Altlasten-Erfassung: Interkommunale Zusammenarbeit im Main-Kinzig-Kreis gestartet

Die Lösung stößt auf breite Zustimmung

MKK
Bürgermeister Stefan Erb (Erlensee), Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann, Staatssekretär Martin Rößler und Landrat Thorsten Stolz. Dahinter (von links) Bürgermeister Dominik Brasch (Bad Soden-Salmünster), Lennart Meyer (Stellv. Leiter EB Abfallwirtschaft), Thomas Straub (Bearbeitung Altlasten), Bernhard Schum (1. Beigeordneter Biebergemünd), Kreisbeigeordneter Uwe Häuser und Bürgermeister Tobias Weißbecker (Bad Orb). Foto: mkk

Der Main-Kinzig-Kreis hat eine interkommunale Zusammenarbeit initiiert, um Städte und Gemeinden bei der gesetzlich vorgeschriebenen Erfassung und Bewertung potenzieller Altlasten im Boden zu unterstützen. Im Fokus stehen ehemalige Deponien, Industrie- und Gewerbeflächen, von denen mögliche Gefährdungen für Mensch und Umwelt ausgehen könnten.

Die Aufgabe ist komplex und erfordert fachliche Expertise sowie personelle Ressourcen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde die Zusammenarbeit unter Beteiligung des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft angestoßen. Diese Lösung stößt auf breite Zustimmung: Die Städte Bad Orb, Bad Soden-Salmünster und Erlensee sowie die Gemeinden Biebergemünd und Hammersbach beteiligen sich bereits. Auch Jossgrund hat Interesse signalisiert.

Der Erste Kreisbeigeordnete Andreas Hofmann betont die Vorteile der Kooperation: „Das Thema ist drängend, und die finanziellen Rahmenbedingungen sprechen klar für eine gemeinsame Umsetzung.“ Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft habe bereits bei anderen Projekten, etwa bei der Klärschlammentsorgung, seine Kompetenz bewiesen.

Finanzielle Unterstützung kommt vom Land Hessen. Staatssekretär Martin Rößler aus dem hessischen Innenministerium überreichte einen Förderbescheid in Höhe von 100.000 Euro an den Kreis. Neben dem Umweltaspekt hob Rößler das Einsparpotenzial von rund 44.000 Euro hervor.

Im Rahmen des Projekts übernimmt der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft unter anderem die Auswertung der Gewerberegister, die Erfassung und Bewertung potenzieller Verdachtsflächen sowie die Meldung an das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Die Kosten werden den Kommunen verursachungsgerecht zugewiesen.

Erlensees Bürgermeister Stefan Erb, zugleich Sprecher der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreis, sieht in dem Projekt eine wichtige Entlastung für die Kommunen: „Insbesondere kleinere Städte und Gemeinden stoßen bei solchen Spezialaufgaben oft an ihre Grenzen.“ Er rechnet mit weiteren Beitritten.

Landrat Thorsten Stolz hebt die Vorteile der interkommunalen Zusammenarbeit hervor: Transparente Kostenstrukturen, gebündelte Fachkompetenz, höhere Servicequalität und die Sicherung von Fachkräften seien wichtige Elemente der Initiative. Diese Form der Kooperation sei ein zukunftsfähiges Modell für nachhaltige Kommunalentwicklung im Main-Kinzig-Kreis. Die Unterstützung durch die Landesregierung sei daher ein wichtiges Signal. +++


Popup-Fenster

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*