Gemeinsam fürs Stillen: Landkreis unterstützt Weltstillwoche

Stillen hat viele positive Effekte für Mutter und Kind und ist ein echtes Rundum-Paket für Säuglinge in den ersten Lebensmonaten. Um das Thema weiter in den Fokus zu rücken, beteiligt sich der Landkreis Fulda an der diesjährigen Weltstillwoche vom 29. September bis 5. Oktober – und hat Unterstützungsmöglichkeiten für Schwangere, Eltern und Familien in der Region zusammengestellt. Am 1. Oktober haben verschiedene Berufsgruppen die Möglichkeit, sich im Symposium „Stillen fördern – gemeinsam!“ fortzubilden und zu vernetzen.

Muttermilch ist die natürlichste Ernährung für Säuglinge und hat viele positive Effekte auf die Gesundheit des Kindes und auch der Mutter (siehe Infokasten). „Wir beteiligen uns an der Weltstillwoche, um auch im Landkreis Fulda diesem wichtigen Thema mehr Aufmerksamkeit zu geben“, erklärt Vize-Landrat und Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt. „Stillen wirkt sich nach der Geburt und auch in den späteren Lebensjahren nachweislich positiv auf die Gesundheit von Mutter und Kind aus. Deshalb wollen wir es zum Thema machen.“ Die diesjährige Weltstillwoche steht unter dem Motto „Du entscheidest. Nicht die Werbung.“, wodurch die Selbstbestimmung der Mütter beim Stillen gegen kommerzielle Einflussnahme unterstrichen wird.

Doch nicht immer klappt das Stillen reibungslos: Entsprechend der nationalen Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (KiGGS) beabsichtigen fast 90 % der Mütter, ihr Kind zu stillen. Die Stillquote sinkt jedoch in den ersten Monaten nach der Geburt deutlich: 68 % stillen ihr Kind nach der Geburt ausschließlich (also ohne die Zufuhr anderer Nahrung oder Flüssigkeit, inkl. Wasser). Nach zwei Monaten sind es noch 57 % und nach 4 Monaten nur noch 40 %. Die Daten verdeutlichen, dass Stillen kein Selbstläufer, sondern ein Lernprozess ist. Es ist deshalb sinnvoll, sich schon vor der Geburt mit dem Thema zu beschäftigen – beispielsweise im Rahmen von Geburts- oder Stillvorbereitungskursen. Unterstützung der Mütter durch das soziale Umfeld, gesundheitliche Versorgungsstrukturen und Beratungsstellen spielen darüber hinaus eine wichtige Rolle.

Um Aussagen zur Stillquote im Landkreis Fulda treffen zu können, werden seit kurzem Daten im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung im Gesundheitsamt gesammelt. Im Landkreis Fulda gibt es verschiedene Akteure, die rund um das Thema Stillen beraten, unterstützen und Angebote bereitstellen – beispielsweise Hebammen, Still- und Laktationsberaterinnen, Frauen- und Kinderärztinnen und -ärzte sowie verschiedene Beratungsstellen. Neben individuellen Angeboten stehen auch Gruppenangebote wie Stillcafés zur Verfügung. Ziel ist es, möglichst niedrigschwellig beim Stillen zu unterstützen und den Austausch der Mütter bzw. Eltern untereinander zu fördern. In Kooperation mit den verschiedenen Akteuren hat der Landkreis Fulda regionale Angebote zusammengestellt und unter folgendem Link veröffentlicht: https://www.eva-fulda.de/fruehe-hilfen/nach-der-geburt (Stillgruppen und Stillberatung).

Daneben fördert der Landkreis Fulda Fortbildungen zum Thema Stillen. Diese Förderung können sowohl Hebammen als auch Personen aus anderen Gesundheitsfachberufen in Anspruch nehmen (Förderrichtlinie: https://www.landkreis-fulda.de/buergerservice/gesundheit/foerderrichtlinie-hebammenfoerderung#/). Am 1. Oktober veranstaltet der Landkreis Fulda im Rahmen der Stillwoche ein Symposium zum Austausch, bei dem sich Akteure aus dem Gesundheits- und Sozialwesen über das Thema „Stillen“ austauschen können. +++ pm

Gesundheitliche Vorteile des Stillens
Stillen hat nicht nur für das Kind viele positive Effekte, sondern hat auch für die Mutter vielerlei Vorteile.

Stillen fördert die gesunde Entwicklung und schützt die Gesundheit des Kindes
Muttermilch enthält genau die Nährstoffe, die ein Kind braucht und passt sich an seine Bedürfnisse an. Sie stillt Hunger und löscht Durst zugleich. Durch bestimmte Inhaltsstoffe unterstützt die Muttermilch die Abwehrkräfte des Kindes. Das Risiko für einen plötzlichen Kindstod oder das Auftreten von Übergewicht oder Diabetes des Kindes werden gesenkt.

Stillen fördert die Gesundheit der Mutter

Stillen hat auch für die Mutter viele Vorteile, beispielsweise ein geringeres Risiko für Eierstock- oder Brustkrebs und das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Stillen begünstigt die schnellere Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt.

Stillen verbindet

Stillen fördert die Bindung zwischen Mutter und Kind, da es eine intensive Zuwendung ermöglicht. Es kann sich positiv auf das gegenseitige Kennenlernen auswirken.

Stillen entspannt

Das während des Stillens gebildete Hormon Oxytocin hat eine beruhigende Wirkung und fördert die Entspannung.

Stillen ist praktisch

Muttermilch ist immer verfügbar, genau richtig temperiert und hygienisch. Sie ist fast kostenfrei – bis auf eventuelle Hilfsmittel, die benötigt werden. Stillen ist praktisch für unterwegs und in der Nacht, da keine alternative Säuglingsnahrung zubereitet werden muss.

Aktuelle Stillempfehlungen für Deutschland (Nationale Stillkommission und Netzwerk „Gesund ins Leben“)
• In den ersten sechs Monaten sollen Säuglinge gestillt werden, mindestens bis zum Beginn des 5. Monats ausschließlich (ohne andere Nahrung und Flüssigkeit, einschließlich Wasser) – also mindestens 4 Monate.
• Auch nach Einführung der Beikost – spätestens mit Beginn des 7. Monats – sollen Säuglinge weiter gestillt werden.
• Wie lange insgesamt gestillt wird, bestimmen Mutter und Kind.


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