
Berlin. Die Jobcenter geben zunehmend mehr Geld, das eigentlich für die Förderung und Qualifizierung von Hartz-IV-Empfängern gedacht ist, für Verwaltung und Personal aus. 2010 flossen aus dem Topf für "Eingliederung in Arbeit" 13 Millionen Euro in das Verwaltungsbudget, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". 2013 seien es bereits 445 Millionen Euro gewesen. Das Bundesarbeitsministerium rechne damit, dass auch 2014 Mittel aus dem Förderetat entnommen werden müssen, um die Verwaltungsausgaben zu decken.
Dies gehe aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor. "Die Verwaltungskosten fressen immer weiter an der aktiven Arbeitsmarktpolitik", sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Brigitte Pothmer der SZ. Der Verwaltungsetat der 408 Jobcenter liege seit 2012 unverändert bei 4,05 Milliarden Euro. Das Verwaltungsbudget werde jedoch "zunehmend durch Kostensteigerungen belastet", etwa für Personal oder für Energie, heißt es laut SZ bei der Bundesagentur für Arbeit (BA). Die Behörde weist aber auch darauf hin, dass die Jobcenter selbst entscheiden könnten, ob sie mehr Personal einstellen wollen, um sich besser um die Hartz-IV-Empfänger kümmern zu können. "Mit einer intensiveren Betreuung können so mitunter bessere Integrationsfortschritte erreicht werden als mit nicht passgenauen Maßnahmen", sagte eine BA-Sprecherin der Zeitung.
Genauso argumentiert das Ministerium: Die Verwaltungsausgaben könnten auch höher sein, weil sich die Jobcenter für eine "eher personalintensive Betreuung" entscheiden. Tatsächlich habe sich hier allerdings nicht allzu viel bewegt: Nach Angaben der BA kamen 2010 auf einen Betreuer 156 Hartz-IV-Empfänger, die älter als 25 Jahre sind, jetzt sind es 146 Fälle. Grünen-Politikerin Pothmer sagte deshalb: "Der Verwaltungsetat der Jobcenter ist systematisch chronisch unterfinanziert. Mit einer ehrlichen Haushaltsführung hat dies nichts zu tun." Die Jobcenter benötigten mehr Geld für Qualifizierung, Verwaltung und Personal.Genau dies habe die Bundesregierung in ihrer Haushaltsplanung für die nächsten Jahre allerdings nicht vorgesehen.
Wäre mal interessant zu wissen, wie hier in Fulda die Zahlen für die Optionskommune "Kreisjobcenter" (ehemals Amt für Arbeit und Soziales) aussehen.
Derzeit wird die Behörde ja quasi zu einem Hochsicherheitsbereich ausgebaut, um die FallmangerInnen und SachbearbeiterInnen vor genau den Menschen besser zu schützen, die sie fortgesetzt mit zahlreichen sinnlosen sog. "Maßnahmen" quälen. Wenn man sich weigert, an dem Unsinn teilzunehmen, wird man sanktioniert - das heisst, das Wenige, was der Staat einem zum Leben gewährt wird nochmals reduziert.
Achtung Satire:
Und um sich dann vor dem Frust der betroffenen armen Menschen besser schützen zu können, erhalten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörde eine Ausbildung in Nahkampftechnik - und das kostet eben ;-))
Eigentlich müssten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Behörde dankbar für jeden Hartzi sein - denn diese bilden quasi das "Beschäftigungsprogramm" für all die unterqualifizierten unfähigen ALG II FallmanagerInnen und SachbearbeiterInnen, die sonst selber auf der Straße leben müßten.
Schön, daß es uns gibt und schön, daß wir darüber geredet haben ;-))
Die Verwaltung der Jobcenter fährt sich selbst gegen die Wand und nimmt dabei die Bedürftigen gleich mit . 158 Empfänger klingt ja erstmal nach einer guten Betreuung , die Realität sieht aber anders aus weil "fast" JEDER Termin der von Jobcentern diktiert wird ( selten abgesprochen ! ) nur mit einem 5 Minuten Gespräch endet bei dem nichts herauskommen kann weil kaum Arbeitsplätze vorhanden sind ! Ich halte also fest : 158 Termine/Monat x 5 Minuten = 13 Stunden Arbeitszeit/Monat in Pseudovermittlung .
Dazu nochmal "Verbrennung" von Verwaltungskosten die nur den vielgelobten + Statistikbereinigenden Sanktionen Vorrang geben . Dies abgesegnet durch ein Gesetz das gegen nationales und internationales Recht verstösst !!
Man kann keine Integrationsfortschritte ( 1 Euro Massnahmen ? ) vollbringen wenn es die "Ware" die man verkaufen will garnicht gibt = Arbeitsplätze !! Das wird uns auch jeder Sachbearbeiter in Jobcentern bestätigen ... nur welche "Arbeit" machen die denn dann sonst dort für die restlichen 147Stunden/Monat ( 160Stunden/Monat ) ? Ich vermute erstmal die haben genug zu tun um SICH SELBER zu verwalten , auszubilden in : wie mache ich Anspruchsberechtigten das Leben schwer ! wie kürze ich Rechtskonform das Existenzminimum ! welche Tage sind für "Einladungen" besonders günstig um ein Fehlverhalten zu attestieren ! usw. usw.
Da ist ALLEN Beteiligten in Politik , BA und in Verwaltung das "System" aus dem Ruder gelaufen und leidtragende sind die mit dem Rücken an der Wand gegen Unrechtssystem ankämpfen müssen :-(