Dreyer will deutliche Steigerung der Impfstofflieferungen

Malu Dreyer (SPD)
Malu Dreyer (SPD)

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) fordert eine deutliche Steigerung der Impfstofflieferungen. "Der Bund ist gefordert, dringend für mehr Impfstoff für die Impfzentren und die niedergelassenen Ärzte zu sorgen", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das gelte insbesondere, wenn nun zum 7. Juni auch alle Impfpriorisierungen aufgehoben werden sollen. Zusätzlicher Impfstoff müsse auch deshalb zur Verfügung stehen, weil zusätzliche Ärztegruppen wie die Betriebsärzte in die Impfkampagne einbezogen würden. Mit Blick auf den Impfgipfel der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin in der kommenden Woche verlangte Dreyer "mehr Transparenz und Verlässlichkeit" in Bezug auf die mengenmäßige und gerechte Verteilung von Impfstoff nach Einwohnerschlüssel je Bundesland. Auf Dauer sei die Pandemie nur zu besiegen, wenn den Ländern genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, so Dreyer.

Spahn: Biontech-Impfdosen für Schüler reservieren

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ruft dazu auf, Biontech-Impfdosen für Schüler zu reservieren, damit die Schulen wieder öffnen können. "Ein Weg zu regulärem Unterricht nach den Sommerferien ist das Impfen der Jugendlichen", sagte er der "Bild am Sonntag". Das erklärte Ziel sei, dass die Länder den minderjährigen Schülern bis Ende August ein Impfangebot machen. "Weil für sie wegen der Zulassung nur ein bestimmter Impfstoff infrage kommt, müssen dafür genügend Biontech-Dosen reserviert werden." Spahn zeigte sich angesichts des Leids der Kinder in der Pandemie besorgt und kündigte an, Fördermaßnahmen für Kinder zu einem Schwerpunkt seiner politischen Arbeit in den nächsten Monaten zu machen. "Das Leid der Kinder in der Pandemie beschäftigt mich sehr", so der Minister. Zu viele Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern hätten nicht stattgefunden, Impfungen gegen Kinderkrankheiten seien ausgefallen, dazu kämen psychische Belastungen. "Ich möchte daher  noch vor den Sommerferien mit Kinderärzten, Psychologen, Erziehungswissenschaftlern sprechen, wie wir diese Versäumnisse auffangen können." Besonderes Augenmerk will der Gesundheitsminister auf die Kinder aus sozial benachteiligten Familien legen: "In Deutschland muss der Grundsatz gelten: Jedes Kind hat das Recht auf eine faire Chance im Leben. Diese Chance darf Corona nicht kaputt machen." Da sei man als Regierung in der Pflicht. Die Notwendigkeit einer dritten Corona-Impfung ist laut Spahn "frühestens im Winter der Fall". Er wolle aber schon bald die nächste Impfkampagne vorbereiten: "Zu Beginn des Sommers will ich mit Ärzten, Ländern und Kommunen besprechen, wie wir das konkret organisieren sollten." Wenig Verständnis zeigte der Gesundheitsminister für die Kritik der Ärzte-Funktionäre an der Aufhebung der Impfpriorisierung: "Dieselben, die vor vier Wochen gesagt haben, die Priorisierung sei Impf-Bürokratie und müsse weg, kritisieren jetzt die Aufhebung. Das passt nicht zusammen."

Städtetag verlangt klaren Fahrplan für Zukunft der Impfzentren

Der Deutsche Städtetag fordert einen klaren Fahrplan für die Zukunft der Corona-Impfzentren. "Die Impfzentren werden weiter gebraucht, damit möglichst viele Menschen rasch geimpft werden können", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Aber wir vermissen eine klare Strategie für die nächsten Monate." So sei derzeit offen, wann Arztpraxen und Betriebsärzte die Impfungen vollständig leisten können. Die Kassenärzte klagten bereits, dass sie überlastet seien, zudem komme bald die Ferienzeit. Unbefriedigend sei zudem, dass ein Teil der Impfzentren derzeit nur noch Zweitimpfungen machen könne, weil Impfstoff fehle. Sollten die Impfzentren schrittweise heruntergefahren werden, müsse beachtet werden, dass einmal geschlossene Impfzentren nicht "auf Knopfdruck einfach wieder hochfahren" könnten. Jung regte an, die Impfzentren im Sommer in die Impfungen von Schülern einzubinden: Es müsse jetzt zügig geklärt werden, wo demnächst Kinder ab 12 Jahren geimpft werden sollen. "Vor dem neuen Schuljahr sollten möglichst viele Jugendliche mindestens die erste Impfung erhalten", so Jung. Die Impfzentren könnten daran mitwirken, dass dies gelinge. +++


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