Zwei Bewerbungen für CDU-Parteivorsitz eingegangen

Generalsekretär kritisiert hohe Aufmerksamkeit für Werte-Union

In der CDU-Parteizentrale sind bereits die ersten Bewerbungen um den Parteivorsitz eingegangen. „Es sind bislang zwei Initiativbewerbungen aus der CDU-Mitgliedschaft eingetroffen“, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die beiden Bewerber seien jedoch nicht bundesweit bekannt. Eine offizielle Bewerbung von Friedrich Merz sei ihm dagegen nicht bekannt, erklärte Ziemiak. Am Montag hatte Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer ihren Rücktritt angekündigt. Zu den Favoriten im Rennen um die Nachfolge gehört neben Merz auch der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Interesse angedeutet.

Generalsekretär kritisiert hohe Aufmerksamkeit für Werte-Union

Ziemiak sieht eine „überproportionale mediale Aufmerksamkeit“ für die konservative Werte-Union. Ziemiak sagte den Zeitungen weiter: „Einige inhaltliche Positionen der Mitglieder der Werte-Union haben in der CDU ihren Platz, die Werte-Union ist jedoch keine offizielle Gruppierung der CDU.“ Auf die Frage, ob der Vorsitzende der Werte-Union, Alexander Mitsch, wegen einer Geldspende in der CDU bleiben könne, antwortete Ziemiak: „Wenn jemand möchte, dass die AFD stark sein soll und nicht die Union, dann sollte er gleich zur AfD zu wechseln. Wer in der CDU sein will, muss auch die Werte dieser Partei teilen und an ihrem Erfolg mitarbeiten wollen.“

Frauen-Union attackiert Werte-Union

Die Vorsitzende der Frauen-Union, Annette Widmann-Mauz, hat die Vereinbarkeit einer Mitgliedschaft in der ultrakonservativen Werte-Union mit der CDU-Mitgliedschaft in Frage gestellt. „CDU-Mitglieder sollten sich fragen, ob sie Mitglied in einem Verein sein können und wollen, der die Grenze zur AfD nicht klar zieht“, sagte Widmann-Mauz dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Die CDU darf nicht zulassen, dass der Verein unter dem Label CDU hausieren geht und damit Unsicherheiten schafft über die Verortung der Partei.“ Widmann-Mauz forderte, die CDU müsse sich weiter klar von AfD wie auch Linkspartei abgrenzen. „Das gebieten unsere Werte und unser christliches Menschenbild.“ Die Linkspartei sei zwar mittlerweile lange in Ämtern und Mandaten. „Aber sie bleibt die SED-Nachfolgepartei, die sich nicht dazu bekennt, dass die DDR ein Unrechtsstaat war.“ Die CDU könne weder mit AfD noch mit der Linkspartei Koalitionen bilden oder Kooperationen suchen. „Sie würden uns unglaubwürdig machen.“ Die Enthaltung bei einer Ministerpräsidenten-Wahl sei allerdings keine Kooperation. Widmann-Mauz sprach sich klar gegen einen vorzeitigen Rückzug von Bundeskanzlerin Angela Merkel aus. „Wir sind in der Koalition, wir haben einen Vertrag. Daran sollten wir uns halten“, sagte sie. „Unser Land braucht Stabilität, die Menschen hier und unsere Partner in Europa und weltweit Verlässlichkeit. Das ist das vordringliche Ziel. Alle sollten sich jetzt um Geschlossenheit bemühen.“ +++

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