Willkommensbehörde – Landrat Arnold zieht positive Zwischenbilanz

Wetteraukreis. Vor gut einem Jahr wurde die Wetterauer Ausländerbehörde als eine von zehn Dienststellen bundesweit ausgewählt, das an dem Projekt Ausländerbehörden zu Willkommensbehörden teilnehmen darf. Zur Halbzeit des auf zwei Jahre angelegten Modellprojekts zieht Landrat Joachim Arnold eine positive Zwischenbilanz.

„Durch die erhöhte Kundenfreundlichkeit unserer Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter und mehr Zeit für Beratung hat sich die Kommunikationskultur schon erheblich verbessert. Unser Ziel ist weiterhin die Verkürzung und Vermeidung von Wartezeiten, was aber angesichts der aktuell stark steigenden Fall-zahlen nicht ganz leicht ist. Durch direkte Kontakte zu Unter-nehmen und Wirtschaftsvertretern gelingt es uns zunehmend auch, die Integration ausländischer Fachkräfte in unseren Arbeitsmarkt zu verkürzen“, sieht Arnold zunehmend Erfolge im Bestreben unsere Ausländerbehörde zur Willkommensbehörde umzugestalten.

„Ich erlebe es bei vielen Gesprächen mit Firmenvertretern, dass das Image der Wetterauer Ausländerbehörde sich deutlich verbessert hat.“ Arnold legt aber starken Wert darauf, dass Willkommenskultur nicht nur eine Aufgabe der Ausländerbehörde ist. „Die ganze Verwaltung, ja alle Bürgerinnen und Bürger eines Landes, tragen mit dazu bei, eine positive Willkommenskultur zu entwickeln.“ Darin liegt eine Chance unseren Wohlstand und unsere Sozialsysteme aufrecht zu erhalten. „Schauen sie nur mal in unsere Krankenhäuser, da würde heute schon kaum etwas gehen, wenn wir dort nicht überaus Engagierte Mitarbeiter mit Migrationshintergrund hätten.“ Allein schon aufgrund der Auswirkungen des immer stärker werdenden demografischen Wandels gebe es keine Alternative zur Zuwanderung. Vor diesem Hintergrund sollte schon im wohlverstandenen Eigeninteresse eine positive Haltung zur Zuwanderung entwickelt werden. „Erscheinungen, wie etwa die engstirnige Pegida, werden im Ausland mit großer Aufmerksamkeit betrachtet und schaden dem Ruf unseres Landes als attraktive, weltoffene Gesellschaft“, ist sich der Wetterauer Landrat sicher.

„Die Teilnahme der unserer Ausländerbehörde an dem Projekt Willkommensbehörde soll auch deutlicher Ausdruck einer Sichtweise sein, die Zuwanderung vor allem als Chance sieht.“, so Arnold zur Motivation des Wetteraukreises. „Wir werden in der verbleibenden Projektzeit ein Leitbild Willkommensbehörde entwickeln und ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit entwickeln, um den Veränderungsprozess transparent und bewusst zu machen.“ Des Weiteren sollen im zweiten Jahr der Teilnahme Prozesse zur Einarbeitung von Mitarbeitern und eine Willkommensbroschüre erarbeitet wer-den. Zudem stehen in mehreren Fachveranstaltungen Themen wie Führung und Motivation in der Ausländerbehörde, die gesetzlichen Gestaltungsmöglichkeiten in der Ausländerbehörde und Wissenstransfer und Wissensmanagement auf der Tagesordnung.

„Ich bin froh, dass unsere Wetterauer Ausländerbehörde die Teilnahme an dem Projekt ermöglicht wurde. Dabei teile ich voll und ganz der Einschätzung des Präsidenten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Dr. Manfred Schmidt, der unlängst sagte: „Ich bin beeindruckt, wie engagiert die Projektstandorte und Partnerbehörden trotz gestiegener Fall-zahlen und deutlich komplexer gewordener Gesetze bei oft gleichbleibender personeller Ausstattung mitarbeiten und Veränderungsprozesse vorantreiben. Die Veränderungen an den Modellstandorten sind sichtbar und spürbar.“ +++ fuldainfo