Emnid-Umfrage: Union fällt erstmals seit 2006 auf 29 Prozent

Mehrheit der Deutschen sieht einen Rassismus-Zuwachs

Wahltrend

Berlin. Die Union fällt in der Wählergunst erstmals seit 2006 auf 29 Prozent. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, büßt die Union gegenüber der Vorwoche einen Zähler ein und erreicht so den tiefsten Wert seit zwölf Jahren. Die SPD kann von der Schwäche der Union nicht profitieren. Die Partei gibt ebenfalls einen Punkt nach und kommt auf 18 Prozent. Die AfD folgt als drittstärkste Kraft mit unverändert 15 Prozent. Die Grünen steigen dagegen deutlich in der Wählergunst auf ihren Jahreshöchstwert. Die Partei legt gegenüber der Vorwoche um zwei Zähler zu und kommt jetzt auf 14 Prozent. Die Linke (10 Prozent) und die FDP (9 Prozent) bleiben unverändert. Auf die sonstigen Parteien entfallen erneut 5 Prozent.

Mehrheit der Deutschen sieht einen Rassismus-Zuwachs

Eine Mehrheit der Deutschen findet, dass Rassismus in den letzten zehn Jahren zugenommen hat. Das zeigt eine weitere Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für „Bild am Sonntag“. 57 Prozent der Befragten sagten, dass Rassismus in dem Zeitraum eher zugenommen hat. 29 Prozent gehen davon aus, das der Rassismus in den letzten zehn Jahren gleich geblieben ist. Von einer Abnahme gehen nur acht Prozent aus. Ebenfalls eine Mehrheit hält Deutschland bei der Integration von Zuwanderern für erfolgreich. Zwar sagten nur vier Prozent, dass Deutschland sehr erfolgreich sei, 48 gehen aber davon aus, dass Deutschland eher erfolgreich bei der Integration ist. Eher erfolglos sagten 35 Prozent und völlig erfolglos acht Prozent. Die Schuld, wenn auch die Integration der Kinder und Kindeskinder der Zuwanderer, die nach Deutschland gekommen sind, scheitert, tragen nach Auffassung von 36 Prozent eher die Zuwanderer. 22 Prozent sehen die Schuld bei den Einheimischen. 35 Prozent denken, dass beide Seiten verantwortlich sind. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), sagte der „Bild am Sonntag“: „Die Integration in Deutschland ist weit besser als ihr Ruf. Was tagtäglich funktioniert, darüber wird aber nicht geredet.“ Allerdings seien leider in den letzten Jahren „viele Tabus in den Bereichen Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Rassismus gebrochen und damit Grenzen überschritten“ worden: „Wir stehen in der Pflicht, entschlossen den Kampf gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Diffamierung aufzunehmen.“ +++