Bosbach kritisiert CDU: Stimmung an der Basis anders als an Spitze

CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach
Wolfgang Bosbach (CDU)

Berlin. Der scheidende CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach ist mit der Politik der Union in der Flüchtlingskrise hart ins Gericht gegangen. In einem Interview mit dem Blatt "Bild" sagte Bosbach: Die Flüchtlingspolitik sei "eine Politik, die kann ich nicht aus Überzeugung mittragen". Außerdem gebe es eine Kluft zwischen Parteispitze und Basis, sagte Bosbach. "Die Stimmung an der Basis ist in weiten Teilen eine ganz ganz andere als in der Fraktion und im Parteipräsidium." Dennoch habe ihn niemand zum Verzicht auf sein Mandat gedrängt. "Nein, ich gehe freiwillig. Keiner hat mich herausgetrieben." Der Entschluss sei schon länger gereift. "Ich bin im Juli 2015 von meinem Amt als Vorsitzender des Innenausschuss zurückgetreten. Das war der erste Moment, an dem man darüber nachdenkt, wie geht es eigentlich weiter?" Sowohl sein Alter, als auch sein Gesundheitszustand hätten bei dem Rückzug eine Rolle gespielt, sagte Bosbach. "Ich bin in der sechsten Wahlperiode. Mit Mitte 60 muss man sich gut überlegen, ob man weitere vier Jahre hart arbeiten will." +++


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2 Kommentare

  1. Fakten und Argumente - genau das ist es, was die altgedienten MdBs kennen und können! Die heutige Generation von Abgeordneten schwafelt ideologischen Quatsch im Stil der Boulevard-Presse und erhofft sich dadurch Beifall. Aber der Kern der eigentlichen Probleme liegt meist tiefer und ist mit oberflächlichem Gequatsche nicht zu erreichen. Wirklich schade - wieder einer weniger, der als Abgeordneter wirklich unabhängig und nur seinem Gewissen verpflichtet war.

  2. Schade, wieder ein unabhängiger Querdenker mit viel Sachverstand weniger!

    Es gibt nur noch wenige Politiker, die sich eine eigene unabhängige Meinung leisten und oft genug das aussprechen, was die schweigende Mehrheit in Deutschland denkt, aber nicht ausspricht. Man muss nicht immer einer Meinung sein, aber für die Diskussion von Themen sind solche Leute wie WoBo unverzichtbar. Bei den meisten anderen geht es nicht um Fakten und Argumente, sondern um Ideologien und das ist zu wenig für gute Diskussionen über den richtigen Weg. - Alles Gute für die private Zukunft, Herr Bosbach, es war immer interessant, Ihren oftmals sehr originellen Ausführungen zuzuhören.

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