Bürgerliste Gläserzell: Gelungener politischer Frühschoppen

Demokratie braucht echte Alternativen

Im Versammlungsraum des Gläserzeller Bürgerhauses

Gläserzell. Voll war es im Versammlungsraum des Gläserzeller Bürgerhauses, als die Bürgerliste Gläserzell am Sonntag vor der Wahl zum politischen Frühschoppen anlässlich der Ortsbeiratswahl eingeladen hatte. Hubert Schulte, von der BGL als Ortsvorsteher vorgeschlagen, freute sich bei der Begrüßung nicht nur über die große Zahl der Gäste, sondern besonders über deren altersmäßige Streuung: junge Familien mit Kindern, Bürger mittleren Alters und Senioren hielten sich die Waage: „ein lebendiges Spiegelbild des Stadtteiles“.

Diese Präsens aller Altersgruppen dürfte, so Hubert Schulte, sicher damit zu tun haben, dass die BGL ihre Arbeitsschwerpunkte entsprechend gesetzt hat: mehr Familienfreundlichkeit durch weiteren Ausbau der Kinderspielplätze, Verbesserung der Akzeptanz des örtlichen Kindergartens, Einführung und Ausbau der pädagogischen Nachmittagsbetreuung in der Grundschule im Rahmen des „Paktes für den Nachmittag“ sowie weitere Familientage zur Förderung des Miteinanders der Familien. Dabei würden die Senioren nicht vergessen, im Gegenteil: neben der traditionellen Seniorenfahrt solle es künftig mehr Angebote für Senioren geben, um den unterschiedlichen Interessen und Möglichkeiten besser zu entsprechen. Man wolle die vorhandenen Mittel möglichst vielen Senioren zugute kommen lassen.

Bürgerliste Gläserzell
Bürgerliste Gläserzell

Für die Jugendlichen kündigte Manuela Krönung an, ein Jugendforum im Stadtteil zu initiieren, um den Heranwachsenden eine Teilhabe an der Willensbildung zu ermöglichen. So wolle man ihnen eine Plattform geben, um ihre Wünsche und Belange einbringen zu können, anstatt dass man ihnen etwas überstülpe. Bei einem jährlichen Zuzug von 50 bis 70 Neubürgern sei es wichtig, etwas für deren Integration zu tun: im Rahmen einer Willkommenskultur wolle man auf diese neuen Mitbürger zugehen. Man werde sie zunächst anschreiben, über den Stadtteil mit möglichen Anlaufstellen informieren und Kennenlern-Besuche anbieten, regte Elke Elm an. Christoph Till kündigte in der Zielsetzung für mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung an, die neuen medialen Möglichkeiten zu nutzen. „Wir werden die interessierten Gläserzeller Bürger zum Beispiel über einen Emailverteiler nicht nur über aktuelle Entwicklungen in Gläserzell und über die Arbeit des Ortsbeirates zu informieren, sondern wollen sie auch zur Äußerung ihrer Fragen, Wünsche und Anregungen motivieren.“ Demokratie braucht Alternativen und Wettbewerb um die besten Ideen.

Zum Antreten der Bürgerliste zur Kommunalwahl sei es gekommen, als sich im November abgezeichnet hätte, dass es außer der CDU-Liste mit sieben Kandidaten keine weitere Liste für den Ortsbeirat geben würde. In diesem Fall hätte eine einzige Stimme für diese Liste genügt, um alle sieben Kandidaten in den Ortsbeirat zu wählen – keine wirkliche Wahl, da waren sich die meisten Besucher des Frühschoppens einig. „Demokratie braucht echte Alternativen, braucht Wettbewerb um die besten Ideen, Demokratie braucht Lebendigkeit in der politischen Auseinandersetzung“, führte Hubert Schulte aus und dies wolle die Bürgerliste leisten. „Wir sind von unserer Kompetenz und Erfahrung überzeugt, wir stehen repräsentativ für die Gläserzeller Bevölkerung, wir haben nicht nur die besseren Ideen und kündigen nicht nur an, sondern wir haben Vieles bereits in der Vergangenheit angestoßen und uns erfolgreich für die Verwirklichung neuer Projekte eingesetzt.

Als Gäste aus dem Stadtgebiet konnte Schulte Vertreter der CWE, der GRÜNEN und der SPD begrüßen, die jeweils in kurzen Statements das Antreten der Bürgerliste unterstützten und – so Ralf Zwengel von den GRÜNEN - auf die Wichtigkeit von Schnittmengen zwischen den politischen Parteien mit den Bürgerlisten verwiesen. Schulte griff diesen Gedanken auf und machte deutlich, dass die Bürgerliste eben keine politische Partei sei und sich daher ohne parteitaktische Rücksichtnahme ausschließlich an den Bürgerinteressen orientieren könne. So komme es naturgemäß bei den Sachthemen zu Übereinstimmungen mit verschiedenen Parteien, die er für die Bürgerliste ausdrücklich feststellte. Dies sei auch in den Vorstellungen aller sieben Kandidatinnen und Kandidaten deutlich geworden – übrigens bei fünf Frauen und zwei Männern mit einer Frauenquote, die es im Landkreis wohl kein zweites Mal gebe, und dies ganz ohne Vorgaben.

„Gehen Sie wählen, sprechen Sie Freunde und Nachbarn an und geben Sie den Kandidaten ihre Stimme, denen Sie am ehesten zutrauen, die Interessen des Stadtteiles und seiner Bürger gut zu vertreten.“ schloss Schulte nach etwa 90 Minuten die Versammlung. Dass die BLG mit ihren Ideen und mit ihrem personellen Angebot viele Anregungen für Gespräche gegeben hatte, ließ sich im Anschluss daran erkennen, dass sich auch eine Stunde nach dem offiziellen Ende immer noch die Hälfte der Gäste miteinander im Austausch befand. „Eine voll gelungene Veranstaltung“ – so das einstimmige Resümee der sieben Kandidatinnen und Kandidaten. +++ fuldainfo


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