Bierdeckel-Aktion gegen sexuelle Belästigung

Mit Bierdeckeln und Plakaten gegen Catcalling

Mit Bierdeckeln und Plakaten gegen sexuelle Belästigung (von links): Die stellvertretende NVV -Pressesprecherin Judith Féaux de Lacroix, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Silvia Wohlgemuth (Stadt Bad Hersfeld), Christel Zimmermann und Corinna Zehender Landkreis), Dennis Bolender (Jugend- und Auszubildendenvertretung des Landkreises), Hersfelds Bürgermeisterin Anke Hofmann, Julia Scholz (Projektleiterin des Lullusfests) und ihr Kollege Helge Assi (technischer Leiter des Lullusfests) machen auf das Thema Catcalling aufmerksam: „Catcalling ist #KeinKompliment!“ Foto: LK-HEF

Zusammen mit der Stadt Bad Hersfeld hat das Frauen- und Gleichstellungsbüro des Landkreises (FuG) eine kreative Aktion gestartet, um auf das Thema Catcalling (verbale sexuelle Belästigung) aufmerksam zu machen: rosafarbene Bierdeckel in den Festzelten auf dem Lullusfest als Zeichen gegen sexuelle Belästigung.

„Mit dieser Initiative wollen wir während der Lolls-Woche in einem eigentlich fröhlichen Umfeld – den Festzelten – für ein ernstes und oft unterschätztes Problem sensibilisieren“, betont Bürgermeisterin Anke Hofmann, die die Bierdeckel am Sonntag persönlich beim Schaustellerempfang verteilen wird. „Noch immer ist vielen Menschen nicht bewusst, dass Catcalling eben kein Kompliment ist. Egal ob Pfeif-, Kussgeräusche oder anzügliche Sprüche, solches Verhalten ist verletzend. Keine Frau, aber auch kein Mann muss sich das gefallen lassen“, hebt die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Corinna Zehender hervor.

Neben den Bierdeckeln wird die Aktion durch Plakate begleitet, die in den Stadtbussen und in den Cantus-Zügen des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) ausgehängt werden, wie deren Sprecherin Judith Féaux de Lacroix erklärt: „Uns ist wichtig, auch im öffentlichen Nahverkehr auf Catcalling aufmerksam zu machen und so ein Zeichen gegen sexuelle Belästigung zu setzen. Unsere Fahrgäste sollen sich sicher bei uns fühlen.“

Die Bemühungen gegen Catcalling enden nicht bei dieser Aktion. Das FuG ruft Betroffene auf, ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit Catcalling zu teilen. „Unter keinkompliment@hef-rof.de könnt ihr uns eure Catcalls mitteilen. Egal ob es auf der Straße, im Bus, auf der Kirmes oder im Netz passiert ist – wir machen es öffentlich! Am besten gebt ihr Ort, Datum und Uhrzeit des Geschehens an. So lassen sich gegebenenfalls Angsträume in unserem Landkreis identifizieren“, sagt Zehender, die zusammen mit ihrer Kollegin Christel Zimmermann im kommenden Frühjahr zum Kirmessaisonstart erneut Bierdeckel verteilen möchte. „Wir machen eure Catcalls am Anti-Catcalling-Tag öffentlich, indem wir sie anonym ankreiden und so wortwörtlich auf die Straße bringen. Denn Catcalling ist kein Kompliment und sexuelle Belästigung kein Kavaliersdelikt“, betonten die beiden. Für weitere Informationen oder Fragen zur Aktion stehen Corinna Zehender und Christel Zimmermann vom FuG telefonisch unter 06621/87-7300. +++ pm