Fulda. OB-Kandidat Dr. Wingenfeld spricht sich dafür aus, die Initiative für die Belebung der Innenstadt weiter zu verstärken. „Mein Ziel ist es, mehr Menschen für die Innenstadt mit ihren Geschäften, ihrer Gastronomie und ihren Hotels zu begeistern“, erklärt Wingenfeld. Am wichtigsten sei es dabei, für mehr Frequenz in der Innenstadt zu sorgen.
Die Stadt könne sich zusammen mit privatem Engagement (City-Marketing und Interessensgemeinschaften) dafür einsetzen, dass noch mehr attraktive Veranstaltungen angeboten würden, um sie zu einem Schaufenster und Erlebnisraum für die gesamte Region zu gestalten. Besonders wichtig wäre es auch, Ärzte in der Innenstadt zu halten oder für diese zu gewinnen, denn häufig würden die Menschen aus der Region einen Arztbesuch mit einem Einkauf verbinden. Darüber hinaus komme es darauf an, weiter an dem Parkplatzangebot und der Erreichbarkeit mit dem Bus zu arbeiten. „Es gibt hier schon gute Ansätze, wie zum Beispiel das 24-Stunden-Parken für einen Euro samstags am Rosengarten oder der Ochsenwiese. Ein gänzlich kostenloses Parken halte ich weder für realistisch noch sinnvoll“, berichtet Wingenfeld. „Ich will vielmehr daran arbeiten, dass noch mehr zentralgelegene Parkplätze geschaffen werden, um niedrige Preise bieten zu können. Insbesondere im Bereich rund um den Bahnhof gibt es noch Flächen, die man für kostengünstiges Parken nutzen könnte“, so Wingenfeld.
„ Außerdem kann der öffentliche Nahverkehr noch verbessert werden, um den Weg in die Innenstadt attraktiver zu machen. Durch eine bessere Abstimmung der Busverbindungen zwischen der Stadt und den Landkreisgemeinden könnte es gelingen, noch mehr direkte Verbindungen in die Stadt zu ermöglichen, was auch der Umwelt zu Gute käme“, führt der Kandidat aus. Schließlich komme es auch weiterhin darauf an, den passenden Rahmen dafür zu bieten, dass noch mehr Wohnraum innenstadtnah entstehe. „Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Menschen in der Innenstadt wohnen möchten, um die Einkaufsmöglichkeiten und kulturellen Angebote täglich nutzen und erleben zu können“, unterstreicht der OB-Kandidat. Dabei müsse auch stets daran gearbeitet werden, die Innenstadt möglichst barrierefrei zu gestalten.
Wingenfeld bekräftigt seine Unterstützung für ein Einzelhandelskonzept, das sowohl die Stadt als auch die Stadtregion in den Blick nehme. „Es ist wichtig, dass wir nicht nur einzelne Quartiere oder Objekte entwickeln, sondern eine Gesamtstrategie zur Stärkung der Innenstadt verfolgen“, bekräftigt Wingenfeld. +++ fuldainfo

Aha, Herr Wingenfeld will uns also mehr für die Innenstadt begeistern. Wenn man schaut mit welchen interessanten (Gäääähn) Konzepten er diesen „Erlebnisraum“ (wie spannend) verkehrlich anbinden möchte, merkt man ziemlich schnell, dass neuer Wein in alte Schläuche gefüllt wird.
Wer sich der Illusion hingegeben hat, dass mit OB Kandidat Wingenfeld endlich ein vernünftiges Innenstadtkonzept entwickelt wird, wird spätestens jetzt aus seinen Träumen gerissen. Der Möllersche Parkplatzpopulismus wird zum Wingenfeldschen Parkplatzpopulismus.
24 Stunden Parken für einen Euro! Juhuu!
Fast alle Wahlkampfthemen sind auf die Träume von Autojunkies zugeschnitten.
Ist die einstmals schöne Barockstadt nicht schon genug durch jede Menge Oberflächenparkplätze verschandelt? Selbst der Bonifatius wird auf seinem Plätzle von Blech umzingelt!
Im Umfeld des Bahnhofs gibt es bereits 8 Plus-Parkenareale, die nicht gerade dazu beigetragen haben, diesen Unort aufzuwerten.
Zu Recht hat der Vekehrswissenschaftler Heiner Monheim auf das „lineare Denken“ vorwiegend konservativer Politiker in Klein- und Mittelstädten hingewiesen. Sind die Parkplätze voll, macht man eben noch mehr Parkplätze und sind die Straßen voll, baut man eben noch mehr Straßen usw usf.
Wieviel mehr Autoverkehr sollen die Bewohner der Innenstadt noch ertragen?
Wie hässlich soll die Umgebung des Bahnhofs noch werden? Bei allem was Recht ist ;) ...selbst in Fuldafreundlichen Fernsehfilmproduktionen schien man sich des Fuldaer Bahnhofs zu schämen und drehte lieber in einer anderen Stadt. Und die parkenden Autos um den angelsächsischen Missionar wurden für den Dreh kurz mal verbannt. So telegen scheinen Blechabstellflächen um Denkmäler herum wohl doch nicht zu wirken.
Wie sieht es allerdings mit der räumlichen und zeitlichen Anbindung insbesondere in den Schwachverkehrszeiten zwischen Bahn und Bus aus? Hat Wingenfeld da mal was in petto? Wo ist die Ausschilderung, die vom Bahnhof aus auf den ZOB verweist, so dass auch Touristen den ZOB finden können?
Wie wäre es mit einem dynamischen Fahrgastinformationssystem, um die Reisenden auf dem Laufenden zu halten?
Weshalb hat man in Fulda immer noch nicht registriert, dass seit mehr als 20 Jahren die Ladenöffnungszeiten erheblich ausgeweitet wurden, so dass ein Samstagsbusverkehr, der ab 15 Uhr nur noch stündlich fährt, absolut fahrgastfeindlich ist und sicherlich nicht zur Innenstadtbelebung beiträgt? Und wie wurde es bisher an verkaufsoffenen Sonntagen mit dem Stadtbus gehalten...?
Wie kann es sein, dass der Stadtbusnutzer für eine Haltstelle Fahrt (2 Minuten) 2,10 Euro berappen muss? Wie ist es möglich, dass in AST-Taxi-Zeiten noch 1,50 Euro (wenn man zum Beispiel am Samstag nach 22:30 Uhr von der Party nach Hause fährt) zusätzlich draufkommen?
Wir erinnern uns: einen Euro für 24 Stunden lang die Blechkarosse abstellen.
Kostengerechtigkeit und Anreize zum ökologischen und flächenschonenden städtischen Verkehr werden hier wohl nicht gesetzt!
Von vernünftigen Fußwegekonzepten war bisher von Wingenfeld ebenfalls nichts zu hören.
Sorry, aber dieser Mann ist für mich unwählbar!
Die Frage der Bodenbeläge in diversen Fußgängerzonen ist ja schon ausgiebig diskutiert worden. Mal sind sie zu glatt, mal zu holprig. Aber vielleicht sollte man sich mal auf die entscheidenden Fragen konzentrieren. Damit Fulda wieder eine Anziehungsfunktion über Horas hinaus entwickelt, müsste sich nach meiner Auffassung einiges tun. Die Aufenthaltsqualität von Fulda nach Ladenschluss ist vergleichbar mit einem Gefängnishof, außer dass man sich nicht so sicher fühlt. Es findet quasi überhaupt nichts statt, kulturelles Leben: Fehlanzeige. Woran liegt das? Kann man das ändern? Einfach wird es sicher nicht. Ein "Erlebnisraum" soll es werden. Aha. Da würde ich doch gerne genauer wissen, wie sich der Kandidat das vorstellt. Vor Ladenschluss erlebe ich hier nur Hektik, Parkplatznot und viele gestresste, unwirsche Leute, einzige Ausnahme vielleicht Friedrichstraße im Sommer. Aber ansonsten? Sixt hat mal in einem Werbespot gesagt: "Fulda. Deutschlands deprimierendste Stadt. Düstere Monotonie. Trostlose Straßen. Die Menschen hier leiden stumm hinter den grauen Fassaden." Wenn man es objektiv betrachtet, ist da schon was dran. Ich glaube auch nicht ernsthaft, dass in ein oder zwei Generationen aus Fulda ein Ort wird, wo es Spaß macht, auszugehen oder wo man gerne einkauft. Aber ich lasse mich gerne überraschen.
Einiges hat der liebe Herr Dr. (?) Wingenfeld leider vergessen:
Wenn man in Fulda unterwegs ist oder mit dem Zug bei Regen nach Fulda kommt, sollte man immer (für alle Fälle) Gummistiefel dabei haben. Man weiß ja nie, ob die Unterführung im Bahnhof gerade wieder zur Wassertretstelle umgewandelt wurde.
Wenn man dann die Bahnhofstraße runterläuft am schicken H&M Gebäude vorbei, das in seinem mutigen Baustil irgendwie an Adolfs Zeiten erinnert, kommt man nach Überquerung der Rabanusstraße auf den berühmten Uniplatz. Auch hier ist festes, rutschsicheres Schuhwerk die erste Wahl, da der Belag mit leichten "Bodenwellen" durchsetzt ist. Leider nicht Stöckelschuhtauglich. Und bei Regen saugefährlich glatt. Da sind dann immer die Putzkolonnen der Stadt Fulda unterwegs.
Läuft man dann weiter links (was man in Fulda tunlichst vermeiden sollte) am bankrotten Karstadt vorbei stößt man auf Fulda's berühmteste Bauruine, das wunderschöne, denkmalgeschützte demnächst (ohne Platten) eröffnende neue Hotel Sowieso. Links daran vorbei (schon wieder!) kommt man dann über den ziemlich stillen Gemüsemarkt endlich in der Fuldaer Innenstadt an, falls nicht gerade wieder ein Regenguss die Gullideckel hochgesprengt hat.
Ja, es ist immer wieder aufregend, so ein kleiner, linker Spaziergang in Fulda´s berühmt-berüchtigte Innenstadt ;-).
Und genug Arbeit für die Bauabteilung wird's nach der Wahl auch geben, wenn all der Pfusch der letzten Jahre still und heimlich saniert werden muss.
Ob's die SPD besser gemacht hätte, wissen wir nicht.
Aber Fulda täte gut daran, mal einer kompetenten Fachfrau das Ruder zu überlassen. Denn schlimmer kann´s kaum kommen, als wie unter unserem allseits beliebten damaligen Dreigestirn aus Möller, Dippel und Zuschke.
Am Denkmal für dieses Dreamteam wird schon gearbeitet.
Nur, ob´s rechtzeitig fertig wird, wissen nur die Götter ;-)
Die Innenstadt von Fulda ist vermurxt. Das ist aber nicht nur in Fulda so. Ewig die gleichen Laden- und Fastfoodketten. Die Leute gehen in Einkaufscentren auf der grünen Wiese mit großem kostenlosen Parkplatzangebot oder kaufen im Internet. Wer hat denn noch Lust, in eine schlecht erreichbare Innenstadt zu gehen und sich durch die Geschäfte zu suchen? Zeitverschwendung, wenn man daheim vom PC aus bequem alles zu sich nach Hause schicken lassen kann. Fulda ist natürlich besonders zerstückelt: Uniplatz eine schwarze Steinwüste, Friedrichstraße Verkehrschaos, Löhertor Bauruine, Aufenthaltsqualität der Bahnhofstraße mangelhaft, Gemüsemarkt irgendwie verbaut, Fuldas Altstadt verwaist. Man kann die Geschäfte ja nicht zwingen, in der Bahnhofstraße zu bleiben. Aber, als noch der Aldi in der Bahnhofstraße und der Drogeriemarkt im Bahnhof geschlossen hat, ging's mit der Bahnhofsregion bergab. Die ganzen Leute der Wohngebiete hinter dem Bahnhof wie z.B. Waldschlösschen, rund um die Magdeburger Straße oder das Schulviertel verloren dadurch eine wohnortnahe Einkaufsmöglichkeit. Und auch die Reisegäste, die in Fulda Zwischenstopp haben, sind aufgeschmissen. Da bin ich mal gespannt, wie ein neuer Bürgermeister/Bürgermeisterin damit umgehen will.
Zählen Sie doch einmal die Interessengemeinschaften auf, mit denen Sie reden wollen. City Marketing ist doch ein reiner CDU-Abklatsch mit geförderten Etat. STADT ENTWICKLUNG muss endlich mehr sein als Unikat und Barockviertel. Schon mal was von der Altstadt gehoert?
Die Sprüche vor der Wahl kennen wir schon seit wir leben.
Verbesserungen in jeder Hinsicht sind sicher erwünscht. Der Kabarettist Urban Priol hat in seinem Jahresrückblick "Tilt" im ZDF folgendes erzählt. Wenn die Russen - wie früher immer geplant - über Fulda gen Westen ziehen und die Innenstadt von Fulda sehen, gehen sie sofort freiwillig nach Wladiwostok zurück. Die Lacher waren auf seiner Seite.