Wirtschaftsminister der Ukraine will zusätzliche Milliarden vom IWF

Ukraine

Kiew. Der ukrainische Wirtschaftsminister Aivaras Abromavicius hat an den Internationalen Währungsfonds (IWF) appelliert, sein Land mit weiteren Milliarden zu unterstützen. Gegenüber der „Welt“ bestätigte er eine Rechnung der EU-Kommission: „Die zusätzliche Summe, die wir brauchen, liegt nahe an den 15 Milliarden Dollar, über die spekuliert wird.“ Eine konkrete Zahl will die ukrainische Regierung wegen der laufenden Verhandlungen mit dem IWF und den G7-Ländenr jedoch nicht nennen.

Die Ukraine kämpft derzeit gegen den Staatsbankrott: Im Dezember fielen die Devisenbestände unter zehn Milliarden Dollar. „Unsere Reserven bei der Zentralbank sind sehr gering, weil die vorangegangene Führung im Laufe ihrer Amtszeit 40 bis 60 Milliarden Dollar gestohlen hat“, sagte Abromavicius der „Welt“. Seit Donnerstag ist eine Delegation des IWF in Kiew. Auch von dem Urteil dieser Experten wird abhängen, ob und wie viele zusätzliche Milliarden der IWF der Ukraine zugesteht.

Der Fonds hat bereits 17 Milliarden Dollar bewilligt, von denen erst sechs Milliarden ausgezahlt wurden. Zu den Sanktionen des Westens gegenüber Russland sagte Abramovicius, diese seien ein zweischneidiges Schwert: „Die Sanktionen funktionieren ganz offensichtlich. Aber ein wirtschaftlich extrem schwaches Russland ist natürlich nicht im Interesse der ukrainischen Wirtschaft. Wir wollen einfach, dass Russland die Ukraine in Frieden lässt und die Grenzen zur Ukraine schließt.“ +++ fuldainfo