
Am letzten Märzwochenende wird in Hessen sowie im Rest von Deutschland die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Das hat zur Folge, dass die Gefahr von Wildunfällen steigt. Die Obere Jagdbehörde des Landes Hessen beim Regierungspräsidium Kassel warnt davor. Wenn die Zeit umgestellt ist, fällt der Berufsverkehr plötzlich wieder in die Dämmerung. Genau dann sind die heimischen Wildtiere am aktivsten. Sie wechseln ihren Aufenthaltsort mehrmals täglich. Zum Schlafen suchen sie einen Platz, ein anderer dient der Futtersuche und ein dritter, der Einstand, als Tagesaufenthalt.
Im Frühjahr benötigen Rehe, Füchse, Feldhasen und andere Tiere mehr Energie. Deswegen suchen sie besonders eifrig am frühen Morgen nach Futter und einem Platz zum Leben. Dabei beachten sie stark befahrene Straßen kaum. Sie verhalten sich unabhängig von den Arbeitszeiten der Menschen. Verschieben Pendler ihre Fahrt nach der Zeitumstellung um eine Stunde nach vorn, kommt es zu einem Zusammentreffen von Morgenverkehr und Wildwechsel.
Das führt zu mehr Wildunfällen. Ab Sonntag steigt das Risiko wieder. Daher sollten Autofahrer besonders in ländlichen Gebieten sehr aufmerksam sein. Ist ein Tier am Straßenrand zu sehen oder läuft es auf die Fahrbahn? Dann gilt: Blenden Sie ab, hupen Sie, sowie bremsen Sie. Tiere sehen im Hellen schlecht und verlieren die Orientierung. Der Hupton hilft ihnen dabei, sich zu orientieren und wegzulaufen. Wichtig ist: Oft folgen weitere Tiere!
Ist eine Kollision unvermeidlich, halten Sie das Lenkrad fest und bremsen. Ein Ausweichmanöver könnte im Gegenverkehr oder an einem Baum schlimme Folgen haben. Was nach einem Wildunfall zu tun ist: Sichern Sie die Unfallstelle. Schalten Sie die Warnblinkanlage ein und stellen Sie das Warndreieck auf. Benachrichtigen Sie die Polizei, selbst wenn das Tier flüchtet. Die Polizei verständigt den Förster oder Jagdpächter. Dieser sorgt dafür, dass das Tier nicht unnötig leidet. Verletzte oder tote Tiere sollten nicht angefasst und auch nicht ins Auto geladen werden. Um die Bergung kümmert sich der Förster oder Jagdpächter. Machen Sie Fotos von der Unfallstelle, dem Tier und dem Fahrzeug. Sie dienen als Nachweis für die Versicherung. Lassen Sie sich von der Polizei, dem Förster oder Jagdpächter eine Wildunfall-Bescheinigung ausstellen. Informieren Sie die Versicherung umgehend.
In Hessen gibt es jährlich etwa 21.000 Wildunfälle. Ein Viertel der gemeldeten Rehe stirbt im April wie Mai durch Fahrzeuge, meist auf Bundes- sowie Landstraßen. +++
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