
Deutschland droht bei der Normung von Zukunftstechnologien den Anschluss zu verlieren, warnt Christoph Winterhalter, Vorstand des Deutschen Instituts für Normung (DIN). "Unsere Rolle als Exportweltmeister ist bedroht", sagte der DIN-Chef dem "Tagesspiegel". "Wir werden Einfluss verlieren, wenn wir an den Normen für Hochtechnologie nicht aktiv beteiligt sind und auch dort eine Führungsrolle einnehmen."
Winterhalter ist Vizepräsident des obersten Lenkungsgremiums der internationalen Normungsorganisation ISO. Viele Ausschüsse, die sich mit Digitalwirtschaft beschäftigen, seien mit Chinesen besetzt, sagte er. China habe einen Vorsprung, das setze die deutschen Unternehmen unter Druck. "Wir müssen uns die Frage stellen: Reicht es auch, wenn wir beispielsweise beim Dieselmotor international führend bleiben, aber bei Digitaltechnologien wie KI China die Führung überlassen", so Winterhalter.
DIW-Präsident warnt vor Insolvenzwelle durch Babyboomer-Rente
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht die deutsche Volkswirtschaft durch den Renteneintritt der sogenannten Babyboomer-Generation vor massiven Problemen. "In den nächsten zehn Jahren werden wir durch den Renteneintritt der Babyboomer unter dem Strich fünf Millionen Arbeitskräfte verlieren", sagte Fratzscher der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Man müsse sich außerdem auf sinkende Bevölkerungszahlen einstellen, wenn die Babyboomer sterben. Beides seien massive Hindernisse beim Generieren von Wirtschaftswachstum. Das könne zu einer höheren Belastung durch Steuern und Sozialabgaben führen und Unternehmen in die Insolvenz treiben. "Anders als bei steigenden Bevölkerungszahlen wächst die Wirtschaft nicht mehr von selbst. Wir müssen also kräftig gegensteuern", so der DIW-Chef. Das wäre laut Fratzscher etwa durch mehr Zuwanderung möglich. "Dann sind einfach mehr Hände da, die etwas produzieren", sagte er. +++
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