ZKW Otterbein: Hering und Bürgermeisterkandidat Herbert informierten sich zum Vorhaben

Rundgang über den Langenberg

Der CDU Landtagsabgeordnete Thomas Hering hat sich gemeinsam mit dem Großenlüderer Bürgermeisterkandidaten Marco Herbert über das Erweiterungsvorhaben der ZKW Otterbein informiert. Dazu trafen sie sich mit Vertretern der Bürgerinitiative und der Geschäftsführung des Kalk- und Zementwerks.

Bei einem Rundgang über den Langenberg berichteten die Mitglieder der Bürgerinitiative über ihre Sicht der Dinge bezüglich der geplanten Steinbruch-Erweiterung und des Heranrückens desselben bis auf 135 Meter an die Ortslage in Müs. Entfallender Sicht- und Schallschutz zum Werk, damit einhergehende erhöhte Lärmimmissionen und durch Werks- und LKW-Verkehr zunehmende Staubentwicklungen sind neben den Schadstofffreisetzungen die größten Sorgen der Müser Bürgerinnen und Bürger. Aber auch bei den Sprengungen im Steinbruch, die als deutliche Erschütterungen im Ort wahrnehmbar seien, wünschen sich die Sprecher der BI eine Verbesserung. Kritik wird hier auch daran geübt, dass die Sprengungen nicht per Warnsignal angekündigt würden. Als Fazit formuliert die Bürgerinitiative, dass es kein „Weiter so“ geben dürfe. Aus ihrer Sicht wäre es wünschenswert, wenn die ZKW Otterbein sich auf neue innovative Geschäftsfelder hin entwickeln könnten, die einen Eingriff in die Natur und den Abbau zulasten der Menschen im Umfeld des Werks entbehrlich machen. Die Geschäftsleitung der ZKW Otterbein betont hingegen, dass eine Erweiterung des Steinbruchs notwendig sei, um den Standort zu erhalten und die Rohstoffversorgung in der Region weiterhin zu sichern.

Im Gespräch mit den ZKW-Geschäftsführern sprachen Thomas Hering und Marco Herbert das gesamte Themen- und Besorgnisspektrum an. In besonderer Weise wünschte sich Marco Herbert die Rückkehr der ZKW an den Runden Tisch der Gemeinde, um den Dialog im Vorfeld der Antragsstellung beim Regierungspräsidium Kassel wiederaufzunehmen. Gemeinsames Ziel könne es nur sein, auf Basis einer seriösen Faktenlage einen Weg zu finden, der die Rohstoffsicherungen für den Betrieb sicherstellt und den Bedenken und Vorstellungen der Anwohner gleichermaßen Rechnung trägt. Hierfür haben die ZKW Otterbein qualifizierte Gutachter und unabhängige Fachexperten beauftragt, um alle möglichen Auswirkungen des Abbaus auf Mensch, Natur und Umwelt, Grundwasser und Gebäude zu untersuchen. Zudem sind detaillierte Ausarbeitungen zum Abbau- und Rekultivierungskonzept vorzulegen. Die Untersuchungen münden in zahlreichen Gutachten zu Hydrogeologie, Emissionen (Lärm, Staub, Erschütterung), zur Standsicherheit, Abbau und Rekultivierung wie auch in einer Umweltverträglichkeitsstudie, artenschutzrechtlichen Prüfung u.v.m. Die Ergebnisse der Gutachten werden durch die Genehmigungsbehörden gründlich geprüft. Erfahrungsgemäß dauert diese gutachterliche Prüfung, Bewertung und Ausarbeitung der relevanten Aspekte mehrere Monate, teilweise über ein Jahr. Ob und in welcher Form die im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellten ersten Pläne realisierbar sind, kann erst mit Fertigstellung der Gutachten beantwortet werden.

Grundsätzlich gilt: nur wenn die Gutachten und die anschließende behördliche Prüfung zu dem Ergebnis kommen, dass das Vorhaben keine negativen Auswirkungen erwarten lässt und die hohen Anforderungen erfüllt, kann eine Genehmigung überhaupt erteilt werden. Hering und Herbert stellen als Fazit klar: „Es ist wichtig, mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen und dabei die gebotene Neutralität zu wahren. Das betriebliche Interesse ist dabei genauso zu berücksichtigen wie die Sorgen der Müser Bürgerinnen und Bürger. Die Aufrechterhaltung des gemeinsamen Dialogs, das Harmonisieren der Forderungen, das Ausschließen gesundheitlicher Belastungen für die Menschen sowie der Schutz der Natur sind die dringendsten Aufgaben, denen es sich in den kommenden Monaten zu stellen gilt“. Die Angebote zur Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten – BI und Geschäftsleitung ZKW – bewerten Hering und Herbert als ersten Erfolg Ihrer Gespräche. Insbesondere Marco Herbert als Kandidat für das Bürgermeisteramt setzt auf einen sachlichen und von gegenseitigem Respekt getragenen Dialog zur Befriedung dieses emotional stark polarisierenden Themas. +++