ZEW-Konjunkturerwartungen brechen massiv ein

Für die Konjunktur stehen die Signale auf Rot

Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren sind im März massiv eingebrochen: Der entsprechende Index sank von 8,7 Zählern im Februar auf nun -49,5 Punkte. Dies sei der stärkste Rückgang seit Beginn der Umfrage im Dezember 1991, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland verschlechterte sich ebenfalls gegenüber dem Vormonat erheblich.

In der aktuellen Umfrage liegt der Lageindikator bei -43,1 Punkten und damit 27,4 Punkte unterhalb des Wertes vom Februar. Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sanken mit einem Rückgang um 59,9 Punkte ebenso dramatisch wie diejenigen für Deutschland. Der Erwartungsindikator für das Eurogebiet liegt damit bei einem Wert von -49,5 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Eurogebiet sank ebenfalls stark. Er liegt aktuell bei -48,5 Punkten. Dies entspricht einem Rückgang um 38,2 Punkte gegenüber Februar. „Der extrem starke Einbruch der ZEW-Konjunkturerwartungen war zu erwarten. Für die Konjunktur stehen die Signale auf Rot“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Die Finanzmarktexperten gingen aktuell von einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal aus und hielten auch für das zweite Quartal einen Rückgang für sehr wahrscheinlich. Für das Gesamtjahr 2020 erwarte die Mehrheit der Experten derzeit einen auf die Coronavirus-Pandemie zurückzuführenden Wachstumsrückgang des realen BIP von etwa einem Prozentpunkt, so Wambach weiter. +++