Der Landkreis und die Stadt Fulda erhalten eine gemeinsame Militärregierung, die ihr Domizil im Stadtschloss bezieht. Im November 1945 übernimmt sie auch die Zuständigkeit für den Kreis Hünfeld. Im Zuge der Entnazifizierung entfernen die Amerikaner ehemalige Nationalsozialisten aus Verwaltung und öffentlichen Ämtern und besetzen leitende Positionen neu. Ausländische Kriegsgefangene, ehemalige Häftlinge des NS-Regimes und Zwangsarbeiter werden von den Besatzungstruppen zur späteren Rückführung in ihre Heimatländer erfasst.
Angesichts der herrschenden Wohnungsknappheit übernehmen die Landkreise 1946 Aufgaben bei der Zuteilung von Wohnraum. 1948 richten die Verwaltungen dann eigene Wohnungsämter ein. Die Zuständigkeit für die Gesundheitsämter geht 1949 vom Land auf die Kreise über. In Fulda betreiben Stadt und Kreis gemeinsam ein Gesundheitsamt. Im gleichen Jahr erfolgt die Einrichtung von Soforthilfe-Ämtern zur Unterstützung von Menschen, die durch den Krieg in Not geraten sind. Für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene sind in den Nachkriegsjahren die Bezirksfürsorgestellen und Wohlfahrtsämter zuständig. Mit dem Abbau der Warenbewirtschaftung lösen Stadt und Landkreise 1949 ihre Ernährungsämter und 1951 die Wirtschaftsämter auf.
Stationierung amerikanischer Truppen
Im Dezember 1951 wird das 14. US-Panzeraufklärungsregiment in Fulda stationiert und bezieht die Downs Barracks an der Haimbacher Straße. Im Stadtteil Sickels betreiben die Amerikaner einen Hubschrauberlandeplatz.
Heimatvertriebene
Mit Billigung der Alliierten werden Deutsche aus dem Sudetenland, Schlesien, Oberschlesien, Ostpreußen, Pommern, Ostbrandenburg, Ungarn und Jugoslawien in die Besatzungszonen abgeschoben. Im Februar 1946 treffen die ersten Großtransporte mit Vertriebenen in Fulda ein.
Öffentlicher Nahverkehr – Neues Landratsamt in Hünfeld – Neues Landratsamt Fulda
Hessische Gebietsreform
Ziel der kommunalen Neuordnung von 1972 ist die Bildung leistungsfähiger Kommunen und Landkreise. Kleine Gemeinden werden zu Großgemeinden zusammengefasst, wobei 24 Umlandgemeinden in die Stadt Fulda eingegliedert werden. Die Kreise Hünfeld und Fulda werden vereint. Erweitert wird der neue „Landkreis Fulda“ durch Oberkalbach, Heubach und Uttrichshausen. Die bislang zu Schlüchtern gehörenden Orte bilden mit Mittelkalbach die Gemeinde Kalbach. Indessen fällt Haunetal an den Kreis Hersfeld-Rotenburg und das zum Altkreis Fulda gehörende Weidenau an den neuen Vogelsbergkreis. Infolge der Gebietsreform verliert die Stadt Fulda 1974 ihren kreisfreien Status und wird in den Landkreis Fulda eingegliedert.
Polizei
Fulda wird in der Polizeidirektion Fulda zusammengefasst, die 1974 dem Landratsamt angegliedert wird.
Schulwesen
1954 werden die bisher staatlichen Höheren Schulen in kommunale Regelträgerschaft überführt. 1961 kommen die Sonderschulen und 1970 die Grund-, Haupt- und Realschulen hinzu. In Hünfeld übernimmt der Landkreis Fulda 1960 zudem mit der Wigbertschule das städtische Gymnasium.
Zonengrenze
Angesichts der zunehmenden Zahl von Flüchtlingen in den Westen beginnt die DDR 1952 mit dem Ausbau ihrer Grenzanlagen. Die Stromleitungen nach Hessen und Bayern werden gekappt. Die bisherigen Stromlieferungen aus Thüringen für die osthessische und bayerische Rhönregion werden eingestellt. Die ÜWAG übernimmt daraufhin die Stromversorgung.
Papstbesuch
Im Herbst 1980 besucht Papst Johannes Paul II. Fulda. Zehntausende Menschen bereiten dem Pontifex Maximus einen begeisterten Empfang. Während seines zweitägigen Aufenthaltes am 17. und 18. November hält der Heilige Vater eine Messe im Fuldaer Dom und betet am Grab des Heiligen Bonifatius.
Grenzöffnung im Kreis Fulda