DGB-Chef: CSU darf Missbrauch von Leiharbeit nicht ignorieren

Berlin. Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, hat die CSU aufgefordert, sich hinter die vereinbarte Regelung von Leiharbeit und Werkverträgen zu stellen. Wenn die Christsozialen "gleichen Lohn für gleiche Arbeit" wollten, müssten sie "auch Spielregeln zulassen, die diesem Grundsatz zur Realität verhelfen", sagte der DGB-Vorsitzende dem "Tagesspiegel". "Wir erleben doch tagtäglich, dass Leiharbeit und auch die Werkvertragsarbeit massiv zum Lohndumping missbraucht wird."

Der DGB erkenne an, "dass es Formen der Leiharbeit gibt, die dringend notwendig sind - beispielsweise bei Hochkonjunktur, bei saisonalen Spitzen oder krankheitsbedingten Abwesenheiten". In diesen Fällen bräuchten die Unternehmen Flexibilität, "um spezifisch reagieren zu können", so Hoffmann. "Aber wenn Leiharbeit missbraucht wird zum Dauerinstrument, mit Verleihdauern von zwei oder drei Jahren, in Größenordnungen von 20 oder 30 Prozent der Belegschaften und mit bis zu 30 Prozent geringerem Lohn, dann hat das mit Flexibilität nichts zu tun. Das ist Lohndrückerei." +++

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1 Kommentar

  1. Es ist ja gerade diese Lohndrückerei, die in Deutschland dazu führt, dass die Gesellschaft immer mehr gespalten wird, und zwar in unermesslich reiche Oligarchen einerseits und in eine immer größer werdende "Unterschicht" ohne jegliches Vermögen andererseits. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen. Abgesehen davon, dass solche Zustände konjunkturell nicht förderlich sind, werden sie auch die Gesellschaft insgesamt spalten und es kann dann leichter - wenn es einmal eng wird - zu Unruhen kommen. Dennoch schützen unsere Christparteien diese Zustände, was zeigt, dass diese sich einseitig auf die Seite der Gewinner geschlagen haben. Dabei sollten gerade Christen sich mehr um die Verlierer kümmern.

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