Berlin. Helmut Becker, Ex-Chefvolkswirt von BMW, ist der Meinung die Übernahme von Opel durch den französischen Autokonzern PSA sei die beste Lösung für den deutschen Autobauer. "Aus meiner Sicht ist es das Beste, was Opel passieren konnte. Das klingt jetzt zwar im Moment makaber, aber ist es in Wirklichkeit nicht", sagte Becker am Montag im Deutschlandfunk. Alles andere, was im Gespräch war, "wäre für die Opelaner, wenn ich das mal so sagen darf, schlechter ausgegangen". Eine Übernahme durch Volkswagen hätte Becker zufolge "mit Sicherheit einen erheblichen Schnitt und Zäsur" bedeutet, "wenn nicht gar das Aus". Denn Volkswagen hätte das Unternehmen völlig in den eigenen Konzern integriert. Andererseits, "wenn Opel bei GM geblieben wäre, hätte die Mutter natürlich noch härtere Sanierungsschritte durchführen müssen, um Opel am Markt zu halten, oder wäre Opel in die Insolvenz gegangen", so Becker.
Die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries, die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, und die Ministerpräsidenten von Hessen und Thüringen, Volker Bouffier und Bodo Ramelow erklären: „Das heutige Signing ist ein erster Schritt, um in Europa einen europäischen Global Player durch den Zusammenschluss von Opel/Vauxhall und PSA auf den Weg zu bringen. Es ist gut, dass es die Zusage gibt, die bestehenden Verträge über Standorte, Beschäftigung und Investitionen zu erhalten und Opel/Vauxhall als eigenständige Marke mit einem eigenständigen Management fortzuführen. Jetzt, nach dem Signing, stehen allerdings noch weitere wichtige Schritte an. Die Verträge müssen intensiv geprüft werden, insbesondere von den Vertretern der Arbeitnehmer. In dem nun folgenden Prozess muss Transparenz sichergestellt werden. Es muss gewährleistet sein, dass das europäische Management von Opel/Vauxhall, der Gesamtbetriebsrat und der europäische Betriebsrat von Opel/Vauxhall in vollem Umfang in die weiteren Gespräche einbezogen werden. Ihr Wissen muss zum Wohle des Konzerns in die Beratungen einfließen."
Auch Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat den geplanten Opel-Verkauf von General Motors (GM) an PSA begrüßt: Die genauen Details würden zwar erst nach dem Closing in spätestens einem Dreivierteljahr feststehen, sagte Tiefensee dem "Handelsblatt". "Aber ich bin optimistisch, weil wir einen Eigentümer bekommen, der die europäische Sprache spricht, sich mit dem europäischen und internationalen Markt auskennt und die Tarifvereinbarungen ohne Wenn und Aber übernimmt." Zwar liefen diese Vereinbarungen nur bis 2018 beziehungsweise 2020. Wie er höre, werde aber auch an den geplanten Investitionen festgehalten. Das sei für das thüringische Werk Eisenach besonders wichtig, weil ja da ab 2019 die "Mokka"-Produktion beginnen soll. Natürlich sehe PSA-Chef Carlos Tavares aber auch, wie kostengünstig in den französischen Werken produziert werde und dass es bei Opel noch Luft nach oben gebe. Opel beklage schon lange, dass General Motors keine gemeinsamen Plattformen implementiert habe, um kostengünstiger produzieren zu können. Das wolle PSA jetzt ändern: "Jetzt wird es darauf ankommen, dass ein solches Baukastensystem nicht zu Jobverlusten führt, sondern dass die Skaleneffekte zu kostengünstigeren Produkten führen und wir damit wettbewerbsfähiger sind", sagte Tiefensee. "Mit Plattformen mehr Produkte in neue Märkte zu bringen, das muss das Ziel sein."









and then
Hinterlasse jetzt einen Kommentar