Zeitung: Von der Leyen engagiert mehr als 30 Berater

Berlin. Mehr als 30 externe Berater sollen einem Medienbericht zufolge in den nächsten Monaten neun zentrale Rüstungsprojekte des Verteidigungsministeriums durchleuchten. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ aus dem Ministerium wird ein Konsortium aus der Unternehmensberatung KPMG, der Beratungsfirma P3 Ingenieurgesellschaft und der Kanzlei Taylor Wessing die zum Teil äußerst problematischen Projekte analysieren.

Der Vertrag wurde demnach am Freitag geschlossen, der Vertragswert belaufe sich nach Angaben aus dem Ministerium auf knapp 1,15 Millionen Euro, Umsatzsteuer nicht eingerechnet. Damit endet eine Zwischenphase, die Ende Februar begonnen hatte. Damals hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) den für Rüstung verantwortlichen Staatssekretär Stéphane Beemelmans sowie den Leiter der Rüstungsabteilung vor die Tür gesetzt und angekündigt, den Rüstungssektor neu zu ordnen.

Problematische Vorgänge im Beschaffungswesen hatten bereits mehrere ihrer Amtsvorgänger in schwere Bedrängnis gebracht, etwa im vergangenen Jahr ihren Parteifreund Thomas de Maizière, mittlerweile wieder Innenminister. Die Affäre um die gescheiterte Aufklärungsdrohne Euro Hawk hatte ihn an den Rand des Rücktritts gebracht. Zuletzt hatte der Bundesrechnungshof den Umgang des Ministeriums mit Problemen beim Gewehr G36 in scharfer Form gerügt. Die Berater des Konsortiums um KPMG sollen sich nun drei Monate lang mit den Großprojekten des Ministeriums beschäftigen, darunter der Eurofighter, das Transportflugzeug A400M, der Hubschrauber NH90 und der Schützenpanzer Puma. Ende Oktober will von der Leyen die zuständigen Bundestagsabgeordneten über die Ergebnisse der Untersuchung unterrichten. +++ fuldainfo