Vor dem Hintergrund der Neugründung einer Partei-Jugendorganisation in der Universitätsstadt Gießen haben die Präsidien der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) sowie der Geschäftsführung des Studierendenwerks Gießen gemeinsam Stellung bezogen.
Hochschulen sind laut Gesetz der Pflege und Entwicklung der Wissenschaften und Künste sowie der Verwirklichung des Rechts auf Bildung durch Forschung, künstlerisches Schaffen, Lehre, Studium und Weiterbildung in einem freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat verpflichtet. Dieser Rechtsstaat ist damit die unverzichtbare Basis für die Arbeit der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Forschung, Lehre und Transfer.
Auch das Studierendenwerk Gießen steht als Teil der akademischen Gemeinschaft auf rechtsstaatlicher Grundlage und trägt durch seine sozialen und unterstützenden Angebote zur Verwirklichung von Chancengleichheit sowie zum Zusammenleben in einer vielfältigen und demokratischen Gesellschaft bei.
Wir sehen mit Sorge, dass unsere tolerante und weltoffene Universitätsstadt Ende November Schauplatz für die Neugründung einer Partei-Jugendorganisation sein wird, deren Vorgängerorganisation als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wurde, was zu ihrer Selbstauflösung führte.
Gießen hat sich dieses Ereignis nicht ausgesucht. In unserem Rechtsstaat kann diese Veranstaltung in dessen Grenzen stattfinden. Demokratie kann anstrengend sein, und was sie uns im Sinne der Freiheit immer wieder abverlangt, zeigt sich gerade in solchen Momenten.
Wir haben am letzten Novemberwochenende aber die Gelegenheit, der Welt das echte und bunte Gießen zu zeigen. Wir ermutigen daher die Studierenden und Beschäftigten von JLU, THM und Studierendenwerk sowie alle Gießenerinnen und Gießener, an diesen Tagen ein friedliches Zeichen zu setzen für Freiheit, Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit, heißt es darin abschließend. +++









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