In Kenia entscheidet ein Zahn über Leben und Tod: Was hierzulande mit einem kurzen Zahnarztbesuch erledigt ist, endet in Afrika unbehandelt mit einer schweren Infektion, die sich bis ins Herz ausbreiten kann. Jana Huttenlau ist Zahnärztin und Dentosophin mit eigener Praxis im hessischen Steinau a. d. Straße und war von September bis November dieses Jahres in Kenia unterwegs. Mit der Unterstützung der Hilfsorganisationen „Dentists for Africa“ und „MKK mit Herz“ hat sie Hunderte von Menschen zahnmedizinisch behandelt. Sie sagt: „So viele Zähne wie in Kenia habe ich in 17 Jahren meiner zahnärztlichen Karriere nicht gezogen.“
Jana Huttenlau ist schon viele Jahre mit Davud Faghih-Zadeh, Gründer der Organisation „MKK mit Herz“, befreundet. Als sie 2024 allein durch Kenia reiste, legte sie einen Stopp in Mombasa ein, um den Schlüchterner Arzt zu besuchen. Faghih-Zadeh setzt hier seit vielen Jahren Projekte zur Bekämpfung von Armut durch. Vergangenes Jahr erst kaufte er Autorikschas und Motorräder, um den Bewohnern Mombasas zur Beschäftigung zu verhelfen. So unterstützt er beispielsweise Schülerinnen und Schüler, verteilt Essen, Kleidung und leistet viel Hilfe zur Selbsthilfe. „Genau diesen Punkt finde ich wichtig“, sagt Jana Huttenlau, „MKK mit Herz investiert nicht einfach Spendengelder in materielle Dinge, sondern setzt damit Projekte um, die für eine langfristige Veränderung in Mombasa sorgen und sich selbst weiterentwickeln.“
Zurück in Deutschland stand für Jana Huttenlau eines schnell fest: Sie muss wiederkommen und mit vollem Elan zahnmedizinisch behandeln. Im September dieses Jahres reiste sie also mit Mann Dominik, ihren drei Kindern und zwei Koffern voller zahnärztlicher Utensilien nach Ostafrika. Zunächst ging es in den Westen von Kenia, wo Jana Huttenlau kenianische Zahnärzte schulte und auch schon eine Vielzahl von Patienten behandelte. Ihre Kinder wurden übrigens im Homeschooling unterrichtet, und Ehemann Dominik entwickelte mit seiner beruflichen Expertise die Infrastruktur in Kenia weiter.
In Mombasa angekommen wurde die Familie herzlich von dem MKK-mit-Herz-Team bestehend aus den Kenianern Joseph, Eva und Emma empfangen. „Die drei wurden dann auch meine ganz persönlichen Zahnarzt-Assistenten. Wir haben uns einen geeigneten Behandlungsraum gesucht, und dann ging es auch schon los.“ Die mangelnde Mundhygiene in Kenia sei ein großes Problem, so Huttenlau. Zahnbürsten gebe es keine, die Menschen putzen sich mit Zuckerrohren die Zähne.
Deshalb behandelte Jana Huttenlau nicht nur, sondern erfüllte auch viele präventive Aufgaben: „Ich bin in die Schulen gereist und habe Zahnbürsten aus Palmenblättern gebastelt. Gemeinsam haben wir gelernt, wie man Zähne putzt. Ganz ehrlich: Ich hätte 365 Tage im Jahr behandeln können, und es wäre nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“
Ziel sei es deshalb, eine permanente Dentalstation in Mombasa aufzubauen. Dafür sammelt Jana Huttenlau hier in der Region mit verschiedenen Aktionen Spendengelder. Aber auch das Personal sei wichtig: „Wenn es Zahnärzte gibt, die Interesse daran haben, sich über einen gewissen Zeitraum zu engagieren, dann freue ich mich über jeden Kontakt.“
Wer die Arbeit von Davud Faghih-Zadeh und Jana Huttenlau unterstützen möchte, ist auch herzlich eingeladen, an MKK mit Herz zu spenden. Aktuell werden Spender gesucht, die eine Jahrespatenschaft für Schulkinder übernehmen wollen. Wer daran Interesse hat, kann in den Verwendungszweck „Spende und Schulpatenschaft“ schreiben.
Abschließend sagt Jana Huttenlau: „Es war eine intensive Erfahrung in Kenia, die ich nicht mehr missen möchte. Ich werde auf alle Fälle wiederkommen und bin schon jetzt gespannt, wie sich das Leben und unsere Projekte dort weiterentwickelt haben. Mit einer Spende an MKK mit Herz kann jeder einen kleinen Teil zu einer gerechteren Welt beitragen.“ +++ pm/ja

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