Für manche Menschen beginnt der Weg in die Obdachlosigkeit schleichend, für andere plötzlich – doch für viele endet er schließlich an der Pforte der Wohnungsnotfallhilfe „La Strada“ in der Altenburger Straße in Alsfeld. Die Einrichtung ist rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche geöffnet und damit, wie Patrick Krug, Erster Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent des Vogelsbergkreises, betont, „für viele Menschen in Not und Sorge eine essenzielle Anlaufstelle“.
Die Wohnungsnotfallhilfe sowie das angeschlossene Übergangswohnheim werden seit rund drei Jahrzehnten von der Regionalen Diakonie Oberhessen betrieben, die dabei eng mit dem Vogelsbergkreis zusammenarbeitet. Darüber berichten Christoff Jung, Leitung Regionale Diakonie Oberhessen, und Andreas Wiedenhöft, Bereichsleiter Existenzsicherung und Teilhabe in der Regionalen Diakonie Oberhessen, die Sozialdezernent Krug an einem Herbstvormittag bei „La Strada“ begrüßen. Am Standort in der Altenburger Straße – einem von zwei in Alsfeld – befinden sich die Fachberatungsstelle, der Tagesaufenthalt sowie das Übergangswohnheim mit 23 Plätzen. Darüber hinaus stehen 45 Plätze im betreuten Wohnen zur Verfügung, wie Regionalleiter Jung erläutert.
Seit dem Jahr 1996 ist „La Strada“ in der Altenburger Straße beheimatet und hat seither zahlreichen Menschen in schwierigen Lebenslagen geholfen. Die Gründe, warum Menschen hier Unterstützung suchen, sind vielfältig: Suchterkrankungen, psychische Probleme, familiäre Konflikte oder ein zerrüttetes soziales Umfeld gehören zu den häufigsten Ursachen. Diese seien oft eng miteinander verwoben, berichtet Wiedenhöft. Auffällig sei zudem, dass die Hilfesuchenden im Laufe der Jahre immer jünger geworden sind und zunehmend mehr Frauen darunter sind.
„Über die Jahre hinweg sind die Zahlen gestiegen, haben sich jedoch zuletzt auf einem Niveau an unserer Kapazitätsgrenze eingependelt“, erklärt Wiedenhöft. Gleichzeitig habe sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der Einrichtung deutlich verlängert. „Früher blieben die Menschen etwa drei Monate, heute sind es meist zwölf oder mehr Monate“, so Wiedenhöft. Rund 90 Prozent der Klienten kommen aus dem Vogelsbergkreis. „Sie brauchen aktuell einfach länger, um eine Wohnung zu finden.“ Daher denke man mittelfristig auch über einen zusätzlichen Standort nach, ergänzt Christoff Jung.
Beide Vertreter der Diakonie betonen die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Landeswohlfahrtsverband und insbesondere mit dem Vogelsbergkreis. „Wir haben dieses Projekt vor dreißig Jahren gemeinsam auf den Weg gebracht und arbeiten seither konstruktiv und zielführend zusammen“, sagen Jung und Wiedenhöft. Auch Sozialdezernent Krug hebt die Bedeutung dieser Kooperation hervor: „Wir wissen, was wir seit rund 30 Jahren an dieser Einrichtung haben. Hier wurden viele Menschen aufgefangen und gemeinsam neue Perspektiven erarbeitet. Das ist ein großer Gewinn für eine Region, die sich seit Jahren für die Schwächsten einsetzt“, so Krug abschließend. +++









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