25 Jahre Lourdeskapelle Eichenzell

Gedenken, Dankbarkeit und gelebter Glaube

Lourdeskapelle Eichenzell. Foto: privat

Am 28. Mai 2025 feiert die Lourdeskapelle in Eichenzell ihr 25-jähriges Weihejubiläum. Aus diesem Anlass findet um 18 Uhr ein festlicher Gottesdienst statt, zelebriert von Bischof Dr. Michael Gerber, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Die Feier markiert nicht nur ein bedeutendes Jubiläum, sondern auch ein bewegendes Zeugnis persönlichen Glaubens, Überlebenswillens und gesellschaftlichen Engagements.

Die Kapelle wurde am 28. Mai 2000 – genau zwei Jahre nach dem schweren ICE-Unglück von Eschede – eingeweiht. Sie erinnert an die 101 Todesopfer und zahlreichen Verletzten des schwersten Zugunglücks der deutschen Nachkriegsgeschichte. Errichtet wurde sie von Udo Bauch, einem Überlebenden des Unglücks, als Dank- und Gedenkstätte.

Udo Bauch, geboren in Villingen im Schwarzwald und seit 1996 in Eichenzell wohnhaft, überlebte das Zugunglück am 3. Juni 1998 schwer verletzt. Er erlitt unter anderem ein Schädelhirntrauma 3. Grades mit Hirnblutung, mehrere Knochenbrüche und war monatelang auf einen Rollstuhl angewiesen. Trotz bleibender gesundheitlicher Einschränkungen mit einer anerkannten Schwerbehinderung von 100 Prozent kämpfte er sich zurück ins Leben. Die Kapelle errichtete er als Ausdruck seiner Dankbarkeit gegenüber Gott – für ihn ist sein Überleben kein Zufall, sondern ein göttliches Geschenk.

Die Lourdeskapelle befindet sich auf dem Privatgrundstück der Familie Bauch, ist jedoch öffentlich zugänglich. Sie dient vielen Menschen als Ort der Stille, des Gebets und der Erinnerung. Besonders persönlich ist der Ort für die Familie Bauch: Zwei der vier Kinder wurden in der Kapelle getauft.

Der festliche Jubiläumsgottesdienst wird musikalisch begleitet vom Gesangverein Concordia Eichenzell sowie dem Solosänger Winfried Hartung. Erwartet werden zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft. Auch Vertreter der Deutschen Bahn, darunter Konzernsprecher Achim Stauß und Ombudsmann Prof. Udo Steiner, haben ihr Kommen zugesagt. Bereits schriftlich gratuliert haben Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und CDU-Politiker Friedrich Merz – sie würdigen damit die Bedeutung dieser einzigartigen Gedenkstätte.

Trotz seines Schicksals ist Udo Bauch bis heute aktiv: Er engagiert sich ehrenamtlich in Vereinen und unterstützt als Behindertenbeauftragter der Gemeinde Eichenzell Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Seine Erfahrungen im Umgang mit der Deutschen Bahn, Versicherungen und Behörden gibt er gerne weiter. In seinen zwei veröffentlichten Büchern schildert er eindrücklich das Geschehen des Zugunglücks und seinen langen Weg zurück ins Leben.

Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Familie Bauch alle Besucherinnen und Besucher zu einem gemeinsamen Beisammensein mit Imbiss und Getränken ein. Beginn der Veranstaltung ist um 17.30 Uhr. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, dieses besondere Jubiläum mitzufeiern. +++


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