Wirtschaftsweiser: Rente mit 63 wird von Klein-Rentnern bezahlt

Rentner, Rente

Berlin. Angesichts des Antrags-Booms auf die Rente mit 63 hat der Freiburger Ökonom Lars Feld das Programm als sozial ungerecht kritisiert. Nach seiner Auffassung werde die hunderttausendfache Frührente vor allem zu Lasten der Klein-Rentner gehen. Der Wissenschaftler, der zum wirtschaftspolitischen Beraterkreis der Bundesregierung gehört, sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: „Die Rente mit 63 führt zu einer Umverteilung von unten nach oben. Denn wegen der Kosten der Frühverrentung werden künftige Rentensteigerungen niedriger ausfallen.

Das wird insbesondere Bezieher kleiner Renten treffen. Die zahlen so für den früheren Ruhestand gut verdienender Facharbeiter.“ Nachdem Mitte der Woche bekannt geworden war, dass alleine zwischen Juli und Oktober mehr als 162.000 Beschäftige einen Antrag auf die abschlagsfreie Frührente gestellt hatten, sprach Feld gegenüber der Zeitung von einer „deutlichen Unterschätzung“ der tatsächlichen Anträge und der Kosten. Aus den Reihen der Union wurde unterdessen der Verdacht geäußert, das Ministerium könnte die Zahl der Antragsteller absichtlich zu niedrig kalkuliert haben, um das Vorhaben politisch durchzusetzen.

Der Vorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak, sagte der F.A.S.: „Nahles hat sich entweder verrechnet oder bewusst mit niedrigen Kosten kalkuliert.“ Sein Verband habe „immer vor den Kosten der Rente mit 63 gewarnt. Die Finanzierung durch künftige Rentenbeiträge war ein Fehler. Das geschieht auf Kosten der Jungen.“ +++ fuldainfo