Richtfest für 60 weitere Wohneinheiten auf dem Löhertor-Areal vollzogen

Letzter Bauabschnitt der Quartierentwicklung „Wohnen am Löhertor“

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Heute wurde im Beisein von Vertretern der Stadt, Wirtschaft und Gesellschaft sowie der heimischen Kommunalpolitik für drei weitere Baukörper mit insgesamt 60 Wohneinheiten Richtfest vollzogen. Das Richtfest markiert den letzten Bauabschnitt der Quartiersentwicklung auf dem Löhertor-Areal, dessen Namen an das frühere Einkaufszentrum aus den frühen 80er Jahren erinnert und das Quartier viele Jahre prägte.

Dr. Ralph Knist, der heute für die Hamburger Investorenfamilie, die Dr. Helmut Greve Bau- und Boden- Aktiengesellschaft, sprach, sprach von einem "neunstelligen Millionenprojekt", das in „vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Hause Greve“ trotz großer geopolitischer Herausforderungen realisiert wurde.

„Als 2019 der Bebauungsplan verhandelt wurde, war dies eine andere Zeit“, hob Dr. Knist hervor. Dass das Projekt trotz widriger Umstände und Veränderungen am Immobilienmarkt dennoch angegangen und gebaut wurde, sei eine Rarität. Denn ursprünglich, so Dr. Knist, sah der Bebauungsplan eine ganz andere Gebäudekonfiguration vor. Dass ein Bauprojekt hin zum bestmöglichen verändert wurde und diese Entscheidung von allen Beteiligten mitgetragen wurde, komme bundesweit betrachtet eher selten vor.

„Dass alle drei Baukörper heute nun richtfertig sind, und wir dieses Bauvorhaben in Fulda gemeinsam dem Ende zu führen können, ist historisch und sehr erfreulich“, so Dr. Knist am Donnerstag in Fulda. Seinen Dank richtete er an den Magistrat sowie alle Verantwortlichen der Fuldaer Kommunalpolitik, die sich von der Vorstellung, das bestmögliche für Fulda und das Projekt erreichen zu wollen, nicht abbringen ließen und letztlich nicht darauf bestanden haben, am alten Bebauungsplan festzuhalten.

Die Flexibilität, die beim Projekt „Wohnen am Löhertor“ in Fulda aufgebracht wurde, sei etwas, das in diesem Land selten geworden sei, hob Dr. Knist, der die Bauprojekte auf dem Löhertor-Areal schon viele Jahre begleitet, anlässlich des Richtfestes im Beisein von rund 100 Anwesenden hervor. Glücklich schätzen könnten sich Städte, die einen Finanzierungspartner wie in diesem Fall die Fuldaer Sparkasse, an ihrer Seite wissen können, „die Verständnis für die örtliche Situation aufbrächten.

„Ein Projekt, wie dieses, ist so, wie es heute hier vor uns steht, nur noch in Fulda möglich“, stellte Dr. Knist heraus, der an die Versammelten die Anekdote richtete: „Der langfristige Investor ist im Zweifel derjenige, der unbequemer ist, aber er ist derjenige, die Ihnen auch erhalten bleibt.“

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) sprach von dem „historischsten Ereignis in der Fuldaer Stadtentwicklung der vergangenen Jahrzehnte“. Oberbürgermeister Wingenfeld dankte Dr. Ralph Knist für die ermutigenden Worte. Dass man heute Mitten in der Stadt Richtfest für 60 weitere Wohneinheiten feiern könne, sei keine Selbstverständlichkeit. Die Worte seines Vorredners aufgreifend, sprach das Fuldaer Stadtoberhaupt von einer „Herausforderung“ in diesen Zeiten Wohnungsbau zu leisten.

Wingenfeld dankte der Dr. Helmut Greve Bau- und Boden- Aktiengesellschaft im Namen der Stadt für die langjährige und verlässliche Zusammenarbeit. Ferner erinnerte das Fuldaer Stadtoberhaupt an die Investition der Hamburger Investorenfamilie aus dem Jahr 1983 als das Unternehmen Greve auf das Löhertor-Areal aufmerksam wurde. Im Nachhinein betrachtet, sei es ein Glücksfall für die Stadt gewesen, dass sich das Familienunternehmen aus dem hohen Norden für Fulda entschieden hat.

Oberbürgermeister Wingenfeld: „Ich möchte heute vor allem Danke sagen für 40 Jahre verlässliche Zusammenarbeit, die über die Jahre den Wandel in der Stadt mitbereitet und -begleitet hat. Dieser Ort hat Fulda geprägt, aber die Zeiten haben sich gewandelt. Mit dem Abzug der Amerikaner war gewiss, dass sich Fulda weiter verändern würde, und diesen Wandel haben wir als Stadt gemeinsam mit der Dr. Helmut Greve Bau- und Boden- Aktiengesellschaft kooperativ und verlässlich gestalten können.

Seit mehreren Jahrzehnten zählt die Unternehmensgruppe Greve zu den festen Partnern der Stadt Fulda in Fragen der städtebaulichen Entwicklung. Besonders eng ist das Unternehmen aus Hamburg mit dem Löhertor-Areal verbunden. Der Gründer Helmut Greve (1922–2016) hatte 1983 das Einkaufszentrum Löhertor aus der Insolvenz übernommen. Als sich das damalige Geschäftsmodell überlebt hatte, entwickelte die Greve-Gruppe in enger Abstimmung mit der Stadt ein neues Gesamtkonzept für das Areal.

Seit 2018 wurden in mehreren Schritten zentrale Bauprojekte umgesetzt: die Zentrale der RhönEnergie, ein Hotel, das neue Finanzamt sowie erste Wohnbauten. Im Jahr 2024 konnte der erste Bauabschnitt des Projekts „Wohnen am Löhertor“ mit 27 Wohneinheiten fertiggestellt werden. Im September desselben Jahres folgte der symbolische Startschuss für den weiteren Wohnungsbau.

Geplant sind drei Wohngebäude mit insgesamt 60 zusätzlichen Einheiten, die zwischen 52 und 111 Quadratmeter groß sind und als Zwei- bis Vierzimmerwohnungen konzipiert wurden. Neben einer Tiefgarage soll auch im Außenbereich zusätzlicher Parkraum entstehen. Die Gebäude, deren künftige Adresse Gerbergasse 13, 15 und 17 lauten wird, markieren den Abschluss der Quartiersentwicklung am Löhertor. Insgesamt investiert die Greve-Gruppe rund 100 Millionen Euro in das Projekt. +++ jessica auth


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1 Kommentar

  1. Die Mietpreisentwicklung in Fulda ist schon bemerkenswert. Während die offiziellen Durchschnittswerte noch bei knapp 9 €/m² liegen, zahlen Wohnungssuchende bei Neuvermietungen inzwischen oft 11–13 €/m² – in guten Lagen oder Neubauten sogar bis zu 15 €/m². Damit bewegt sich Fulda mittlerweile auf einem Niveau, das man sonst eher aus Metropolen kennt. Angesichts der Stadtgröße und der Kaufkraft wirkt der Markt deshalb für viele überdurchschnittlich teuer. Wer Glück hat und noch in einer Bestandsmiete wohnt, zahlt spürbar weniger – aber für alle, die neu suchen, gilt der aktuelle Marktpreis.

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