Wingenfeld präsentierte Haushaltsentwurf 2026

Leitmotiv „Fulda führt zusammen“

Ob sw
Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld

Fulda wird im Jahr 2026 erneut Gastgeber des Hessentags – und damit nach 1990 zum zweiten Mal Ausrichter des größten Landesfests Hessens. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld stellte in seiner Haushaltsrede den Zusammenhang zwischen diesem Ereignis und den zentralen Herausforderungen der Stadt heraus: „Der Hessentag steht wie kein anderes Fest für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Dieses Ziel wollen wir auch in schwierigen finanziellen Zeiten in den Mittelpunkt stellen.“

Der Haushaltsentwurf 2026 sieht Gesamterträge von rund 288 Millionen Euro und Aufwendungen von 303 Millionen Euro vor. Das ergibt ein Plandefizit von 14,8 Millionen Euro. Maßgeblich hierfür sind zusätzliche Aufwendungen von rund 8 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Durchführung des Hessentags. „Trotz des negativen Ergebnisses bleibt die Ausrichtung des Hessentags wirtschaftlich sinnvoll. Mit einer Förderung von insgesamt 25,6 Millionen Euro durch das Land Hessen und erwarteten 700.000 Besucherinnen und Besuchern wird Fulda nachhaltig profitieren – kulturell wie wirtschaftlich“, betonte Wingenfeld.

Besonderes Augenmerk legte der Oberbürgermeister auf die Themen Kinder- und Jugendhilfe, Schulbau, Stadtentwicklung sowie die Sicherung der Gesundheitsversorgung durch das Klinikum Fulda. Allein im Bereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe steigen die städtischen Aufwendungen auf 50,5 Millionen Euro. Auch die Investitionen in Schulen und Betreuungsangebote bleiben trotz Konsolidierungsdrucks hoch.

Auf der Einnahmeseite setzt Fulda weiterhin auf stabile Rahmenbedingungen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen: Eine Erhöhung der Steuerhebesätze ist nicht vorgesehen. Mit einem Hebesatz von 313 Prozent bei der Grundsteuer B sowie 380 Prozent bei der Gewerbesteuer zählt Fulda weiterhin zu den günstigsten Standorten unter den hessischen Sonderstatus- und kreisfreien Städten.

In seiner Rede warnte Wingenfeld zugleich vor strukturellen Finanzierungsproblemen, die nicht nur Fulda, sondern Kommunen bundesweit betreffen: „Es ist ein klarer Auftrag an Bund und Land, für eine auskömmliche Finanzausstattung der Städte und Gemeinden zu sorgen.“ Zugleich warb er für mehr Eigenverantwortung in der Gesellschaft: „Der Staat kann nicht in allen Lebensbereichen immer mehr leisten. Nur durch Eigeninitiative und Zusammenhalt können wir die Zukunft meistern.“

Investitionen sind für 2026 in Höhe von 69 Millionen Euro geplant, darunter Projekte im Bereich Wohnungsbau, Infrastruktur, Schulen und Sicherheit. Die Verschuldung der Stadt wird zum Jahresende 2026 voraussichtlich bei rund 102 Millionen Euro liegen.

Zum Abschluss seiner Rede rief Wingenfeld dazu auf, trotz schwieriger Rahmenbedingungen optimistisch zu bleiben: „Jammern hilft nicht – packen wir es an. Fulda ist eine Stadt, die vom Geist des Zusammenhalts lebt. Das wollen wir auch im Jahr des Hessentags unter Beweis stellen.“ +++


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