Bundesminister Dobrindt überreicht Zuschuss an Landrat Pipa

Schnelle Datenleitung auch für entlegene Siedlungen, Weiler und Bauernhöfe

Bundesminister Alexander Dobrindt im Gespräch mit Landrat Erich Pipa sowie der Bundestagsabgeordneten Dr. Katja Leikert, der Geschäftsführerin der Breitband GmbH, Sibylle Hergert, und Projektentwickler Stefan Hütte. (v.l.)

Gelnhausen. Der erfolgreiche Breitbandausbau im Main-Kinzig-Kreis wird jetzt in die letzte Phase gehen. „Wir werden die letzten Lücken in unserem Netz schließen, weitere Neubaugebiete versorgen und die Sicherheit mit weiteren Leitungen erhöhen“, erläutert Landrat Erich Pipa. Dafür nahm er am Donnerstagabend (28.04.) in Berlin den entsprechen Förderbescheid über rund 2,6 Millionen Euro aus den Händen von Bundesminister Alexander Dobrindt entgegen.

Bereits im Dezember hatte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die Unterstützung in Aussicht gestellt und 50.000 Euro für die Erstellung der Pläne zu Verfügung gestellt. Fünf Wochen später lag dann das fertige Konzept für diese abschließende Ausbauphase in Berlin auf dem Tisch. Dabei geht es vorrangig um entlegene Siedlungen, Weiler und Bauernhöfe. Insgesamt werden weitere etwa 230 Haushalte und rund 130 Gewerbebetriebe davon profitieren.

Gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Breitband GmbH, Sibylle Hergert, sowie dem beauftragten Projektentwickler Stefan Hütte war Pipa nun nach Berlin gereist, um die Fördermittel in Empfang zu nehmen. Insgesamt sollen jetzt noch einmal rund sechs Millionen Euro im Main-Kinzig-Kreis investiert werden, die jedoch zu rund 85 Prozent von Bund und Land abgedeckt werden. Denn auch die Hessische Landesregierung hat jetzt angekündigt, entsprechende Mittel des Bundes an den Main-Kinzig-Kreis weiter zu leiten.

Damit der Bau auch tatsächlich beginnen kann, muss der Bewilligungsbescheid über die zwei Millionen Euro aus Wiesbaden allerdings erst eintreffen. Das zu verteilende Geld stammt aus den Einnahmen des Bundes aus dem Verkauf von Mobilfunkfrequenzen. Aus diesem Topf hat Berlin rund 700 Millionen Euro an die Bundesländer für den Breitbandausbau zugewiesen.

Vor diesem Hintergrund dankte Landrat Pipa vor allem Bundesminister Alexander Dobrindt für die „finanzielle Unterstützung für dieses wichtige Zukunftsprojekt“. Der Main-Kinzig-Kreis werde damit seine gute Infrastruktur noch einmal verbessern und auch weitere Schulen sowie fünf Rathäuser an das Glasfasernetz anbinden. „Damit erreichen wir eine Abdeckung von über 98 Prozent und schaffen zusätzliche Stabilität im Netz“, sagt Pipa. Denn mit den geplanten Versorgungsleitungen werde eine technische Reserve (Redundanz) von rund 70 Prozent erreicht. Sollte also ein Kabel beschädigt werden, kann der Datenfluss über parallele Stränge geführt werden.

Wie Pipa nach seiner Rückkehr aus Berlin bestätigte, zählt der Main-Kinzig-Kreis bezüglich der digitalen Versorgung zu den attraktivsten Regionen in Deutschland. Grundlage für diesen Erfolg war die Gründung der Breitband Main-Kinzig GmbH im September 2012. Innerhalb von gut zwei Jahren ist es dann gelungen, alle 29 Städte und Gemeinden mit ihren fast 160 Ortsteilen mit einer leistungsfähigen Datenleitung zu versorgen. Inzwischen nutzen schon mehr als 29.000 Haushalte dieses Angebot. Außerdem konnten rund 1.300 Geschäftskunden angeschlossen werden.

Das gesteckte Ziel sind mindestens 50 Mbit pro Sekunde für insgesamt 98,6 Prozent der rund 140.000 Haushalte, sonst aber wenigstens 25 Mbit/s. Das bedeutet über 600 Kilometer verlegte Glasfaserkabel, 800 Multifunktionsgehäuse und etwa 1.700 Kabelverzweiger. +++ fuldainfo