Ein Jahr im Amt: Bürgermeister von Bad Salzschlirf zieht Bilanz

Große Herausforderungen für die Zukunft

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Peter Klug

Peter Klug (Freie Wähler) hat eine Bilanz über seine einjährige Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Bad Salzschlirf gezogen. In einem Rückblick schildert das Gemeindeoberhaupt gegenüber fuldainfo.de die dringendsten Aufgaben, unerwartete Herausforderungen und seine Vorstellungen für die Zukunft des Heilbades.

Zu Beginn seiner Amtszeit hat sich Peter Klug einen umfassenden Überblick über die Kommune verschafft, Mitarbeitergespräche geführt und die gemeindeeigenen Liegenschaften besichtigt. Außerdem habe er regelmäßige Besprechungen mit den Abteilungsleitungen eingeführt. Besonders dringlich sei es gewesen, laufende Projekte fortzuführen, deren Kosten jedoch gestiegen waren, und gleichzeitig Fördermittel abzurufen sowie die dafür notwendige Dokumentation zu sichern. Als zentrale Aufgabe habe er zudem die Weiterentwicklung des Gewerbegebiets zur „Chefsache“ erklärt. Dort müsse endlich eine funktionierende Infrastruktur mit Straßen, Wasser- und Abwasseranschluss geschaffen werden, so Klug.

Überraschend sei für ihn die schwierige finanzielle Lage der Gemeinde gewesen. Ein nicht genehmigter Haushalt 2024, die mehrfach angekündigte, aber nicht eingehaltene vorläufige Haushaltsführung und die damit verbundene drohende Zahlungsunfähigkeit hätten die Arbeit zusätzlich belastet. Hinzu seien kostspielige Projekte gekommen, die unter den gegebenen Umständen nicht hätten gestartet werden dürfen.

Einige Schwerpunkte des Wahlkampfs habe er bislang zurückstellen müssen. So sei etwa die Diskussion um das Freibad vertagt worden, da die Gemeinde das jährliche Defizit nicht tragen könne. Auch im Bereich Sauberkeit und Bauhof stünden noch strukturelle Anpassungen aus, die bisher nicht umgesetzt werden konnten. Personalwechsel und finanzielle Engpässe hätten diese Prozesse zusätzlich erschwert.

Mit Blick auf die Zukunft sieht der Bürgermeister große Herausforderungen, aber auch Chancen. Ein Freibad sei mit externer Unterstützung zwar baulich realisierbar, die laufenden Kosten jedoch kaum tragbar. Hier müsse offen über Alternativen gesprochen werden, möglicherweise auch in Form eines Bürgerentscheids. Ähnliches gelte für die Therme, für deren Standort derzeit Konzepte in Richtung eines „Gesundheitszentrums“ entwickelt werden. Eine eigens eingerichtete Kommission prüfe, wie Bad Salzschlirf sein Profil im Bereich Gesundheit und Tourismus stärken könne.

Auch die Lindenstraße stehe im Fokus: Ihre geplante Sanierung könnte gemeinsam mit einer stärkeren Einbindung der Altefeld zur Wiederbelebung des Ortskerns beitragen. Darüber hinaus müsse entschieden werden, wie sich die Gemeinde künftig zum Prädikat „Heilbad“ und zur touristischen Ausrichtung positioniert.

Für junge Familien sollen neue Baugebiete entstehen, die Attraktivität des Ortes werde außerdem durch das rege Vereinsleben gestützt. Für ältere Bürgerinnen und Bürger seien Investitionen in Barrierefreiheit notwendig, auch wenn die Mittel derzeit noch fehlen. Vereine und Ehrenamt bezeichnete der Bürgermeister als „Rückgrat“ der Gemeinde, das unbedingt weiter gestärkt werden müsse.

Als nächste konkrete Aufgaben benannte Klug die Genehmigung des Haushalts 2025 sowie die Aufstellung eines soliden Haushaltsplans für 2026. Erst wenn die Infrastrukturprobleme im Bereich Wasser und Kanal gelöst seien, könne über neue Projekte nachgedacht werden. Außerdem müssten die Jahresabschlüsse der kommunalen Gesellschaft TuS nachgeholt und deren Satzung überarbeitet werden.

Wesentlich sei auch eine enge Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen. Bereits funktioniere die Kooperation im Bereich Personal, Standesamt und Gruppenklärwerk. Weitere Gespräche liefen etwa mit Großenlüder über eine mögliche Zusammenarbeit im Bauhof und Bauamt. Auch im Tourismus gebe es Ansätze zur regionalen Vernetzung.

Für die kommenden fünf bis zehn Jahre wünscht sich der Bürgermeister ein Bad Salzschlirf, das als Wohn- und Familienstandort überzeugt, solide wirtschaftet und nicht durch hohe Grundsteuern belastet ist. Neben den bestehenden Kliniken und Pensionen solle ein funktionierendes Gesundheitszentrum am Standort der alten Therme entstehen, ergänzt durch eine wiederbelebte Lindenstraße und attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten im Ort. +++ jessica auth


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