Zahlreiche Bürger verfolgten die Aufführung des Hünfelder Neujahrliedes

Schwenks letzte Silvesteransprache

„Zusammenhalt und Zusammenarbeit sind sicher eines der Erfolgsgeheimnisse, die Hünfelds Entwicklung ganz wesentlich mitgeprägt haben“, sagte Bürgermeister Stefan Schwenk in seiner Silvesteransprache vor dem Hünfelder Rathaus. Hunderte Bürger waren am Silvesterabend auf den Rathausplatz gekommen, um neue das alte Jahre zu verabschieden und das neue Jahr mit dem Hünfelder Neujahrslied willkommen zu heißen.

„Nur weil wir uns in wesentlichen Fragen einig waren und einig sind, sind wir möglicherweise besser vorangekommen, als dies in anderen Städten und Gemeinden gelungen ist“, betonte Schwenk. Er blickte in seiner Ansprache auch auf die Entwicklungen im vergangenen Jahr zurück – von den Fortschritten bei der Sanierung des Rathauses, über die Vorbereitungen zum Bau zweier Kindergärten, erfolgreiche Unternehmensansiedlungen wie Tegut und Datafox bis hin zur Aufhebung der Straßenausbaubeiträge.

„Die Finanzlage der Stadt Hünfeld ist trotz der gewaltigen Investitionen nach wie vor stabil. Wir gehen gut gerüstet in möglicherweise konjunkturell etwas schwierigere Zeiten“, machte das Stadtoberhaupt deutlich. Schwenk sprach zudem die Erwerbslosenquote an, die nach wie vor um die zwei Prozent pendelt – deutlich unter der magischen 2,5 Prozentmarke, bei der Fachleute von Vollbeschäftigung sprechen.

Der Bürgermeister zeigte sich zudem erfreut, dass es viele Vereine und Verbände gebe, die das Gemeinschaftsleben in Hünfeld bereichern. „Wir haben Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt, die bereit sind, sich zu engagieren, freiwillig mehr zu tun, als es ihre Pflicht wäre.“ Das sei der Kitt unserer Gesellschaft.

Auch kritische Themen packte Schwenk an: Es gebe zunehmend Kräfte in unserem Land, die polarisieren, die meinen, mit dem verächtlich machen des anders Denkenden oder des anders Aussehenden die eigene Meinung besser durchsetzen zu können. „Leider zu oft gipfelte diese Sprachlosigkeit, diese mangelnde Fähigkeit aufeinander zuzugehen, in Ablehnung, Hass oder gar Gewalt“, sagte der Bürgermeister und fügte hinzu: „Wir müssen achtsam sein, einander zuhören und vielleicht auch manchmal ganz einfach aufeinander zugehen.“

Für Schwenk war es die letzte Silvesteransprache, denn Ende März endet seine Amtszeit. „Es war eine schwere Entscheidung für mich, die ich mir nicht leichtgemacht habe, aber es gab gewichtige Gründe dafür“, verdeutlichte er. Er freute sich, dass sein Amtsnachfolger Benjamin Tschesnok in seinem Wahlkampf keine Mühen gescheut habe, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Schwenk betonte, dass Tschesnok sein Wunschkandidat für seine Nachfolge sei, die er nun früher antreten werde, als dies seine ursprüngliche Lebensplanung vorgesehen hatte.

Schwenk unterstrich, dass er auch in den kommenden Monaten bis zur Amtsübergabe mit aller Kraft weiter für diese Stadt und ihre Menschen arbeite. „Ich bin stolz darauf, Bürgermeister von Hünfeld sein zu dürfen und ich freue mich darauf, weiterhin Bürger dieser lebenswerten Stadt zu bleiben“, sagte er – und erhielt dafür von den Bürgern viel Applaus.

Musikalisch umrahmt wurde die Silvesteransprache von der Stadtkapelle Hünfeld und Sängerinnen und Sängern des Kirchenchors St. Jakobus Hünfeld, des Ökumenischen Singkreises Hünfeld, des Männergesangvereins Hünfeld, des Gesangvereins Mackenzell und des Gesangvereins Nüst. Die Gesamtleitung hatte in diesem Jahr Walter Glotzbach. Mit dem Hünfelder Neujahrslied verabschiedeten die Musiker das alte Jahr und hießen das neue willkommen. Die Tradition geht bereits auf das 19. Jahrhundert zurück, als das Lied von Hünfelder Handwerksmeistern in der Silvesternacht auf dem Rathausdach gesungen wurde. Die Freiwillige Feuerwehr der Stützpunktfeuerwache Hünfeld versorgte die zahlreichen Gäste mit Getränken, um auf das neue Jahr anstoßen zu können. +++ vw