
Im Fuldaer Stadtteil Ziehers-Süd kam in der vergangenen Woche ein ungewöhnliches Spezialgerät zum Einsatz. Im Grünstreifen an der B27 wurde ein rund 20 Jahre alter Feldahorn mithilfe einer Großbaumverpflanzungsmaschine aus Mittelfranken ausgegraben und wenige Meter entfernt wieder eingepflanzt. Der Baum musste weichen, um Platz für die Neugestaltung des Spielplatzes an der Adalbert-Stifter-Straße zu schaffen, bleibt dem Areal aber als Schattenspender erhalten.
An der Aktion beteiligten sich Mitarbeitende des Amts für Grünflächen und Stadtservice der Stadt Fulda, ein Experte von OsthessenNetz sowie Fachkräfte der Firma Opitz aus Heideck bei Nürnberg. Das Unternehmen ist auf Großbaumverpflanzungen spezialisiert und in ganz Europa im Einsatz, um wertvolle Bäume zu erhalten. Nach Angaben der Fachleute ist das Verpflanzen eines Baumes in der Regel nicht teurer als das Fällen und anschließende Neupflanzen eines gleichwertigen Exemplars. Allerdings sind geeignete Bodenverhältnisse, ausreichend Platz und eine begrenzte Stammdicke – maximal 50 Zentimeter – Voraussetzung.
Im Fall des Fuldaer Feldahorns waren die Bedingungen günstig. Das rund 25 Zentimeter starke Exemplar wurde mitsamt Wurzelballen angehoben und in ein vorbereitetes Pflanzloch rund 15 Meter entfernt umgesetzt. Die eigentliche Verpflanzung dauerte etwa 20 Minuten, ergänzt durch vorbereitende und nachträgliche Arbeiten, um das Anwachsen am neuen Standort zu sichern. Eine in der Nähe verlaufende Gasleitung von OsthessenNetz stellte kein Hindernis dar, da der Bereich zuvor sorgfältig sondiert und abgesichert wurde.
Die Umsetzung des Baums steht im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Spielplatzes und der neuen Zuwegung zur Unterführung unter der B27. Diese Maßnahmen erfolgen im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“. Bei einer Bürgerbeteiligung hatten viele Anwohnerinnen und Anwohner den Bereich rund um die Unterführung als „Angstort“ bezeichnet. Durch eine bessere Wegeführung und eine offenere Gestaltung soll dieser Eindruck künftig verändert werden.
Der neue Spielplatz soll bis Ende 2026 fertiggestellt sein. Geplant sind dort unter anderem ein Balancierparcours, eine Rutsche, eine Wackelbrücke und Hängematten – teils in Anlehnung an Musikinstrumente wie Schlagzeug oder Gitarre. Für ältere Kinder und Jugendliche entstehen Calisthenics-Elemente, eine Tischtennisplatte und ein Basketballkorb. Der umgepflanzte Feldahorn wird künftig an heißen Tagen Schatten spenden und so zum neuen Treffpunkt im Quartier beitragen.
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