Das Jahr 2019 war insgesamt erneut eine gute Zeit für den Main-Kinzig-Kreis und wir können mit Zuversicht auf 2020 blicken. Der Landkreis und seine 29 Städte und Gemeinden entwickeln sich weiter, die Bevölkerungszahl liegt jetzt offiziell deutlich über 420.000 Menschen. Das bedeutet ein Wachstum innerhalb von zehn Jahren von mehr als 20.000 Bürgerinnen und Bürgern. Auch wirtschaftlich zeigt die Kurve nach oben, was sich in der Rekordzahl von 138.300 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen widerspiegelt. Dieser Trend wird sich fortsetzen, denn große Investitionen werden umgesetzt. So sind der Neubau der CI-Factory von Engelbert Strauss in Schlüchtern sowie die Pläne der Großmetzgerei Wilhelm Brandenburg in Erlensee die größten Unternehmensprojekte seit der Gründung des Main-Kinzig-Kreises. Weitere Baugenehmigungen für vielversprechende Neuansiedlungen wurden bereits erteilt. Auch politisch hat der Main-Kinzig-Kreis in den vergangenen Monaten die Weichen für die Zukunft gestellt. So wurde die Rekommunalisierung der Kreiswerke beschlossen, um für das Versorgungsunternehmen neue Perspektiven zu schaffen, Arbeits- und Ausbildungsplätze zu sichern und die Wertschöpfung in der Region zu halten. Für die Stärkung der verkehrlichen Infrastruktur mit dem Ausbau des dritten und vierten Gleises zwischen Hanau und Gelnhausen hat sich die Kreisspitze in einem Spitzengespräch vor wenigen Wochen in Berlin klar positioniert: Wir fordern einen durchgängigen Lärmschutz, barrierefreie Bahnhöfe und keine finanziellen Belastungen für die betroffenen Kommunen.
Verantwortungsvolle Finanzpolitik bringt Entlastung für die Kommunen
Zudem wurde noch im Dezember der Doppelhaushalt 20/21 mit großer Mehrheit im Kreistag beschlossen. Das Zahlenwerk bietet nicht nur Planungssicherheit, sondern liefert die Voraussetzungen, um weiter in die Zukunft zu investieren. Im Sinne des verfolgten Dreiklangs aus Schuldenabbau, Investitionen in die Infrastruktur und Entlastung der Kommunen wurden weitere Zeichen gesetzt. So ist der Main-Kinzig-Kreis inzwischen frei von Kassenkrediten und hat die Städte und Gemeinden auf vielfältige Weise an der guten Entwicklung beteiligt. Allein die Senkung der Kreisumlage von inzwischen zwei Prozentpunkten seit 2017 bedeutet bis einschließlich 2020 eine Entlastung für die Städte und Gemeinden von insgesamt rund 21 Millionen Euro. Parallel setzen wir wichtige Maßnahmen und Projekte um, damit der Main-Kinzig-Kreis als Wohn- und Wirtschaftsstandort im Wettbewerb attraktiv bleibt. Zwischen 2019 und 2024 sind allein 158 Millionen Euro für Bildung und Schule vorgesehen, hinzukommen rund 15 Millionen Euro aus dem Digitalpakt. Mit Investitionen in Höhe von 85 Millionen Euro stärken wir die Klinikstandorte Gelnhausen und Schlüchtern. Bis Ende 2021 werden 163 Gewerbegebiete mit Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude versorgt sein. Für unsere älteren Bürgerinnen und Bürger planen wir weitere Seniorendependencen in Jossgrund und Wächtersbach, um benötigte wohnortnahe Betreuungsangebote zu schaffen.
Gemeinsame Verantwortung für unsere Zukunft
Die Politik des Main-Kinzig-Kreises hat das Ziel, die gesamte Region mit ihren unterschiedlichen Anforderungen und Perspektiven verantwortungsvoll zu entwickeln. So werden unter anderem die bewährten Programme zur Stärkung des ländlichen Raums und zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums fortgesetzt. Außerdem verstärken wir unsere Anstrengungen zur Verbesserung der ambulanten ärztlichen Versorgung unter anderem mit einem entsprechenden Förderprogramm. Unsere Anstrengungen in der Tourismusförderung tragen Früchte und wir wurden mit der Destination Spessart in die Landesförderung aufgenommen. Im Bereich des Rettungsdienstes haben wir in den vergangenen zwölf Monaten bereits die personellen Kapazitäten um 62.461 (+21,8 %) auf 348.381 Jahresstunden erhöht. Das ist ein Mehrgewinn an Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger. Ein weiterer Baustein zur Sicherung der Qualität im Rettungsdienst ist das Projekt Telenotarzt, das wir im Sommer als erster hessischer Landkreis in eigener Verantwortung begonnen haben. Mit großer Verantwortung für die Zukunft verfolgen wir auch den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Leistungsfähigkeit aller Anlagen reicht aus, um rechnerisch rund 40 Prozent des Gesamtstrombedarfs im Main-Kinzig-Kreis zu decken. Bezogen nur auf den privaten Bereich liegt die Abdeckung schon bei rund 120 Prozent. Parallel zeigten die Einsparbemühungen deutliche Erfolge, denn der Verbrauch blieb trotz des allgemeinen Wachstums unter den Zahlen der vergangenen Jahre. Aber auch im Bereich des Umwelt- und Landschaftsschutzes setzen wir auf ein hohes Maß an Nachhaltigkeit und Diversität. So ist das Projekt „Main-Kinzig blüht“ ein Erfolgsmodell geworden und findet jetzt auch bei den Unternehmen im Landkreis wachsende Zustimmung. Erstmals haben wir auch zu einem „runden Tisch Wald“ eingeladen. Wir stärken außerdem die Vermarktung regionaler Erzeugnisse und sind auf dem Weg zum Fair-Trade-Landkreis.
Im Prozess zur Auskreisung Hanaus muss ein fairer Interessenausgleich gelingen
Der Prozess der Auskreisung Hanaus wird in den kommenden Monaten ein zentrales Thema auf der Agenda bleiben, zumal die Hessische Landesregierung mit der geplanten Änderung der Gemeindeordnung dafür den Weg bereitet. Im Januar werden die Verhandlungen dazu vertieft mit den zentralen Punkten Pensionsverpflichtungen, Personalüberhänge, die Zukunft der AQA, Fragen der Deponienachsorge sowie zum Entschuldungsprogramm Hessenkasse. Dabei muss ein Interessenausgleich gelingen, der keine Nachteile für den Kreis selbst und die anderen 28 Städte und Gemeinden bedeutet. Insgesamt kann der Main-Kinzig-Kreis optimistisch und selbstbewusst in den Zukunft blicken. Denn unabhängig von den Hanauer Plänen werden wir ein starker und leistungsfähiger Landkreis bleiben, der zwischen Maintal und Sinntal eine hohe Lebensqualität bietet. Helfen Die Entscheidungen der Kreisspitze sind darauf ausgerichtet, dass wir gemeinsam die wirtschaftliche Prosperität fortsetzen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, aktiv mitzuwirken, dass auch 2020 ein gutes Jahr für unseren Main-Kinzig-Kreis wird.
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