiten kirchlicher Umstrukturierungen gelte es, den Blick auf das Evangelium zu richten, betonte der Dekan: Die Bibel habe auch heute Anspruch auf das Leben der Gläubigen, und dort, wo Gottes Geist spürbar sei, entstehe Gemeinschaft und „Familie Gottes“.

Der Gottesdienst war zugleich ein musikalisches Fest. Posaunenchor, Kantorei und der Gospelchor „Gospel of Joy“ sorgten gemeinsam für eine eindrucksvolle Klangvielfalt. Die Gemeinde sang kräftig mit bei Reformationsliedern wie „Ein feste Burg ist unser Gott“, während moderne Gospelarrangements dem Abend einen schwungvollen Abschluss verliehen. Gestaltet wurde der Gottesdienst von den Pfarrerinnen und Pfarrern des Kooperationsraums Fulda-Mitte, der Diakonin sowie der Freiwilligenmanagerin. Nach dem Abendmahl nutzten zahlreiche Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich persönlich segnen zu lassen. Beim anschließenden Empfang bestand zudem Gelegenheit zu persönlichen Begegnungen und Gesprächen. +++


Popup-Fenster

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*