World of Lehrkraft – Ein Trauma geht in Erfüllung

Comedian/Kabarettist Johannes Schröder begeisterte bei vorerst letztem „Gernsehen“

Fulda. Vergangenen Mittwoch hatte sich die Entertainerin und Gastgeberin der Dinner-Show „Gernsehen & Abendessen“ Marianne Blum für ihre vorerst letzte Veranstaltung – bevor es nach der Sommerpause im September im Wappensaal des Fuldaer Maritim Hotels (am Schlossgarten) wieder weiter geht – einen ganz besonderen Gast eingeladen. Ganz, wie etwa nach dem Motto „Das beste kommt zum Schluss“, überzeugte der Berliner Comedian/Kabarettist – zudem studierter Deutschlehrer – Johannes Schröder in Blums vorerst letzter Dinner-Show und das auf hohem Niveau, denn das Publikum sympathisierte mit Schröder – beginnend vom ersten Augenblick.

„Kennen sie es eigentlich noch aus ihrer Schulzeit drangenommen zu werden, obwohl sie sich gar nicht gemeldet haben?“ Diese Frage noch nicht ganz fertig ausgesprochen – zauberte Johannes Schröder den Fuldaern ein Grinsen ins Gesicht. Dieses Phänomen ist wohl jedem von uns, der einst zur Schule gegangen ist, wohl bekannt. Argumentativ und rhetorisch auf Höchstform, lief Comedian/Kabarettist Johannes Schröder nicht nur erst am Mittwoch auf. So hat der Wahl-Kölner in dem Metier seiner neuen Berufung auch schon Preise gewonnen. 2015 gewann er mit dem intelligenten Lehrerkabarett den „Mannheimer Comedy Cup“, ein Jahr später das „Rösrather Kabarett-Festival“ sowie ebenfalls in 2016 die „Quatsch Comedy Club Talentschmiede“ und den Kelkheimer Comedy-Preis „Thron der Nachtrevue“.

„Herr Schröder“ ist er nun der Lehrer unter den Comedians, den Kreativen. Dabei ist es gerade sein akademischer Hintergrund als Germanist, was sein Bühnenprogramm ausmacht. Herr Schröder weiß, wie es in der Schule abgeht – heute wie damals. Er weiß um pubertäre Zickereien, Spicker-Tricks und um die Vergabe von Spitznamen im Schulalltag. Genauso aber weiß Schröder um die Vorurteile, die mancher gegenüber bestimmten Lehrern haben möge. Sind Deutschlehrer wirklich arrogant? Und stimmt es, dass Sportlehrer unter den Lehrerkollegen Außenseiter sind? Eine eindeutige Antwort darauf wollte auch Herr Schröder am Mittwochabend nicht geben. Vielmehr genoss er es, die Gernsehen-Besucher in sein kreatives Unterrichtsgeschehen miteinzubeziehen. Gepaart mit Anekdoten und Geschichten über den Schulalltag, nahm Johannes Schröder didaktische Weisheiten aufs Korn. „Faust sucht Fresse – Interesse?“ Man möchte am liebsten unter dem Tisch verschwinden, laut schreien – sich dabei aber nur zu gern an seine eigene Schulzeit zurückerinnern. Und wenn man´s genau nimmt – war es damals eigentlich gar nicht so schlimm. Und nach dieser Therapiestunde noch viel weniger.

Fragt man den Comedian/Kabarettisten, was ihn denn konkret dazu verleitete, als Comedian unterwegs zu sein, antwortet er spontan: „Die große Lust und Wissbegierde eine Leidenschaft ausprobieren zu wollen, bevor man sich später möglicherweise ärgert, es nicht versucht zu haben.“ Als Lehrender hierbei besonders geprägt habe ihn die theatralische Arbeit mit Jugendlichen, diese Johannes Schröder auch noch heute als ein ganz essentielles didaktisches Modell des Lernerfolges sieht. „Man kann aus Schülern ein unglaubliches Potential wecken, wenn man sie erst einmal auf die Bühne lässt. Aus diesem Grund halte ich die Theaterarbeit für sehr wertvoll.“ +++ jessica auth