Wiesbaden. „Das Sportliche muss beim Fußball im Mittelpunkt stehen“, sagte heute Alexander Bauer, innenpolitischer Sprecher, zu den Vorfällen beim Bundesligaspiel SV Darmstadt 98 gegen Eintracht Frankfurt und appellierte an die Fußballvereine, alles zu tun, um gewaltbereiten und gewalttätigen Anhängern entgegenzuwirken. „Dass überhaupt nachgedacht werden muss, wie mit polizeilichen Mitteln Ausschreitungen sogenannter Fans verhindert werden können, das ist das eigentliche Thema, über das es zu sprechen gilt“, machte Bauer im Innenausschuss des Hessischen Landtags deutlich. „Krawalltourismus im Fußball“ sei auf das Schärfste zu ächten.
Der millionenschwere Profifußball sei stärker gefordert, geeignete Maßnahmen gegen die radikalen Teile der Fanszene zu treffen. Es sei offensichtlich, dass auch Vereine wie Eintracht Frankfurt ein Problem mit bestimmten Anhängern habe. Vorläufige Festnahmen, Platzverweise, rohe Gewalt, Sturmhauben, Baseballschläger und Metallstangen sprechen eine deutliche Sprache. „Hier muss es eine klare Distanzierung geben ohne jede Relativierung“, sagte Bauer. „Der Versuch der Opposition, von der Fangewalt und ihren Ursachen abzulenken und aus einer Entscheidung der Stadt Darmstadt eine Attacke auf die Landespolitik zu machen, ist gescheitert. Im Innenausschuss ist deutlich geworden, dass es sich bei den von der Stadt Darmstadt getroffenen Maßnahmen nicht um Entscheidungen des Innenministeriums, sondern der Stadt gehandelt hat. Der Innenminister ist auch zu keinem Zeitpunkt in die Entscheidung der Stadt Darmstadt einbezogen worden“, so Bauer. „Unglücklich ist auch die Entscheidung des DFB gewesen, wohlwissend um die Dynamik von Lokalderbys, ausgerechnet zu einem solchen Spiel eine Stadionsperre für die Gästefans auszusprechen.“ Aber auch hier sei die Erstursache für diese Strafmaßnahme des Fußballverbands das Fehlverhalten von gewaltbereiten Frankfurt-Anhängern gewesen, so Bauer.
Faeser (SPD): Innenminister verweigert Informationen
Die innenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfaktion Nancy Faeser hat den Bericht von Innenminister Peter Beuth zu den Vorfällen, um das Bundesligaspiel Darmstadt gegen Frankfurt erklärte dazu: „Im Grunde kann man sagen, dass der Innenminister eine Aussage zu den Vorfällen um das Derby Darmstadt gegen Frankfurt verweigert hat. Wir haben lediglich gar keine oder sehr allgemeine Informationen erhalten. Es ist nicht verständlich, warum der Innenminister uns nichts über die Kosten und die Einsatzstärke mitteilen konnte. Insbesondere traf der Innenminister keine Aussagen darüber, wie er als oberste Kommunalaufsichtsbehörde die Entscheidung der Stadt Darmstadt beurteilt, an der Allgemeinverfügung festzuhalten, obwohl das Verwaltungsgericht Darmstadt gegenteilige Eilbeschlüsse erlassen hat. Die Innenminister gab an, dass er zwar über die Pressekonferenz vom Bürgermeister informiert wurde, aber nicht über die, inhaltlichen Punkte. In keiner Weise nachvollziehbar ist, dass der Innenminister weiter an seiner Aussage die Verbotsverfügung „sei mit Sicherheit wohl abgewogen“ festhält. Mit dieser Meinung steht der Minister ganz alleine da. Wir sind der Ansicht, dass dieses allgemeine Aufenthaltsverbot nur zu einem Anheizen der Stimmung zwischen den Anhängern geführt hat.“ +++ fuldainfo









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