Windkraft und Stromtrasse – Birgit Kömpel in Burghaun

Burghaun. Zahlreiche Windvorrangflächen und die geplante Stromtrasse SuedLink: Die Menschen in Burghaun, insbesondere im Kiebitzgrund befürchten, dass ihre schöne Heimatgemeinde schon bald durch viele Windräder und Strommasten deutlich an Attraktivität verliert. Mehr als 15 Prozent der gesamten Windvorrangflächen im Landkreis Fulda liegen in der Gemeinde Burghaun.

Doch die Burghaunerinnen und Burghauner wehren sich. Und sie erhoffen sich Hilfe aus der Politik. Und so wurde die SPD-Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel von dem Verein “Pro Lebensraum Kiebitzgrund e.V.” und der Initiative “Kiebitzgrund aktiv” eingeladen, sich vor Ort ein Bild zu machen. Bei diesem Termin am vergangenen Samstag nahmen auch Gemeindevertreter, Ortsvorsteher des Kiebitzgrundes sowie Bürgermeisterkandidat Simon Sauerbier (parteilos) und Bürgermeister Alexander Hohmann (SPD) teil. Die Tour führte die Abgeordnete und ihre Begleiter zum Aussichtsplatz “Heckenberg” sowie ins Naturschutzgebiet “Großenmoor”. Über Langenschwarz-Schwarzbachtal-Unterschwarz ging es dann zum Abschlussgespräch ins Schützenhaus von Hechelmannskirchen. Es galt, vor Ort deutlich zu machen, was der Bau der SüdlinkTrasse und die geplanten Windkraftanlagen in dem engen Besiedlungsgebiet zwischen den beiden Trassen der DB-Bahnstrecke Hannover-Würzburg einschließlich der bestehenden Bahnstromleitung und der Autobahn A 7 mit dem Gebiet bewerkstelligen würde.

Hans Bolender, Vorsitzender des Vereins “Pro Lebensraum Kiebitzgrund e.V.” hatte in seinem Eröffnungsbeitrag an die Abgeordnete Birgit Kömpel eindringlich appelliert: “Unser schönes Land darf nicht zerstört werden. Helfen Sie uns. Die Menschen werden es Ihnen danken.” Die Beigeordnete Gertraud Pfingstgraeff (FDP) erklärte, dass der Verein “Pro Lebensraum Kiebitzgrund e.V.” und die Initiative “Kiebitzgrund aktiv” gemeinsam für eine gute Zukunft der Marktgemeinde kämpfen würden. “Wenn das alles kommt, was geplant ist, dann werden wir mit harten Einschnitten rechnen müssen. Für uns geht es hier ums Überleben.” Maria Quanz (Kiebitzgrund aktiv) pflichtete ihr bei: “Der Kiebitzgrund wäre eingekesselt. Das einzige was wir haben, unsere Natur, wäre zerstört.” “Unsere Gemeinde hätte durch ihre Lage unglaubliche Entwicklungschancen. Von uns aus ist man in kurzer Zeit in Fulda und auch in Bad Hersfeld. Wir liegen im Speckgürtel beider Städte”, sagte Bürgermeister-Kandidat Simon Sauerbier: “Ich bin gegen eine unverhältnismäßige und überproportionale Belastung Burghauns. Es fällt mir schwer, anzusehen, wenn Bereiche im Landkreis verschont bleiben. Mir fehlt die Begründung.” Im Gegenzug verwies Sauerbier auf den Ausbau von Breitband, um Burghaun für die Ansiedlung von Unternehmen und Neubürger attraktiv zu machen. “Hier ist man leider nicht so schnell wie bei der Planung von Windkraft oder Stromtrassen.” Und Bürgermeister Alexander Hohmann erklärte: “Irgendwann reicht es auch einmal. Man kann nicht alles mit uns machen.” In Bezug auf die Stromtrasse sprachen sich Hohmann und alle Beteiligten deutlich für eine Erdverkabelung aus.

Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel erklärte zum Thema Stromtrasse SuedLink: “Ich kann immer noch nicht nachvollziehen, warum die Ostvariante, die durch Thüringen führen würde, vom Tisch sein soll. Dort ist das Gebiet deutlich dünner besiedelt, weniger Menschen würden belastet.” Sie werde sich dafür in Berlin einsetzen, dass man sich erneut mit der Ostvariante auseinandersetze. Kömpel wies darauf hin, dass die Stromtrasse tatsächlich ein Bundesthema sei, die Windkraft allerdings Sache der Länder. Sie könne nicht nachvollziehen, dass Politiker der Union in Wiesbaden die Windkraftpläne abnickten, sich dann aber im Wahlkreis dagegen aussprächen. Kömpel freute sich sehr über die Einladung nach Burghaun: “Ich finde diese Gespräche vor Ort richtig und wichtig. Hier spielt sich das wahre Leben ab, nicht in Berlin. Bei Entscheidungen dieser wichtigen Dimension, müssen die Bürgerinnen und Bürger mitgenommen werden.” +++ fuldainfo