Berlin. Wegen der Rente mit 63 und der neuen Mütterrente sind im vergangenen Jahr so viele Beschäftigte ohne Abschläge in Rente gegangen wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Das berichtet "Bild" unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung. Danach sind im Jahr 2015 insgesamt 683.620 Personen ohne Abschläge in Altersrente gegangen. Das waren neun Prozent mehr als 2014 (626.621).
Nur noch 23 Prozent der Neurentner mussten wegen vorzeitigen Ruhestands Abschläge hinnehmen. Im Vorjahr waren es noch 23,9 Prozent. Allerdings wirkte sich damals die Erhöhung der Rente für Mütter stärker aus. Dadurch bekamen viele ältere Frauen erstmals überhaupt eine Rente. Ohne diesen Sondereffekt wurden im Jahr 2014 noch 25,9 Prozent der Renten mit Abschlägen belegt. Der Anteil der Neurenten mit Abschlägen hat sich 2015 vor allem im Vergleich mit den Vorjahren drastisch verringert.
Im Jahr 2011 musste noch mehr als jeder zweite Neurentner (57,9 Prozent) Abschläge hinnehmen. Die Höhe der Abschläge ist im vergangenen Jahr allerdings leicht gestiegen von 76 auf 79 Euro im Monat. Allerdings liegen sie damit deutlich niedriger als in den Vorjahren. Im Jahr 2009 bekamen Neurentner wegen der Abschläge im Schnitt 117 Euro weniger ausgezahlt. +++

Auch wieder so eine merkwürdige Pressemeldung, die völlig an der Historie der Rentenversicherung vorbeigeht. Renten ohne Abschläge sollten die Norm sein und nicht umgekehrt. Vor Schröder/Fischer und ihrer unseligen Agenda 2010 hat man Abschläge in der Rentenversicherung nicht gekannt. Diese Herren haben hier ganz klar gegen die Interessen ihrer eigenen Wähler gehandelt und wundern sich nun, mit welch lächerlichen Wahlergebnissen sie nun abgespeist werden. Gerade die Abschläge bei Erwerbsminderungsrenten sind ein Skandal, denn sie betreffen diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten können. Das ganze wurde von Schröder/Fischer damals allein aus einem einzigen Grund angezettelt: Keinen Cent mehr Beitrag für die Unternehmer! Das Ergebnis sehen wir nun: Eine immer stärker wachsende Altersarmut und eine immer größere Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung mit Beiträgen zu völlig versagenden Modellen, wie z. B. der Riesterrente. Hier gehört endlich wieder aufgeräumt. Ob die SPD noch die Kraft dafür hat?