Bittereres Ende: SGB verliert Hessenderby in Kassel durch Gegentreffer kurz vor Schluss

Nicht nur der Trainer war enttäuscht

Sgb 1
Daniyel Cimen. Foto: rl

Diesen Schock müssen die Fußballer der SG Barockstadt erst einmal verdauen: Durch ein Tor von Frederic Brill verlor das Team aus Fulda sein Auswärtsspiel beim KSV Hessen mit 1:2 (1:0). Dabei ging die SGB in Person von Tim Korzuschek nach 25 Minuten vor knapp 2.600 Zuschauern im Auestadion gar in Führung. Während die „Hessen“ sechs Punkte aus ihren beiden letzten Spielen holten und sich aus dem Gröbsten befreiten, tritt die SGB weiterhin auf der Stelle, bleibt auf Rang 13 - und hofft nunmehr auf die nächste Aufgabe: das Heimspiel gegen Homburg am kommenden Sonntag.

Das Spiel war zu spannend, als dass man etwas in den Fokus stellen sollte. Vielleicht den Vergleich selbst, der sich nicht unerwartet als „Abnutzungskampf“ entpuppte - den Zeitpunkt der Gegentore aus Sicht des Gastes. Doch lassen Sie uns die Partie von Beginn an aufrollen.

Die SGB kam gut rein in das Derby, „wir wollten mutiger im Anlaufen sein. Kassel zu Fehlern zwingen“, gab Fuldas Trainer Daniyel Cimen das Vorgehen preis. Das klappte zunächst ganz gut. Und, siehe da: Endlich mal ging das Team aus Osthessen in Führung in dieser Saison. Korzuschek spielte einen „Chip-Ball“, einen „50:50-Ball“, KSV-Hessen-Keeper Weyand und Reinhard gingen zum Ball, der Torwart bekam ihn nicht geklärt - und der zweite Ball landete beim Gast. Genauer gesagt bei „Korzu“, der von Sechzehner-Höhe aus halbrechter Position zum 1:0 für seine SGB traf.

Die Hoffnung, die Führung nicht nur transportieren, sondern ausbauen, wuchs beim Gast. Zum Beispiel, als Reinhard wenig später das 2:0 auf dem Fuß hatte - aber vergab. Was dann indessen passierte, gab‘s nicht zum ersten Mal beim Team aus Osthessen: Es wurde zu passiv. Die Folge: Noch vor der Pause musste die SGB den Ausgleich schlucken. Yannick Stark flankte auf den zweiten Pfosten - und der einlaufende Tobias Boche nahm die Kugel direkt zum 1:1.

Nachdem es auch im zweiten Abschnitt zunächst so weiter ging, stellte die SGB um. Und beinahe hätte es zur erneuten Führung gereicht, als Korzuscheks toller Kopfball mit Weyands ebenso toller Abwehr-Reaktion beantwortet wurde. Das war nach knapp einer Stunde. Weyand lenkte die Kugel über die Latte. In der Folge entwickelte sich ein umkämpfter, intensiver und verbissener Vergleich. „Es hat in dieser Phase so ausgesehen, dass noch ein Tor hätte fallen müssen“, beobachtete Cimen.

Doch es fiel noch eines. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit. Für den KSV Hessen - und gegen die SGB. Nach einem Standard. Und einer Fehlerkette. „Der Freistoß hätte aus unserer Sicht schon in der Entstehung nicht passieren dürfen“, ergänzte ein außer sich wirkender Cimen. Und er legte nach: „Dann der Querpass, den wir nicht verteidigt bekommen. Und dann landet der Ball im Getümmel beim Torschützen. Das darf uns nicht passieren“, bemängelte der Trainer.

Die SGB löste danach ihre Dreierkette auf. Versuchte noch einmal, was möglich war. Doch es glückte nichts Erwähnenswertes mehr. „Wann wir nur die Tore gekriegt haben“, klang Cimen erzürnt. Man konnte es verstehen und nachvollziehen. Nicht nur der Trainer war enttäuscht. Sehr enttäuscht. „Wir werden versuchen, es besser zu machen. Auch wenn die Gegner nicht leichter werden.“

KSV Hessen: Weyand - Duah (46. Boeyuekata), Brill, Bravo-Sanchez, Breitfelder (68. Plavcic), Podolski, Boche (68. Prieto), Stark, Springfeld, Rupp, Ramaj (46. Bonianga)

SG Barockstadt: Duda - Habermehl, Grösch, Frey - Kraft (65. Iljazi), Schmitt (80. Hillmann) - Sarpei, Korzuschek, Pomnitz (80. Arcanjo Köhler), Dittmann (73. Berger), Reinhard (65. Göbel)

Schiedsrichter: Torben Huss

Tore: 0:1 Tim Korzuschek (26.), 1:1 Tobias Boche (45.), 1:2 Frederic Brill (89.) +++ rl


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