Istanbul. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Absage von Auftritten türkischer Politiker in Deutschland scharf kritisiert: Das Vorgehen unterscheide sich nicht von den früheren "Nazi-Praktiken", sagte Erdogan am Sonntag bei einer Rede in Istanbul. Er habe geglaubt, Deutschland habe diese Zeiten hinter sich gelassen, so der türkische Präsident weiter. Zuletzt waren mehrere Veranstaltungen mit türkischen Politikern in Deutschland gestoppt worden, darunter ein Wahlkampfauftritt des türkischen Wirtschaftsministers Nihat Zeybekci in Frechen bei Köln, die baden-württembergische Stadt Gaggenau hatte die Genehmigung für eine Veranstaltung der Union Europäisch-Türkischer Demokraten mit dem türkischen Justizminister Bekir Bozdag widerrufen.
Klöckner: Erdogans Nazi-Vergleich "neuer Höhepunkt der Maßlosigkeit"
Im Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland hat CDU-Vize Julia Klöckner mit heftiger Kritik auf den Nazi-Vergleich des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan reagiert: "Herr Erdogan reagiert wie ein trotziges Kind, das seinen Kopf nicht durchsetzen kann. Der Nazi-Vergleich ist ein neuer Höhepunkt der Maßlosigkeit", sagte Klöckner der "Bild". "Es ist schlicht unverschämt. Unser Grundgesetz sieht nicht vor, dass man bei uns Werbung für die Abschaffung der Demokratie machen kann. Dass Erdogans Werber bei uns nicht auftreten konnten, kann ihn stören, aber dass das Nazi-Praktiken seien, dafür sollte er sich entschuldigen", so Klöckner weiter. "Herr Erdogan hat ja schon ein Problem, wenn man über das Faktum Völkermord an den Armeniern spricht, aber selbst holt er die Nazikeule aus. Wahre Staatsmänner reden nicht so." Erdogan hatte offenbar aus Verärgerung über die Absage von Wahlkampfauftritten türkischer Minister den deutschen Behörden bei einer Rede in Istanbul am Sonntag "Nazi-Praktiken" vorgeworfen. +++








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