Bäckerhandwerk: Mindestlohn macht Brot und Brötchen teurer

Berlin. Der von der großen Koalition beschlossene Mindestlohn wird nach Ansicht des Bäckerhandwerks Brot und Brötchen verteuern und ostdeutsche Bäckereien in die Pleite treiben. "Aufgrund des Mindestlohns werden Backwaren teurer", sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands, Amin Werner, dem Nachrichtenmagazin "Focus". Viele Bäckereien hätten schon Preise erhöht. Ostdeutsche Bäcker hätten berichtet, sie würden etwa zehn Prozent mehr verlangen.

Die scharfe Konkurrenz der Discounter verhindere aber, die höheren Kosten komplett weiterzugeben, so Werner. "20 bis 30 Prozent der handwerklichen Bäckereien in Ostdeutschland werden den Mindestlohn nicht überleben." Die Not im Osten ist offenbar so groß, dass das Bäckerhandwerk sich in einem Brief an die Arbeitsmarktpolitiker des Bundestags gewandt hat und "eine befristete gesetzliche Übergangsregelung" fordert, schreibt der "Focus" weiter.

Der Mindestlohn solle zwei Jahre ausgesetzt bleiben. Andernfalls seien Arbeitsplätze in Gefahr. In der großen Koalition schließt man Änderungen am Mindestlohn jedoch aus. Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales, Kerstin Griese (SPD), sagte: "Das Gesetz ist beschlossen und tritt in wenigen Wochen in Kraft." Alle Branchen hätten genug Zeit und Möglichkeiten gehabt, sich auf den Mindestlohn vorzubereiten. +++ fuldainfo


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2 Kommentare

  1. Wenn dann alle Leute, die bisher einen Lohn unter 8,50 Euro die Stunde hatten, nun ab 2015 mehr Geld kriegen, können sie sich auch teurere Brötchen leisten.

  2. Diese Startprobleme gab es in den anderen Ländern auch. Leider hat die Regierung nicht dafür gesorgt, dass die Preise nun wegen der Einführung des Mindestlohnes vorzeitig überhöht werden. In Thüringen sind manche Backwarenpreise um bis zu 50 Prozent teurer geworden und zwar schon jetzt. Das bedeutet, dass die Bäckereiketten hier einen tollen Reibach machen und am Mindestlohn noch verdienen. Die Verbraucher sollten sich hier nicht über den Tisch ziehen lassen. Waren die Löhne in diesem Handwerk wirklich so hungermäßig niedrig? Dann würde es ja Zeit, diesen Skandal zu beenden! Nicht der Mindestlohn ist der Tod einiger Bäckereien, sondern die Billigartikel von Brotfabriken, wie sie in unserer Region ja auch zu finden sind.

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