Wie Geflüchtete durch hessische Landesinitiative jetzt beruflich durchstarten

Petersberg. Die 18-jährige Aoranos Maula und der 21-jährige Saleh Bero erhalten beim DRK Fulda eine besondere Chance zur schulischen und beruflichen Bildungsmöglichkeit. Im Rahmen der hessischen Landesinitiative „Pflege in Hessen integriert“ des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und des Hessischen Kultusministeriums beginnen die jungen Geflüchteten am 1. August im DRK-Seniorenzentrum „Am Roten Rain“ in Petersberg im Landkreis Fulda eine Ausbildung zur Altenpflegerin beziehungsweise zum Altenpfleger. Zusätzlich ermöglicht das Projekt den beiden neben der angestrebten Ausbildung den Erwerb des Hauptschulabschlusses.

Ergänzend zur praktischen Tätigkeit im Seniorenzentrum besuchen Aoranos Maula und Saleh Bero die Eduard-Stieler-Schule (ESS) Fulda sowie die Altenpflegeschule der Caritas. Seit dem 25. Juni absolvieren sie als Vorbereitung zur Ausbildung ein Praktikum. Hierzu Saleh Bero: „Aoranas und ich sind auf den Beruf sehr gespannt. Ich rufe fast jeden Tag bei ihr an und teile ihr mit, dass ich es kaum erwarten kann, die Ausbildung zu beginnen.“ Seit zweieinhalb Jahren in Deutschland, sprechen die Irakerin und der Syrer bereits sehr gut deutsch. Bei einem Infotag im Mai hatten sie von Pflege in Hessen integriert erfahren und ihre Bewerbungsunterlagen eingereicht. „Die beiden waren von Anfang an sehr zuverlässig. Die Bewerbungsunterlagen waren in Kürze vollständig eingereicht.“, so die Einrichtungsleiterin des Seniorenzentrums, Sandra Meraner. Den Kontakt hatte Ausbildungsleiterin Anja Brandt hergestellt. Auch sie freut sich über die kulturelle Bereicherung für die Auszubildenden im Seniorenbereich, die in der DRK Akademie weitere, theoretische Unterstützung erfahren.

Hintergrund: Die Landesinitiative „Pflege in Hessen integriert“ des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und des Hessischen Kultusministeriums hat das Ziel, Schülerinnen und Schüler ausführlich und praxisnah über eine Ausbildung in der Altenpflege und damit über eine qualifizierte berufliche Zukunft zu informieren. AusbilderInnen und derzeitige Auszubildende von Altenpflegeschulen und Senioreneinrichtungen sowie Beratungsfachkräfte der Agentur für Arbeit erteilen Auskünfte zu Zugangsvoraussetzungen, Anforderungen, Ablauf und Inhalt der Ausbildung, Weiterbildungen, Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten. Darüber hinaus werden auch die Einsatzmöglichkeiten für Alltagsbegleiter, Praktika, der Bundesfreiwilligendienst und Sprachfördermöglichkeiten erläutert. Im Rahmenprogramm gibt es interessante Mitmachaktionen mit berufstypischen Tätigkeiten wie z. B. Blutdruckmessen und Blutzuckerbestimmung, Anlegen eines Verbandes, Lagerungstechniken in der Pflege und Gedächtnistraining. +++ pm/ja